Bewital beginnt mit dem Bau des 38 Meter hohen Hochregallagers
10,5 Millionen Euro
Die Vorarbeiten sind erledigt: Ab Anfang Juli soll das Hochregallager von Bewital bis in 38 Meter Höhe wachsen. Eine Millioneninvestition, die für das Unternehmen ohne Alternative ist.
Der Anfang ist gemacht: Das Grundstück an der Ecke Daimler- und Industriestraße ist für den Bau des riesigen Hochregallagers der Firma Bewital vorbereitet. Drei Monate haben allein die Vorarbeiten gedauert. Die alten Gebäude mussten abgerissen werden. Vor allem die massiven Betonplatten im Boden erwiesen sich als äußerst widerstandsfähig. Auch Leitungen mussten neu verlegt werden. Schließlich musste die Fläche auch noch auf mögliche Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg untersucht werden. Das ist nun erledigt.
Im Juli sollen die eigentlichen Arbeiten an den Hochregalen beginnen. Wenn alles gut geht, soll die Außenhülle des neuen Hochregallagers noch in diesem Jahr geschlossen werden. „Sie soll zum Winter einigermaßen dicht sein“, erklärt Jürgen Petershagen, Geschäftsführer von Bewital.
Der Bedarf für das Hochregallager ist riesig: Bisher lagern rund 5000 Paletten in unterschiedlichen Gebäuden in Oeding. Drei Lastwagen sind täglich nur zwischen diesen Außenlagern unterwegs, um Produkte hin- und herzufahren. „Die hat man ja immer gerade genau da eingelagert, wo man sie gerade nicht braucht“, erklärt Dr. Jürgen Wigger, ebenfalls Geschäftsführer von Bewital.
Zukünftig sollen an der Daimlerstraße bis zu 13.000 Paletten Platz finden. Dazu kommt eine großzügige Verladezone und eine Fläche, um die Paletten zu kommissionieren. So sollen Lieferungen an Kunden beschleunigt werden. Insgesamt investiert das Unternehmen dort 10,5 Millionen Euro.
Keine Alternative für den 38 Meter hohen Neubau
Eine Alternative zum Bau in die Höhe habe es für das Unternehmen nicht gegeben. „Wir haben das einmal rechnen lassen“, sagt er. Würde das Lager flacher geplant, würde es demnach die fünf- bis sechsfache Grundfläche einnehmen. Der wuchtige Eindruck des hohen Gebäudes soll durch die farbliche Gestaltung und Bäume kompensiert werden. „Wir haben alle Nachbarn und den Rat früh in unsere Planungen eingebunden“, erklärt Jürgen Wigger. Transparenz sei ihm früh sehr wichtig gewesen.
Negative Reaktionen habe es auf die Planungen nicht gegeben. Auch die Südlohner Politik hat in der vergangenen Ratssitzung grünes Licht für die Planungen gegeben – einstimmig. In einer langen Reihe von Stellungnahmen war auch eine Reihe von Kritikpunkten angeführt: Darin ging es unter anderem um Brandschutz, Verschattung oder Geräuschemissionen. Die Südlohner Verwaltung hatte darin aber keine rechtlich relevanten Argumente gegen den Bau gesehen. Die Politiker folgten dieser Einschätzung.
Arbeitsplätze sollen nicht eingespart werden
Auch wenn das neue Lager komplett automatisiert ist, heißt das nicht, dass Bewital Arbeitsplätze einsparen will: „Automatisierung heißt nicht Rationalisierung“, stellt Jürgen Petershagen klar. Eine Alternative wäre gewesen, die gesamte Lagerhaltung aus dem Unternehmen auszugliedern.
„Genau das wollten wir aber nicht tun“, sagt er. Mehr noch: Mit dem neuen Wachstumsschritt will das Unternehmen sogar noch Arbeitsplätze schaffen. Aktuell sind dort 450 Mitarbeiter beschäftigt.
Bassin für 500.000 Liter Löschwasser
Losgelöst von dem Hochregallager und mit Blick auf das riesige Areal fast schon unauffällig ist ein anderes Bewital-Projekt an der Daimlerstraße so gut wie fertig: Dort hat das Unternehmen einen 500.000 Liter großen Löschwasserbehälter gebaut.
Erst einmal vorrangig für den Fall, dass es in einer der Anlagen bei Bewital brennt. „Wir haben mit der Feuerwehr abgestimmt, was sie im Ernstfall bräuchten“, erklärt Jürgen Petershagen.
Auf lange Sicht sollen natürlich auch die übrigen Unternehmen im Gewerbegebiet davon profitieren. „Dazu sind wir gerade noch mit Gemeinde und Feuerwehr in der Abstimmung“, erklärt Petershagen.
Ursprünglich Münsteraner aber seit 2014 Wahl-Ahauser und hier zuhause. Ist gerne auch mal ungewöhnlich unterwegs und liebt den Blick hinter Kulissen oder normalerweise verschlossene Türen. Scheut keinen Konflikt, lässt sich aber mit guten Argumenten auch von einer anderen Meinung überzeugen.