Die beste Auszubildende in Nordwestfalen Maresa Kamps aus Oeding

Von Vanessa Vos / Karin Printing
Die beste Auszubildende in Nordwestfalen: Maresa Kamps aus Oeding
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Es ist gerade einmal drei Jahre her, dass Maresa Kamps zum ersten Mal hinter die Kulissen der Bewital Unternehmensgruppe aus Oeding geschaut hat. „Ein Bekannter hat mich auf das Unternehmen und die Ausbildungsmöglichkeiten dort aufmerksam gemacht“, erinnert sich die 20-Jährige. Sie absolvierte dort zwei Praktika. Danach war der Oedingerin sofort klar, dass sie eine Ausbildung in dem Unternehmen beginnen möchte. Und zwar als Verfahrenstechnologin in der Mühlen- und Getreidewirtschaft. Dass sie bereits Mitte 2024 eine Bestenehrung für ihre herausragenden Leistungen erhalten würde, hätte sie damals nicht gedacht.

Überreichten den Preis an Maresa Kamps: Dr. Kai Zwicker (Landrat des Kreises Borken) und Carsten Sühling (Vorsitzender des IHK-Regionalausschuss für den Kreis Borken).
Überreichten den Preis an Maresa Kamps: Dr. Kai Zwicker (Landrat des Kreises Borken) und Carsten Sühling (Vorsitzender des IHK-Regionalausschuss für den Kreis Borken). © MAIK GRUNDMANN

Eines war Maresa Kamps dabei sehr schnell klar: Ihr Karrierestart würde in einem Berufsfeld liegen, das viele immer noch als klassischen Männerberuf sehen. „Das hat mich nicht abgeschreckt, sondern eher motiviert“, sagt sie heute mit einem selbstbewussten Lächeln.

Mit Maresa Kamps (Mitte) freuen sich (v.l.) Friederike Tennagen und Andre Schlettert.
Mit Maresa Kamps (Mitte) freuen sich (v.l.) Friederike Tennagen und Andre Schlettert. © pd

Seit August ist Maresa Kamps nun fertig mit ihrer Ausbildung. „Mein Arbeitsalltag hat wenig mit den traditionellen Vorstellungen einer Müllerin zu tun“, betont sie, während sie am Bildschirm eine neue Rezeptur eingibt. Alles läuft digital und präzise. Die Maschinen müssen perfekt eingestellt sein, denn jeder Rohstoff, der in die Anlage kommt, wird später in hochwertiger Tiernahrung verarbeitet. „Der Job als eine Art moderne Müllerin 2.0 ist total vielseitig, mit vielen Möglichkeiten – man kann im Lebensmittelbereich genauso arbeiten wie ich jetzt im Bereich Tiernahrung. Und immer ist die Arbeit sehr verantwortungsvoll“, erklärt sie. „Schließlich stellen wir Produkte her, die die tägliche Nahrung für Hunde und Katzen sind – und damit für Millionen von liebgewonnenen Familienmitgliedern.“

Die Beste ihres Jahrgangs

Mit ihrer Leidenschaft für Naturprodukte, Technik und Präzision hat Maresa Kamps ihre Ausbildung nicht nur erfolgreich abgeschlossen – sie wurde mehrfach für ihre

Leistungen ausgezeichnet.

So erhielt sie bei der Bestenehrung der IHK Nordwestfalen auch noch eine zweite Ehrung. Für ihre herausragenden Leistungen erhielt sie auch das „Goldene Weizenkorn“ der Müllerschule Wittingen, eine Auszeichnung, die nur den Besten verliehen wird.

Tolles Team für den Berufsstart

Als sie ihre Ausbildung bei Bewital in Oeding begonnen hat, war Maresa Kamps nicht allein. Wie sie starteten weitere junge Menschen ihre Karriere in dem Unternehmen, das insgesamt 12 verschiedene Ausbildungen in ganz unterschiedlichen Berufen anbietet. Doch der Bereich Verfahrenstechnologie war eine Männerdomäne – auch in der Schule.

„Am Anfang war ich deswegen nervös“, erinnert sich Maresa Kamps. Doch das hat sich schnell geändert. „Die Zusammenarbeit mit den anderen Schülern und den Kollegen bei Bewital ist super. Es herrscht immer eine lockere Stimmung, und ich fühle mich hier richtig wohl.“

Ein Grund hierfür liegt wohl daran, dass das Familienunternehmen großen Wert darauf legt, dass die Ausbildung auch Spaß macht. Gemeinsame Azubi-Events, Mittagessen und sogar sportliche Highlights wie das jährliche Dodgeball-Festival sorgen für Abwechslung. „Das macht den Job hier besonders“, sagt die Oedingerin, „es ist nicht nur Arbeit, es ist auch Teamspirit.“

Während sie dieses sagt, startet sie die Maschinen und Materialien für den nächsten Produktionslauf. Und eines wird dabei klar: Sie ist nicht nur die beste Absolventin ihres Jahrgangs – sie ist auch ein Vorbild für junge Frauen, die in vermeintlichen Männerberufen durchstarten wollen. Und ihre Geschichte hat gerade erst begonnen.