Fitnessparcours an der Reithalle steht „Dafür haben wir lange gekämpft“

Fitnessparcours an der Reithalle steht: „Dafür haben wir lange gekämpft“
Lesezeit

„Dafür haben wir lange gekämpft.“ Dr. Ernst Schüren ist eine gewisse Erleichterung anzumerken. In zwei Schichten wurde am Wochenende an einem echten Meilenstein der Mehrgenerationen-Freizeit- und Bewegungsanlage an der Reithalle gefeilt. Oder besser geschaffen, denn der Aufbau des Fitnessparcours bedeutete auch viel Schweißarbeit. Der lange Atem bei allen Beteiligten, speziell von der Bürgerstiftung Südlohn-Oeding, zahlt sich nun aus. Und: Der Vorsitzende kann bereits weitere richtungsweisende Schritte und Termine nennen.

Der Betonmischer rödelt am Samstagmorgen unentwegt, eine Schubkarre nach der anderen wird gewuchtet. Nebendran liegen Pläne auf dem Boden, es wird diskutiert. Und kräftig gearbeitet. Die Mitglieder der Bürgerstiftung werden dabei vom Lauftreff tatkräftig unterstützt. Nicht ohne Grund: „Wir planen fest damit, den Fitnessparcours in unser Training einzubeziehen. Außerdem bekommen wir ja auch einen Lagerraum in der Remise“, meint stellvertretend Marco Schley, bevor er die nächste Schubkarre versetzt.

Kinderspielparcours angeschlossen

„Fundamente legen und Geräte aufstellen, dazu die Hackschnitzel weiter verteilen, dies natürlich genormt wegen des Fallschutzes.“ Das sind die Schwerpunkte dieses Arbeitseinsatzes, dessen Fortschritte binnen kurzer Zeit zu sehen sind, erklärt Ernst Schüren. Nach und nach zeichnet sich das Bild ab, dass sich bald der breiten Öffentlichkeit bieten wird.

Gestaltet wurde bereits ein Spiel- und Bewegungsbereich für Kinder, nun geht es an den hochwertigen Fitnessparcours, auf dem die Nutzer sich „richtig auspowern“ können, wie Ernst Schüren betont. Zum Beispiel auf der Kletteranlage (Calisthenics), aber auch an den Geräten für das individuelle Kraft- und Koordinationstraining.

Bei dem richtungsweisenden Gesamtprojekt im Pingelerhook sind mehrere Beteiligte mit im Boot. Eine echte Gemeinschaftsarbeit verrichteten am Wochenende zum Beispiel Mitglieder von Bürgerstiftung und Lauftreff beim Aufstellen der Geräte für den Fitnessparcours.
Bei dem richtungsweisenden Gesamtprojekt im Pingelerhook sind mehrere Beteiligte mit im Boot. Eine echte Gemeinschaftsarbeit verrichteten am Wochenende zum Beispiel Mitglieder von Bürgerstiftung und Lauftreff beim Aufstellen der Geräte für den Fitnessparcours. © Michael Schley

Damit wird vorerst ein weiterer Punkt hinter einen mehrjährigen Prozess gesetzt. Die Grundidee des Projekts, einen Treffpunkt mit einem frei zugänglichen Bewegungsangebot zu schaffen, war schon vor fast zehn Jahren geboren. Das Ziel, den Parcours zum Zehnjährigen der Bürgerstiftung im Jahr 2017 eröffnen zu können, musste früh verworfen werden. Dies vor allem, weil ein erstes Förderansinnen nicht von Erfolg gekrönt war. Die Stiftung blieb aber am Ball.

Das Gießen der Fundamente und das Aufstellen der Geräte bildeten die Schwerpunkte des Arbeitseinsatzes am Wochenende.
Das Gießen der Fundamente und das Aufstellen der Geräte bildeten die Schwerpunkte des Arbeitseinsatzes am Wochenende. © Michael Schley

Und wurde belohnt – nicht zuletzt, weil Rat und Gemeindeverwaltung sowie die katholische Kirchengemeinde St. Vitus und St. Jakobus als Eigentümerin der Flächen ihre Unterstützung zusicherten. Im Jahr 2018 öffnete das Land NRW einen anderen Fördertopf, aus dem schließlich 65 Prozent der Projektkosten von insgesamt 125.000 Euro bewilligt wurden.

Der Zuwendungsbescheid der Bezirksregierung (Vital-NRW-Programm) lag Anfang Juni 2021 vor. Den Rest muss man aus Eigenmitteln und Spenden bestreiten. Und eben viel Eigenleistung. Im Sommer 2020 hatte der Rat den notwendigen Satzungsbeschluss zur Änderung des Bebauungsplanes „Reitzentrum Pingelerhook“ getroffen.

Von Balancierbalken bis zur Kletterwand: Auf der Mehrgenerationenanlage wurde natürlich auch ein Spiel- und Bewegungsbereich für die kleinen Sportler geschaffen.
Von Balancierbalken bis zur Kletterwand: Auf der Mehrgenerationenanlage wurde natürlich auch ein Spiel- und Bewegungsbereich für die kleinen Sportler geschaffen. © Michael Schley

Bewegung kam Ende 2021 ins Projekt, das letztlich mehr als eine Freizeit- und Bewegungsanlage beinhaltet: Die notwendigen Forstarbeiten konnten in Angriff genommen werden. Im Frühjahr 2022 begann der Bau der Schirmschoppe, im Sommer schon konnte der Schützenverein Oeding-Nichtern zum Richtfest einladen. Es folgten die Maurer- und Pflasterarbeiten.

Alles in allem sollen nicht nur die Schützen neue Möglichkeiten vor allem für das Vogelschießen selbst erhalten, auch der Reitverein wird ein Abteil als Stau- und Lagerfläche erhalten. Ebenso bekommt der Lauftreff eine Zwischenlagermöglichkeit. Parallel dazu konnten die Wege des Parcours angelegt und die Spiel- und Sportgeräte bestellt werden.

Auch die Mitglieder des Lauftreffs haben sich eingebracht. Wie Marco Schley (r.) berichtet, soll der Fitnessparcours bald schon in den Trainingsbetrieb einbezogen werden.
Auch die Mitglieder des Lauftreffs haben sich eingebracht. Wie Marco Schley (r.) berichtet, soll der Fitnessparcours bald schon in den Trainingsbetrieb einbezogen werden. © Michael Schley

Im laufenden Jahr wurde dann die Wallhecke angepflanzt – nun wurde mit der Aufstellung der Spiel-, Freizeit und Fitnessgeräte ein wichtiges Signal gesetzt. Und zwar exakt dort, „wo die Anlage auch hingehört“, betont Ernst Schüren noch einmal mit Blick auf den Standort an der Reithalle: „Die Bürgerstiftung hat es sich schließlich zum Ziel gesetzt, beide Ortsteile zu verbinden und zusammenzubringen.“

Ausgleichsmaßnahme ist geplant

Apropos Blick: Den wirft der Vorsitzende schon weiter nach vorne. 2025 soll die Ausgleichsmaßnahme am Oedinger Friedhof voraussichtlich vorgenommen werden. Bekanntlich erforderte die Umsetzung der Maßnahme eine Umgestaltung der Struktur des Wäldchens an der Reitanlage, in enger Abstimmung mit dem zuständigen Forstamt. Auch nach der Fällung einiger Bäume sollten der Charakter und das Ambiente des kleinen Wäldchens erhalten bleiben.

Und auch das geplante Wassertretbecken bleibt im Fokus, die Anlage wachse weiter. Ganz besonders freut sich Ernst Schüren mit seinem Team auf die Hüttentour am 4. Juni. „Dann werden wir uns an der Anlage präsentieren und den Parcours offiziell eröffnen“, erklärt der Vorsitzende. Die Gäste – speziell die Radfahrer – sollen sich auch von den neuen Aufenthaltsmöglichkeiten überzeugen.