Marco und Melanie Nienhaus wirken am Mittwochmorgen zufrieden. „Wir liegen gut in der Zeit“, meint der Elektrotechnikermeister. „Alles läuft Hand in Hand“, bestätigt seine Frau – dies vor allem dank eines verlässlichen Bauträgers mit einem eingespielten Team. Das neue Bürogebäude und die angeschlossene Lagerhalle an der Robert-Bosch-Straße vermitteln schon einen guten Eindruck von den künftigen, neuen Rahmenbedingungen für die Mitarbeiter. Aber auch die Kunden werden profitieren. In den Bürokomplex integriert wird eine „etwas andere Ausstellung“, wie der Inhaber berichtet.
Keine Frage: Es ist schon ein Meilenstein, den das Team von Elektrotechnik Marco Nienhaus mit dem Neubau setzt. Ein wichtiger in einer Branche, die sich im Wandel befindet: „An Elektroinstallationen werden heute ganz andere Ansprüche gestellt“, nennt Marco Nienhaus ein Beispiel. Stichwort smarte und intelligente Gebäudetechnik. Diese Herausforderung nimmt der Familienbetrieb an – und trägt nun dem Wandel und Wachstum auch „optisch“ Rechnung.
Entscheidung in schwierigen Zeiten
Kurzer Rückblick: 2009 wagte Marco Nienhaus nach der Meisterprüfung den Schritt in die Selbstständigkeit. „Im eigenen Carport“, erinnert sich Melanie Nienhaus zurück und lacht. Seit gut zehn Jahren hat das Unternehmen seine Heimat in einer Halle an der Robert-Bosch-Straße gefunden. Nun folgt der nächste Schritt. „Es war einfach zu eng geworden“, erklärt Melanie Nienhaus. Aus dem Zweimannbetrieb hat sich mittlerweile ein Stamm von 14 Mitarbeitern entwickelt. Dem Wachstum sollte Raum gegeben werden.

Dabei war zunächst Geduld gefragt, bis das Angebot für dieses Grundstück in exponierter Lage an der Ecke Robert-Bosch-Straße/Amselstraße vorlag. Mitten in die Euphorie hinein wurden zunächst die KFW-Mittel gekürzt, dann folgte der Ukraine-Krieg. Die Gesamtlage mit Zinsentwicklung und steigenden Materialkosten wurde schwierig. „Da haben wir schon überlegt, ob der Zeitpunkt der richtige ist“, berichtet Melanie Nienhaus. Letztlich wurde der Knoten durchgeschlagen – eine gute Entscheidung. „Wir sind ja auch schon zwei Jahre in der Planung“, ergänzt Marco Nienhaus.
Anpassungen wurden schon vorgenommen. Das Bürogebäude sollte ursprünglich zweigeschossig werden – mit Optionen für die Büro- oder Praxisanmietung im Obergeschoss. „Davon haben wir dann Abstand genommen, wobei eine Aufstockung flexibel möglich bleibt“, so der Inhaber. Es wurde „für die Zukunft mitgedacht“. Nicht nur hier.

Über 450 Quadratmeter groß wird die Lagerhalle werden, das Innenleben des Bürokomplexes auf rund 200 Quadratmetern wird – wie gesagt – nicht alltäglich. Als Lebensräume-Partner soll der Kunde dort später „Smart Home live erleben“, erklärt Marco Nienhaus. Sprich: Das gesamte Gebäude wird zum interaktiven Showroom.
Im Eingangsbereich sollen die Themenfelder PV, Batteriespeicher und E-Mobilität präsentiert werden – Stichwort Energiewende. Weitere Schwerpunkte im Leistungsspektrum neben zum Beispiel Industrieservice sowie Netzwerk-, Kommunikations- und Sicherheitstechnik.
Weiter geht es über drei Büros – von der Standard- bis zur High-End-Lösung. In zwei Räumen wird dann eine kleine, exklusive Wohnung eingerichtet. Mit eben smarter Haustechnik. Viel werde über die Beleuchtung gesteuert – „das muss der Kunde live erleben, um ein Gefühl dafür zu bekommen“. Erfahrungswerte haben Marco und Melanie Nienhaus übrigens zuhause gesammelt – dort haben sie vor Jahren ein eigenes Smart Home geschaffen. „Die Tendenz geht heute eindeutig in diese Richtung“, weiß Marco Nienhaus.
Mitarbeiter sollen sich wohlfühlen
Zurück zur Energiewende: Auf der Halle wurde eine erweiterbare PV-Anlage installiert. Gemeinsam mit einem Batteriespeicher wird so die erzeugte Energie für Heizung, Wärmepumpe mit Kühlfunktion, Bürogebäude, Ladesäulen auf den Parkplätzen sowie Lagerhalle erzeugt und gespeichert. Nicht nur in diesem Bereich sei es wichtig, immer einen Schritt voranzugehen als mitzuschwimmen, betont Marco Nienhaus.
Großen Wert lege man darauf, die Bedürfnisse und Wünsche des Teams abzubilden. „Unsere Mitarbeiter sollen sich wohlfühlen, auch mal nach der Arbeit zusammensitzen können. Gerne am Kicker- oder Dartsautomaten, da lassen wir ihnen freie Hand“, so Melanie Nienhaus. Man müsse auf allen Ebenen mit der Zeit gehen – und die Resonanz gerade bei den Auszubildenden motiviere weiter. „Wir haben ein junges Team, das ist unsere Zukunft“, betont Melanie Nienhaus.
Die Vorfreude ist Marco und Melanie Nienhaus mit Blick auf den nahenden Umzug anzumerken. Einen offiziellen Termin haben sie sich schon gesetzt: „Am 7. Oktober wollen wir den neuen Firmenstandort dann auch offiziell eröffnen.“