Viele Oedinger dürften sich seit ein paar Wochen verwundert die Augen gerieben haben, sobald sie am Sportplatz des FC Oeding vorbeigefahren oder gelaufen sind. Bagger und Lastwagen waren dort am Grenzstadion zu sehen. Und natürlich auch Bauarbeiter, die auf der Rasenfläche an der Winterswijker Straße, die praktisch hinter dem Tor des Platzes eins zu den Tennisplätzen hin liegt, mit Schaufeln zu Gange war. Sollte es möglich sein, dass hier jetzt wirklich die Parkplätze entstehen, werden sie sich gefragt haben. Die Antwort ist ganz kurz und knapp: Ja.

Wie Dirk Vahlmann, Bauamtsleiter der Gemeinde Südlohn, auf Nachfrage der Redaktion bestätigte, haben die Arbeiten Anfang Juni mit der Einrichtung der Baustelle begonnen. Wie es weitergeht und warum die Bauarbeiten nicht schon im Jahr 2023 begonnen haben, erklärte er auch. Zunächst aber ein Rückblick.
Parkchaos seit 2012 im Gespräch
Über die Parksituation am Grenzstadion berichtete die Münsterland Zeitung im August 2012 zum ersten Mal. Seitdem wurde sie zum Dauerbrenner, der vor allem die Anwohner und den Verein immer wieder beschäftigte.
Mittlerweile sind 12 Jahre vergangen. Seitdem hat sich nicht viel an der Parksituation geändert. Noch immer herrscht, wenn der FC Oeding ein Turnier ausrichtet oder wenn die erste Mannschaft ein interessantes Fußballspiel hat, ein blechernes Chaos an der Winterswijker Straße. Kommt dann noch der Holland-Verkehr an den Samstagen dazu, schlängen sich die Autos durch die Parkreihen auf beiden Seiten der Winterswijker Straße. Die Folge: Die Anwohner sind seit Jahren genervt und die für die Verkehrsteilnehmer, besonders für Fußgänger und Radfahrer, birgt die Situation eine hohe Gefahr. Aufgrund der rückläufigen Zuschauerzahlen bei den Fußballspielen hat sich die Situation hier zwar etwas entschärft. Die Grundproblematik ist geblieben.
Erst 43 Stellplätze geplant
Die Folge: Im November 2021 stellte die Gemeinde Südlohn in Abstimmung mit dem Verein die Weichen für 43 neue Stellplätze, darunter zwei Parkplätze für Behinderte. Als Befestigung war hier eine Bauweise mit Betonsteinpflaster vorgesehen. Die Zuwegung sollte über die Winterswijker Straße zu den Tennisplätzen erfolgen. Was fehlte, war nur noch die Genehmigung durch den Kreis Borken. Die erteilte diese jedoch nicht. Der Grund: Die Fläche, die für den Parkplatz vorgesehen war, lag im neu ermittelten HQ100-Gebiet lag. Sie war als Überschwemmungsfläche ausgezeichnet.
Kreis lehnt Baugenehmigung ab
Die Folge: Die Gemeinde Südlohn musste die Pläne an die neuen Gegebenheiten anpassen. Im März 2022 präsentierte Vahlmann diese im Bauausschuss. Die Eckdaten des Vorschlags waren: Ein tiefergelegter Parkplatz und eine weiter nach hinten verlegte Einfahrt zum Parkplatz, sodass die Fläche auch weiterhin als Überschwemmungsfläche dienen könne. Eine Reduzierung der Stellplatzanzahl von 43 auf 34 aufgrund von Platzmangel, weil dann die Zuwegung zur Einfahrt länger werde und auf einer gesamten Länge ausgeweitet werden müsse, um Gegenverkehr zu ermöglichen.
Genehmigung fehlte
„Wir mussten noch auf die wasserrechtliche Genehmigung warten“, begründete Dirk Vahlmann den Grund für die Verzögerung der Baumaßnahme. Abstimmungen mit der Wasserbehörde wären noch nötig gewesen. Jetzt wäre alles geklärt, sodass man loslegen konnte, sagte er weiter. In den nächsten Wochen werde unter anderem noch die Einfahrt zum Platz angelegt und die Zufahrt zur Tennisanlage auf circa 5,5 Meter erweitert. Die Kosten bleiben wie geplant bei 288.000 Euro.
Ende August sollen die Bauarbeiten dann abgeschlossen sein. Die Frage nach Parkverboten an der Winterwijker Straße an Spieltagen, beantwortete Vahlmann mit dem Hinweis, dass man die Situation zunächst einmal beobachte, bevor man gegebenenfalls Maßnahmen ergreife. .