Erst Meisen, jetzt Turmfalken Paro-Team empfängt neue Fluggäste

Erst Meisen, jetzt Turmfalken: Paro-Team empfängt neue Fluggäste
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Jahr für Jahr werden Nistkästen bei der Firma Paro von Meisen besetzt. Eine Folge auch einer erfolgreichen Nistkastenaktion vor Jahren. Andre Tenk, einer der beiden Geschäftsführer der Gebr. Robers GmbH, war parallel aufgefallen, dass das Unternehmen an der Robert-Bosch-Straße noch weiteren Besuch „aus der Luft“ bekommt.

„Seit etwa drei Jahren konnten wir Turmfalken beobachten“, so der Südlohner. Deshalb sei man aktiv geworden und habe an anderer Stelle einen eigenen Nistkasten aufgehangen. Nun von Erfolg gekrönt.

Zwei ältere Falken und drei Jungtiere hat Andre Tenk ausgemacht. Möglicherweise sind Letztere bereits flügge geworden.
Zwei ältere Falken und drei Jungtiere hat Andre Tenk ausgemacht. Möglicherweise sind Letztere bereits flügge geworden. © privat

Turmfalken sind auch in Siedlungsgebieten keine Seltenheit, oft beobachtet man sie an Schornsteinen oder auch Kirchtürmen. Franz-Josef Niestegge ortet diese immer wieder über seinem Wildacker in Südlohn, wie er jüngst berichtete. Bei Paro besetzen sie seit einigen Jahren eben die Photovoltaikanlage an Halle 4 – das brachte Andre Tenk auf die Idee.

„Ich hab einen Azubi von uns gebeten, einen Nistkasten für die Turmfalken zu bauen. Als Arbeitsprobe quasi“, erzählt der Geschäftsführer. Und jetzt erstmals mit Erfolg. Vor einigen Wochen zog eine Familie dort ein, drei Jungtiere konnte der Geschäftsführer vor Ort an Halle 3 mittlerweile beobachten. „Da war schon richtig Alarm, es musste reichlich Futter rangeholt werden“, berichtet Andre Tenk.

Turmfalken können übrigens bis zu 16 Jahre alt werden. Sie ernähren sich überwiegend von Mäusen. Darüber hinaus stehen Insekten, vor allem Käfer, Heuschrecken und Regenwürmer auf dem Speiseplan. Nachdem die Jungen geschlüpft sind, werden sie bis zu vier Wochen lang gefüttert.

Nachdem die jungen Turmfalken ausgeflogen sind, werden sie noch vier Wochen weiter betreut und gefüttert. So scheinbar auch in Südlohn. Denn seit einigen Tagen sind die Vögel nicht mehr so präsent. „Es kann durchaus sein, dass die Jungtiere schon flügge geworden sind“, meint der Geschäftsführer.

Erfolgreiche Nistkastenaktion

Vor einigen Jahren hatten die Mitarbeiter bereits aus Produktion und Fertigung Sperrholz, Massivholz und andere Holzwerkstoffe gesammelt, meist Restabschnitte aus dem Zuschnittbereich für Holzpackmittel, Paletten und Exportverpackungen. Daraufhin war die Aktion „1000 Nistkästen für den Vogelschutz“ gestartet.

Diverse Meisenarten sollten die zukünftigen Bewohner dieser Nistkästen werden. Unter anderem sollte ihnen ein neues sicheres Zuhause angeboten werden, damit sie die Zeit im Frühjahr für die Jagd auf Eichenprozessionsspinner nutzen können.

Ein Teil der Nistkästen war an Kunden verschenkt worden, andere konnten auf dem Weihnachtsmarkt für die Horizont Kinderkrebshilfe Weseke erworben werden. Andere werden nun am Herstellungsort selbst zur Heimat von Meisen.

Und wieder andere nun zur Heimat von Turmfalken. „Der Kasten soll in jedem Fall hängen bleiben“, meint Andre Tenk. Und der Südlohner hat für die Zukunft schon eine Idee geschmiedet: „Vielleicht hängen wir mal eine Wildkamera auf.“