Mit 96 Jahren Erste Bürgermeisterin Südlohns Thea Robert gestorben

Mit 96 Jahren: Erste Bürgermeisterin Südlohns Thea Robert gestorben
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Im Oktober 1989 rückte die Gemeinde Südlohn in den Blickpunkt des öffentlichen Interesses – und zwar weit über die Grenzen des Gemeindegebietes hinaus: Schließlich wurde damals Thea Robert als erste Frau in das Amt der Bürgermeisters gewählt. Und zwar als erste Frau im gesamten Kreis Borken.

7200 auf die Welt gebracht

Ihre Kandidatur hatte sie dem damaligen Bürgermeister Josef Schulze Wehninck – Oenning und dessen Stellvertreter von der CDU zu verdanken, erinnerte sich Thea Robert im Jahr 2019 in einem Zeitungsinterview zum Thema 100 Jahre Frauenwahlrecht. Damals ergänzte sie, dass diese sie gefragt hätten, ob sie nicht kandidieren wolle.

Natürlich habe sie damals auch gewusst, warum man sie angesprochen habe. Schließlich sei sie als Hebamme, die damals rund 4000 Westmünsterländer – zum Schluss über 7200 - auf die Welt gebracht habe, überall gut bekannt und darüber hinaus ehrenamtlich aktiv.

Nun ist die ehemalige Bürgermeisterin, Thea Robert, im Alter von 96 Jahren am 8. Januar 2025 gestorben.

Erste Ratsfrau in Südlohn

Die erste zu sein, war im Jahr 1989 allerdings schon lange nichts Neues für die Stadtlohnerin, die am 15. August 1928 das Licht der Welt erblickte. Schließlich sorgte sie schon im Jahr 1975 für Aufmerksamkeit, als sie als erste Ratsfrau an der Seite von 26 Männern in der Grenzgemeinde ehrenamtlich tätig wurde.

19 Jahre im Gemeinderat

Viele Jahre war die Hebamme in verschiedenen Funktionen für die Gemeinde Südlohn tätig und prägte das politische Leben mit großem Engagement und Herzblut.

So übernahm sie von 1979 bis 1981 als 2. stellvertretende Bürgermeisterin und von 1981 bis 1989 als 1. stellvertretende Bürgermeisterin wichtige Aufgaben, bevor sie von 1989 bis 1994 eben vom Gemeinderat zur ehrenamtlichen Bürgermeisterin gewählt wurde. Insgesamt war sie von 1975 bis 1994 Mitglied im Gemeinderat.

Verdienstkreuz für Engagement

Ihre Ansichten vertragt sie dabei immer selbstbewusst, mit einem klaren Blick und einem offenen Ohr für alle, heißt es im Nachruf der Gemeinde Südlohn. Vor allem ihr unermüdliches Engagement, ihre Kompetenz und ihr Gespür für die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger habe sie besonders ausgezeichnet.

Für ihr Engagement - unter anderem auch für ihren Einsatz für das Therapeutische Reiten in der Gemeinde und den Bau einer Therapiehalle - erhielt Thea Robert am 7. April 1995 das Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland verliehen.