Nach einem tödlichen Radunfall in Halle vor einem Jahr, hat das NRW-Verkehrsministerium die Kommunen aufgefordert, Poller, Umlaufsperren und Feuerwehrpfosten auf Radwegen und Fußwegen zu überprüfen und gegebenenfalls zu entfernen.

Damals war ein 67-jähriger Radfahrer auf einem kombinierten Fuß- und Radweg an einen rotweißen Absperrpfosten geraten und umgefallen. Dabei zog er sich so schwere Verletzungen zu, dass er einige Tage nach dem Vorfall daran verstarb. Der tragische Unfall löste eine breite Diskussion über Poller und Sperrpfosten aus.
Die Folge: Das Land NRW forderte in einem Erlass die Kommunen auf, die Notwendigkeit von Pollern, Sperrpfosten oder versetzt eingebaute Wegesperren zu überprüfen und bei Bedarf auch entfernen. Der Fokus bei der Überprüfung soll dabei aus den zwei Aspekten Sicherheit und Barrierefreiheit liegen.

Die Gemeinde Südlohn hat nach dem tödlichen Unfall und dem Erlass des Landes NRW schnell gehandelt. Wie die Gemeinde mitteilte, waren in der letzten Zeit die Mitarbeiter des Bauhofs fleißig im Einsatz, haben Hindernisse überprüft und in Abstimmung mit dem Ordnungsamt und der Bauverwaltung entfernt.
Gründe hierfür unter anderem: Für viele Radfahrerinnen und Radfahrer stellen Poller und Co. schließlich mitunter ein Ärgernis dar. Vor allem in der Dunkelheit bergen sie Gefahren, werden leicht übersehen, heißt es auch in einer Pressemitteilung der Gemeinde Südlohn. Außerdem seien diese Wege mit Lastenrädern, Anhängern oder Dreirädern für Menschen mit Behinderungen unpassierbar.

„Tatsächlich haben wir bereits die meisten Sperren abgebaut“, erklärt Matthias Lüke, Ordnungsamtsleiter der Gemeinde Südlohn auf Nachfrage der Redaktion. In Zahlen bedeutet dieses: 40 Poller und 26 Wegesperren wurden bereits entfernt. Darunter sind zum Beispiel die Umlaufsperren bzw. Poller auf dem Böwingring (Oeding), der Lohner-Straße-Reuken (Südlohn), Waldbree/Eschke (Südlohn), Kantstraße/Wagnerstraße (Oeding) und Heinestraße/Fontanestraße (Oeding). Weitere werden in der nächsten Zeit folgen.

Bei manchen Sperren müsse der Kreis Borken als zuständige Straßenverkehrsbehörde allerdings entscheiden, ob diese bleiben dürften, teilte die Gemeinde mit. Dazu überprüfe diese vor dem Abbau zunächst Alternativen wie Verkehrszeichen, Markierungen oder sonstige bauliche Maßnahmen auf Erfolg oder Misserfolg.
Poller melden bei Gemeinde
Natürlich könnte es sein, dass den Mitarbeitern der Gemeinde Südlohn nicht alle unzulässigen Einrichtungen aufgefallen sind. Sollten deswegen Bürgern dieses auffallen, dürfen sie die Standorte von diesen gerne der Gemeinde melden. Und so geht es: Einfahc vom heimischen Computer oder Tablet oder unterwegs mit dem Smartphone ein Bild senden an www.südlohn.de/melder.