
Wer hat aktuell nicht das Gefühl, nur noch von „Baustellen“ umgeben zu sein. Die „multiple Krisenlage“, wie es Südlohns Bürgermeister Werner Stödtke treffend ausdrückt, begleitet unseren Alltag. Viele Menschen stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand, haben Sorgen um ihre Zukunft. Dass unsere Politik schnell Hilfe und Unterstützung schaffen will, ist löblich.
Doch: Sie darf dabei nicht die vergessen, die diese Maßnahmen umsetzen müssen. Zum Beispiel bei der Wohngeldreform. Und diese Menschen sitzen eben nicht in Berlin oder Düsseldorf, sondern bei uns im Rathaus. Für mich sind diese auch erster Ansprechpartner in vielen Dingen. Ich werde dann womöglich auch mal zum „Zeiträuber“, wenn ich erfahren muss, dass derjenige Mitarbeiter in meiner Verwaltung gar nicht zuständig ist.
Positiver Stress
Ich gehe jeden Morgen mit einem Lächeln zur Arbeit. Denn das, was ich jeden Tag tue, mache ich doch gerne. Und möchte das auch noch viele Jahre machen. Sie denken sicher genauso. Doch vielen ist aktuell das Lachen ein wenig vergangen. Weil sie sich alleingelassen fühlen.
Also: Aktionismus ist auch jetzt nicht angebracht, Bund und Länder sind in der Pflicht, ihre Reformen besser vorzubereiten. Denn wer gut vorbereitet ist, der hat Sicherheit. Und stellt sich neuen Herausforderungen gerne mit einem Lächeln. Viele haben keinen Stress mit dem Stress – wenn er positiv ist.
Wohngeldreform wird zur Belastungsprobe: Gemeinde erwartet Verdreifachung der Anträge