Drei weitere Windräder für Südlohns Nordosten Windenergie nimmt kräftig Fahrt auf

Drei weitere Anlagen im Nordosten: Windenergie nimmt kräftig Fahrt auf
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Ungewöhnlich gut besucht war die Sitzung des Umweltausschusses am Mittwoch. Das hatte unter anderem einen Grund: Planungen zu drei weiteren Windenergieanlagen (WEA) im (Nord-)Osten der Gemeinde Südlohn wurden vorgestellt.

In der Summe könnten damit bald zehn dieser Anlagen in diesem Gebiet in die Höhe ragen. Die Präsentation der Projektgesellschaft BBWind war zwar noch wenig konkret, eines sei aber sicher: Sowohl die Bürger als auch die Gemeinde sollen von den Projekten profitieren.

Vorweg: Der Rat der Gemeinde hatte im März 2019 die Aufhebung der 17. Änderung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Südlohn zur Ausweisung von Windkraftkonzentrationszonen beschlossen, das Verfahren läuft. Das sei die Basis für künftige Planungen, wie Elisabeth Bäumer für die BBWind berichtete.

Maximale lokale Wertschöpfung

Zwei Anlagen lokaler Initiatoren sollen im Bereich Eschlohn/Brink entstehen. Rund 250 Meter Gesamthöhe, 7,2 Megawatt Nennleistung: „In diese Richtung könnte es gehen“, meinte Elisabeth Bäumer. Umgesetzt werden solle auch dort ein Bürgerwindmodell, für Konkretisierungen sei es noch zu früh. Alles abhängig von dem, was letztlich realisiert werden könne.

In jedem Fall sollten die nächsten Anwohner ins Boot genommen werden, auch werde die Kommune über die Gewerbesteuer profitieren. Ziel sei wie immer eine „maximale lokale Wertschöpfung“, bestenfalls auch durch die Einbindung lokaler Unternehmen beim Bau.

Plan der neuen Winkraftanlagen in Südlohn
Gelb eingezeichnet sind die geplanten Anlagen Eschlohn/Brink sowie Wellschlatt (BBWind), in Rot die geplanten Anlagen Eschlohn/Wellschlatt (Stadtwerke Münster). Grün markierte Anlagen sind in Betrieb, blau markierte genehmigt und in der Realisierung (BBWind). © Gemeinde Südlohn

Übrigens: Einer gesonderten Befreiung vom Bauverbot in dem im Landschaftsplan Südlohn festgelegten Landschaftsschutzgebiet „Lohner Heide/Brink“ bedürfe es aktuell keiner. Mit der Öffnung von Landschaftsschutzgebieten für die Errichtung von WEA schafft der Gesetzgeber einen wichtigen Baustein für einen beschleunigten Ausbau von Windkraft in Deutschland.

Die dritte Anlage soll im Wellschlatt entstehen. Hier ginge die Tendenz in Richtung eines Rotordurchmessers von rund 160 Metern, die Nabenhöhe fiele wahrscheinlich etwas geringer aus. Nennleistung dort: rund 6 Megawatt.

Aktuell befinde sich zwei Anlagen im Bau.
Aktuell befinde sich zwei Anlagen im Bau. © Markus Gehring

Damit könnten im Nordosten der Gemeinde künftig neben zwei vorhandenen Anlagen acht weitere in Betrieb gehen. Kurzer Rückblick: Im Spätsommer 2021 waren zwei Anlagen im Eschlohn durch den Kreis Borken genehmigt worden (eine neue Anlage/einmal Repowering). Gebaut werden Anlagen mit 166 Metern Nabenhöhe und 5,6 Megawatt Nennleistung. Insgesamt erreichen die beiden Windräder eine maximale Höhe von 247 Metern (wir berichteten).

Im vergangenen Spätsommer beantragten darauf die Stadtwerke Münster die Genehmigung für drei weitere Anlagen: zwei im Eschlohn, eine im Bereich Wellschlatt. Geplant sind Windenergieanlagen mit einer Nabenhöhe von 164 Metern, einer Gesamthöhe von 246 Metern, einem Rotordurchmesser von 163 Metern und einer Gesamtleistung von je 5,7 Megawatt (wir berichteten).

Anlagen auch in Oeding geplant

Auch im Ortsteil Oeding tut sich bekanntlich etwas: Zwei von drei Anlagen der Windenergie Oeding Weseke GmbH & Co. KG mit Sitz im Look waren Anfang des Jahres durch den Kreis Borken unter Auflagen genehmigt worden. Die Anlagen haben eine Nennleistung von 5,5 Megawatt, sie haben eine Nabenhöhe von 150 Metern und einen Rotordurchmesser von 158 Metern bei einer Gesamthöhe von 229 Metern (wir berichteten).

Wie geht es bei den jüngsten Plänen weiter? „Wir hoffen, möglichst rasch in die Gutachtenerstellung zu kommen, um dann den Bauantrag zu stellen“, erklärte Elisabeth Bäumer. Womöglich könne die Genehmigung bereits in rund eineinhalb Jahren erteilt sein.