„Es muss noch mal nachgebessert werden“ Experte stellt Mängel an Rauer Rampe fest

Es ist nachzuarbeiten: Fischexperte stellt Mängel an Rauer Rampe fest
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An der Rauen Rampe muss noch einmal nachgearbeitet werden. Die Fischtreppe in der Schlinge hat Mängel. Das stellte ein Experte fest. „Einige Zwischenräume und Fugen zwischen den Setzsteinen sind zu groß und einige Setzsteine liegen nicht ausreichend waagerecht, um eine optimale Überströmung und Fließgeschwindigkeit bei Niedrigwasser zu gewährleisten“, erläuterte Südlohner Bauamtsleiter Dirk Vahlmann jetzt auf Nachfrage.

„Daneben muss zusätzlich mehr Feinmaterial verteilt werden, um das Versickern des Abflusses bei Niedrigwasser zu verhindern und Gesteinsverschiebungen zu minimieren“, erklärte er weiter. Während des Hochwassers in diesem Winter habe sich ein Teil des Stein- und Geröllmaterials verschoben und an einer der neun Grundschwellen aufgestaut, sodass auch hier nachgebessert werden müsste.

Bauamtsleiter Dirk Vahlmann
Abhängig vom Wasserstand werden die Mängel an der Rauen Rampe im Verlauf des Sommers behoben. © Markus Gehring

Unter der Lupe: Raue Rampe

Anlass dieser Anfrage war, dass Dirk Vahlmann in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Bau, Planung und Gemeindeentwicklung den Mitgliedern unter anderem berichtet hatte, dass ein Experte für Fischaufstiegsanlagen das Südlohner Stauwehr bei einer Begehung näher unter die Lupe genommen hat. Dabei habe der Vertreter der Bezirksregierung einige Mängel an der Fischtreppe festgestellt.

„Was hat das nun für Folgen? Kommen da neue Kosten auf uns zu? Schließlich wird ja eine neue Firma mit den Arbeiten beauftragt“, wollte Ratsmitglied Steffen Schültingkemper (CDU) wissen. „Es sind alles kleine Nacharbeiten, die hier gemacht werden müssen. Die Kosten sind durch die Förderung gedeckt“, entgegnete Dirk Vahlmann direkt.

Nachbesserungen im Sommer

Abhängig vom Wasserstand könnten dieses Arbeiten im Verlauf dieses Sommers vorgenommen werden, sagte Vahlmann weiter. Ein Sachverständiger werde die Arbeiten begleiten und abschließend durch Messungen die ordnungsgemäße Funktion dokumentieren. „Wann genau die endgültige Abnahme durch die Bezirksregierung ist, kann ich noch nicht sagen“, erklärte er weiter.

Die Arbeiten seien nun mal vom Wasserstand abhängig. „Aber natürlich steht die Bauverwaltung während der gesamten Bauzeit in engem Kontakt mit der Bezirksregierung“, erläuterte der Bauamtsleiter und weiter: „Wir machen das so, dass es passt. So, dass die Bezirksregierung die Raue Rampe auch dann endgültig abnehmen wird.“

Diskussionen hören nicht auf

Seit 2018 hatte es Diskussionen um die Fischtreppe am Mühlenwehr gegeben. Es gab Proteste im Rat, Anwohner fühlten sich nicht mitgenommen bei diesem Projekt. Es folgten zwei Anwohnerversammlungen, der Bauausschuss gab Anfang 2020 grünes Licht. Eigentlich sollten die Arbeiten daraufhin bereits im Sommer 2020 durchgeführt werden.

Der Start erfolgte dann Mitte 2021. Beim Umbau war darauf geachtet worden, dass möglichst erschütterungsarm gearbeitet wird.

Schon nach kurzer Zeit folgte ein Baustopp, die Unterbrechung der Arbeiten sei notwendig geworden, um konkrete Details zur Ausführung der Arbeiten mit der beauftragten Firma abzustimmen, hieß es seinerzeit. Die erste Fischtreppe dieser Art in der Doppelgemeinde konnte dann Ende 2021 fertiggestellt werden. Die Gemeinde Südlohn setzte die EU-Wasserrahmen-Maßnahme „Wiederherstellung der Durchgängigkeit am Stauwehr Südlohn“ um.

Kosten gedeckt

Die Kosten beliefen sich auf rund 320.000 Euro. Die Förderung beträgt 80 Prozent der anrechenbaren Kosten. Anfang 2022 ist die Fischtreppe dann in Betrieb genommen worden. Jetzt sind bei der Begehung die Mängel festgestellt worden.