Biotonnenkontrolle in der Gemeinde Südlohn Jetzt droht der „rote Anhänger“

Biotonnenkontrolle in der Gemeinde Südlohn: Jetzt droht der „rote Anhänger“
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In den vergangenen Wochen wurden – wie angekündigt – bereits erste Kontrollen der Biotonnen im Gebiet der Gemeinde Südlohn durchgeführt. Begleitet wird diese Kontrolle von der Entsorgungsgesellschaft Westmünsterland mbH (EGW). Bisher gab es bei Fehlbefüllung noch „Gelbe Karte“. Nun wird es ernst: Wer seine Biotonne weiter fehlbefüllt, dessen Tonne erhält einen roten Anhänger. Mit unangenehmen Folgen.

Die Gemeinde Südlohn bittet alle Bürgerinnen und Bürger dabei mitzuwirken, durch getrennte Abfallsammlung gemeinsam einen wichtigen Beitrag zur Schonung der Umwelt und Reduzierung der Kosten für die Entsorgung von aussortierten Störstoffen zu leisten.

Welche Stoffe gehören nicht in die Biotonnen?

Bei den nun wieder folgenden Kontrollen wird in den Biotonnen nachgesehen, ob dort sogenannte Störstoffe eingefüllt wurden, teilt die Gemeinde mit. Störstoffe können Kunststoffe, Verpackungen, Metallgegenstände und Dosen sein. Oft sind dies Plastiktüten oder auch Kaffeekapseln.

Warum gehören Biomüllbeutel nicht hinein?

Was viele nicht wissen: Innerhalb des Produktionsprozesses der Vergärungs- und Kompostierungsanlage der EGW werden auch kompostierbare Beutel nicht sicher vollständig biologisch abgebaut. Die Zersetzungszeit dieser Tüten liegt deutlich über der Produktionszeit in den Anlagen. Somit sind diese Beutel – ebenso wie herkömmliche Plastikbeutel – Fremdstoffe, die entsorgt werden müssen und per Satzung im Kreis Borken im Bioabfall verboten.

Welche Folgen haben Störstoffe?

In der Kompostierungsanlage bleiben diese Störstoffe entweder vollständig oder im großen Teil zurück und stören dabei den Prozess, den Bioabfall zu hochwertigem Kompost zu verarbeiten. Die EGW betrachtet dies mit Sorge, denn es wird zunehmend technisch und wirtschaftlich aufwendiger, da die Fremdstoffe aussortiert werden müssen.

Was passierte bisher?

Für die Entsorgung solcher Störstoffe in der Biotonne wurden bei den ersten Kontrollen vorerst gelbe Anhänger verteilt, um auf die Fehlbefüllung hinzuweisen. Eine Leerung der Tonne hat ganz normal stattgefunden. Die gelben Tonnenanhänger lieferten Hinweise zur richtigen Sammlung von Bioabfällen und den in der Biotonne enthaltenen Störstoffen.

Welche Folgen drohen jetzt?

Bei den nächsten Kontrollen der Biotonnen wird eine Leerung ausbleiben. Wer weiterhin seine Tonne fehlbefüllt, erhält also einen roten Anhänger an die Tonne. Dann müssen dann die Betroffenen eben ihre Tonnen selbst nachsortieren und auf die nächste Abfuhr warten.

Wie werden Bioabfälle richtig gesammelt?

Bioabfälle sollten im besten Fall lose in einem dafür vorgesehenen Behälter gesammelt und direkt – ohne Plastiktüte bzw. kompostierbare Plastiktüte – in die Biotonne entleert werden. Wer seinen Bioabfall dennoch in einer Plastiktüte sammeln möchte, kann den Inhalt in der Biotonne entleeren und die Plastiktüte im Anschluss in den Restmüll geben.

Gibt es Alternative zur Plastiktüte?

Als Alternative zu Plastiktüten bieten die Kommunen und die EGW Papiertüten für die Bioabfallsammlung in der Küche kostengünstig zum Kauf bzw. teils auch kostenlos über Gutscheinaktionen an. Ein Gebinde der Papiertüten umfasst 50 Einzeltüten. Diese weisen eine sehr gute Kompostierbarkeit vor. Die EGW empfiehlt einen regelmäßigen Wechsel der Papiertüten. Die Vorsortiergefäße in der Küche werden durch die Papiertüten sauber gehalten und der Komfort bei der getrennten Sammlung von Küchenabfällen wird erhöht.

Führen die Kontrollen zu Erfolgen?

Bereits im Mai 2023 ist die EGW mit dem Projekt der Biotonnenkontrollen im Kreis Borken gestartet. Unter anderem in Vreden wurde bereits kontrolliert. Nach den ersten Auswertungen der EGW hat sich die Qualität der Anlieferungen durch die Öffentlichkeitsarbeit und die Tonnenkontrollen deutlich gebessert, in einigen Kommunen konnte der Störstoffanteil von über 3 auf unter 1 Prozent gesenkt werden.