Biologische EPS-Bekämpfung An diesen Stellen in Südlohn werden Nematoden eingesetzt

Biologische EPS-Bekämpfung: Nematoden-Methode wiird wiederholt
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Die Bilanz war vielversprechend: Der Befall durch den Eichenprozessionsspinner war im Vorjahr weiter zurückgegangen. Erstmals hatte die Gemeinde im Sommer 2022 die Nematoden-Methode zur biologischen Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners angewandt. An ausgesuchten Stellen in Südlohn und Oeding. Mit Erfolg.

Zufall oder nicht? Zur Absicherung lässt die Gemeinde nun die Methode durch eine externe Fachfirma noch einmal anwenden. An ebendiesen Stellen.

Nachdem sich die Lage schon im Jahr 2021 beruhigt hatte, war die Entwicklung auch 2022 positiv. Anlass für die Politik, am eigentlichen Konzept grundsätzlich festzuhalten. Ohne den Blick über den Tellerrand zu verlieren. Auch aufgrund der Erfolge in Nachbarkommunen sollte die sogenannte Nematoden-Methode ausprobiert werden.

Nematoden sind Fadenwürmer, die auch als Nützlinge in der Natur vorkommen. Die Mikroorganismen sind für Mensch und Haustiere ungefährlich. Sie dringen nach Kontakt über die Körperöffnungen in das Insekt ein und führen innerhalb von zwei bis zehn Tagen zum Absterben.

Methode ist witterungsabhängig

Nach einer Analyse über die vergangenen Jahre wurden im Ergebnis Stellen festgelegt, an denen der Bauhof das Besprühen der Eichen mit Nematoden ausprobieren sollte. Basierend auch auf Erfahrungswerten; sprich an Orten, an denen der Befall in der Vergangenheit entsprechend groß war.

Ziel bei der Neuauflage Anfang Mai waren eben die gleichen Einsatzorte wie bei der Erstanwendung: in Südlohn am St. Martin Kindergarten in der Windhorststraße, an der Bushaltestelle Mühlenkamp, an der St. Vitus-Grundschule, in Oeding an der von-Galen-Grundschule (Spielplatzbereich), am Spielplatz Buchenallee, im Innenhof des Rathauses sowie an der Sportanlage des FC Oeding (entlang der Winterswyker Straße) – also vorwiegend auch dort, wo sich Kinder aufhalten.

Der Einsatz muss eigentlich nach etwa drei Wochen wiederholt werden, um eine möglichst hohe Wirkung zu erzielen, da EPS-Raupen während der Häutung nicht erfasst werden. Nematoden könnten aber nur bei passenden Witterungsbedingungen und Entwicklungsstadien der Raupen versprüht werden, erklärt Pressesprecher Markus Lask auf Nachfrage.

Apropos Witterung: Die Raupen des Eichenprozessionsspinners entwickeln sich bereits im Herbst und überwintern dann in ihren Eiern, bis sie von April bis Mai schlüpfen und die Brennhaare ausbilden. Also jetzt. Erfahrungsgemäß hemmen kühle, frostige, feuchte Frühjahre den Eichenprozessionsspinner. „Das Frühjahr war ja recht feucht, das müssen wir nun weiter beobachten“, meint Markus Lask.

Verstärkter Einsatz ist denkbar

Auch sonst heiße es, abzuwarten. Es gab immer wieder Jahre, in denen der Befall rückläufig war, es im Folgejahr aber entsprechend schlimmer wurde. Sollte die Nematoden-Methode ein Schlüsselfaktor im Zuge der Bekämpfung sein, dann könne man darüber nachdenken, das Verfahren auf weitere Bäume an relevanten Stellen auszuweiten, hatte Bauhofleiter Stefan Brüggemann schon im August vorausgeblickt.

Erst einmal solle aber der Erfolg abgesichert werden. Deshalb nun die Wiederholung. Die eine „Goldlösung“ gebe es wohl kaum, so Markus Lask. Sollte die Nematoden-Methode erfolgreich sein, habe man einen Baustein einer Lösung mehr.