Neue Spitze bei der Feuerwehr Südlohn Hendrik Tenk und Sebastian Rieswick übernehmen

Neue Spitze bei der Feuerwehr: Hendrik Tenk und Sebastian Rieswick übernehmen
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Fußball oder Feuerwehr? Jahrzehntelang musste Hendrik Tenk einen zeitlichen Spagat zwischen diesen zwei Hobbys bzw. Leidenschaften finden. Das sei nicht immer einfach gewesen, gibt der 46-Jährige im Gespräch mit der Redaktion zu.

Jetzt hat sich der Südlohner jedoch entschieden. Und zwar für die Feuerwehr.

„Es war eine tolle Zeit. Aber jetzt war der richtige Augenblick, aufzuhören“, sagt Hendrik Tenk. Also machte er am 9. November sein letztes Spiel für den SC Südlohn. Einen Tag nachdem er offiziell für die nächsten sechs Jahre zum neuen Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Südlohn ernannt und damit Nachfolger von Udo Bußkamp wurde.

Udo Bußkamp, Hendrik Tenk, Leo Schrote und Sebastian Rieswick.
Feierten gemeinsam den Führungswechsel (v.l.): Udo Bußkamp (ehemaliger Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Südlohn), Hendrik Tenk (neuer Leiter), Leo Schrote (ehemaliger Leiter der Feuerwehr) und Sebastian Rieswick (stellvertretender Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Südlohn). © Freiwillige Feuerwehr Südlohn

Udo Bußkamp verabschiedet sich

Zum Hintergrund: Nach 18 Jahren Leitungsfunktionen, davon zehn Jahre als stellvertretender Leiter und acht Jahre als Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Südlohn, wurde Udo Bußkamp am Freitag (8. November) verabschiedet. Im Jahr 1992 trat Bußkamp im Alter von 23 Jahren als Feuerwehrmann-Anwärter in die Feuerwehr der Gemeinde ein. 2006 wurde er als kommissarischer stellvertretender Leiter der Feuerwehr ernannt. Dieses war damals eine Besonderheit, weil es diese stellvertretende Leitungsstellung bis zu diesem Zeitpunkt nicht gab. Bis dahin gab es immer nur einen Wehrleiter. Der Löschzugführer aus dem anderen Ortsteil übernahm die Stellvertreterfunktion. 2009 wurde Bußkamp zum stellvertretenden Leiter ernannt. Er folgte 2016 Leo Schrote als Leiter der Freiwilligen Feuerwehr.

Tenks Karriere begann 1990

Aber zurück zum neuen Leiter der Freiwilligen Feuerwehr und die Herausforderungen, die auf den Vater zweier Kinder ab jetzt zukommen. Neubau bzw. Umbau des Feuerwehrgerätehauses in Südlohn, Überarbeitung des Hochwasserschutzes und die Anschaffung eines neuen Fahrzeuges sind nur drei Projekte, die er in Angriff nehmen möchte.

„Es ist für mich eine große Ehre und ein besonderer Moment, die Leitung der Feuerwehr zu übernehmen“, versichert er im Gespräch und gibt zu, dass es als Jugendlicher nicht sein Ziel gewesen sei, diese Position anzustreben. „Ich bin da irgendwie so hereingerutscht“, meint er und erzählt, dass seine Karriere in der Feuerwehr im Jahr 1990 begonnen habe. „Damals bin ich in die Jugendfeuerwehr eingetreten“, erinnert sich Hendrik Tenk. Im November 1994 habe er dann seinen ersten Einsatz als aktiver Feuerwehrmann gehabt. „Es war ein Wohnungsbrand. Die Vertäfelung brannte“, erinnert er sich noch gut. Die Grundausbildung, Ausbildung zum Gruppenführer, zum Zugführer und zur Verbandsführung folgten. „Im Jahr 2016 wurde ich dann stellvertretender Leiter der Feuerwehr“, erzählt der Mitarbeiter der Verwaltung der St. Niklas GmbH & Co. KG in Südlohn. Bis jetzt.

Rieswick wird Stellvertreter

Denn diese Funktion hat nun Sebastian Rieswick übernommen. Und zwar erst einmal kommissarisch für zwei Jahre. „Mir fehlen noch zwei Lehrgänge“, erzählt der 37-jährige Zimmermann. „Sobald ich die absolviert habe, kann ich für die volle Zeit von sechs Jahren als Stellvertreter bestellt werden“, erklärt er weiter.

Seit 2006 ist der Oedinger bei der Feuerwehr und war zuletzt stellvertretender Löschzugführer der Feuerwehr Oeding. An seinen ersten Einsatz kann sich der junge Mann zwar nicht mehr erinnern, dafür aber an den, der ihn am meisten beschäftigt hat. „Es war ein Einsatz in den Niederlanden. Ein Wohnungsbrand. Schon vor der Tür lagen zwei Tote. Wir wussten nicht, was uns noch erwartet“, sagt er.

Genauso wie sein Feuerwehrkollege Hendrik Tenk freut er sich auf die neue Aufgabe und die Zusammenarbeit mit seinem neuen „Chef“ und seinen Kameraden. Etwa 100 aktive Feuerwehrmänner und -frauen gebe es in der Gemeinde. „Jeweils ungefähr 50 in den zwei Löschzügen. Dazu kommen noch circa 30 Mitglieder in der Jugendfeuerwehr“, erzählt der neue Leiter der Südlohner Feuerwehr. „Über Nachwuchsprobleme und Personalmangel können wir nicht klagen. Mit den insgesamt zehn Fahrzeugen sind wir zudem gut ausgestattet“, ergänzt er.

Sie alle würden als Team hervorragend zusammenarbeiten. „Anders geht es auch nicht. Nur gemeinsam sind wir stark“, stellt er fest und Sebastian Rieswick stimmt ihm zu. Und ergänzt, weil es ihm wichtig ist: „Wir können diese Arbeit nur machen, weil wir auf die Fähigkeiten der anderen vertrauen können. Und weil wir den Rückhalt unserer Familien, unserer Arbeitgeber und der Gemeinde haben.“