Wenn ein Kind stirbt, ist das für betroffene Eltern ein Schmerz, der sich kaum in Worte fassen lässt. Eine ebenso schmerzhafte Erfahrung ist der Tod eines Babys während der Schwangerschaft oder Geburt. Sternenkinder werden diese kleinen Wesen genannt, deren Leben zu Ende ist, bevor es begann. Das Ende ihres Lebens bedeutet aber nicht das Ende der Liebe der Eltern zu ihren Sternenkindern.
In der Gemeinde Südlohn hat die Kirchengemeinde St. Vitus und St. Jakobus auf ihren beiden Friedhöfen in Südlohn und Oeding jeweils eine Stele errichten lassen. Sie sollen für betroffene Eltern einen Ort der Erinnerung und der Trauer schaffen.
15 Jahre bis zur Umsetzung
„Das ist hier ein besonderer Ort. Ein Ort der Ruhe und des Trostes“, sagt Stefan Scho, Pfarrer der Kirchengemeinde. Deswegen sei es ihm und den Mitgliedern des Friedhofsausschusses auch so wichtig gewesen, endlich Stelen für die Sternenkinder aufzustellen. „15 Jahre hat es von der Idee bis zur Umsetzung des Planes gedauert“, erzählt er. Der erste Entwurf der Stelen sei zu teuer gewesen.
„Die Pläne haben dann eine Zeit lang auf Eis gelegt“, erzählt er weiter. Dann sei ein älteres Ehepaar mit einer Bitte und einer Spende an ihn herangetreten. Ihr Wunsch: Bitte errichtet eine Stele. Der Anlass sei der Tod eines Enkelkindes gewesen.
Pfarrer Stefan Scho nahm sich die Bitte zu Herzen. Zusammen mit anderen aus der Kirchengemeinde sammelte er Spenden. „Als wir festgestellt haben, es ist genügend Geld für die Umsetzung der Pläne da, haben wir einen Steinmetzmeister aus Raesfeld beauftragt, Stelen zu entwerfen“, erinnert er sich.
Sterne und Planeten
„Wir haben uns die Entscheidung, wie diese aussehen sollen, nicht einfach gemacht“, erzählt der Pfarrer weiter. Schließlich habe man sich aber für die Variante mit den darauf abgebildeten Sternen und Planeten und der Aufschrift „Die Liebe hört niemals auf“ und dem Hinweis „Unsere Sternenkinder“ entschieden.
15.000 Euro haben diese Stelen plus die Arbeiten rund um das Aufstellen und Anpflanzen von Blumen gekostet. „Aber es ist schön geworden. Es strahlt etwas Tröstliches aus“, findet der Geistliche und ergänzt mit Blick auf eine angezündete Kerze vor einem kleinen Engel vor der Stele: „Ein Frühchen haben wir hier in Südlohn auch schon beerdigen müssen. Die Eltern haben den Ort als Trauerplatz angenommen. Sie kommen regelmäßig.“