Zwei richtig gute Nachrichten haben die Gemeinde Südlohn nun erreicht: Das NRW-Verkehrsministerium hat das „Förderprogramm Nahmobilität 2023“ veröffentlicht. 137 Maßnahmen werden mit 91,7 Millionen Euro gefördert – und auch Südlohn ist mit zwei Projekten dabei.
Für den Radweg entlang der Schlinge ist dies ein kräftiger Schub, für jenen entlang der Amselstraße ein großer Schritt. Bei letztgenannter Maßnahme wird nun auf den endgültigen Förderbescheid gewartet. An der Schlinge ist bereits ein Baubeginn konkret angepeilt.
1,278 Millionen Euro, das sind 90 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten, stehen für den Ausbau des Radwegs entlang der Schlinge von der Bahnhof- bis zur Eichendorffstraße in Aussicht. Bewilligt worden war vorab bekanntlich ein vorzeitiger Maßnahmenbeginn – dabei hatte die Bezirksregierung angekündigt, dass dann auch mit einer Förderung zu rechnen sei.
Ausschreibug und Vergabe kommen
Die Planungen wurden entsprechend im Hintergrund vorangetrieben. „Wir sind dort nun in der Leistungsphase 6. Das Leistungsverzeichnis für die Ausschreibung wird erstellt“, berichtet Werner Stödtke. Ziel: Ende Oktober. Bis Ende des Jahres sollen Ausschreibung und Vergabe erfolgen. „Wir setzen auf einen Baubeginn im Frühjahr 2024“, blickt der Bürgermeister voraus.

Ein wenig anders stellt sich bekanntlich die Ausgangssituation beim geplanten Radweg an der Amselstraße dar. Dort sollen weitere Flächen im „Gewerbegebiet Trimbach“ durch den Ausbau der Amselstraße als Gewerbestraße erschlossen werden. Der Radweg soll das Gesamtkonzept mit Fahrradstraße abrunden, die Anbindung an die Robert-Bosch-Straße sicherstellen.
Auch für dieses Projekt hatte die Gemeinde einen vorzeitigen Maßnahmenbeginn bewilligt bekommen. Aber: In diesem Fall war dies seitens der Bezirksregierung nicht mit einer Förderbewilligung gleichzusetzen. Hier bedarf es konkret des Förderbescheides, um in medias res gehen zu können. So lautete auch der politische Beschluss.

Derzeit befindet sich die Gemeinde in Abstimmungsgesprächen mit den Verkehrsbehörden. Aufgrund dessen kann es noch zu Anpassungen in der Planung kommen. Auch hier ist im Förderprogramm eine 90-Prozent-Förderung vorgesehen: konkret 227.600 Euro. Grundsätzlich sei dies eine „tolle Geschichte“ für Südlohn. „Jeder Meter Fuß- und Radweg ist ein Schritt auf dem Weg zu einer fußgänger- und fahrradfreundlichen Gemeinde“, erklärt Werner Stödtke.
AGFS-Kommission war vor Ort
Um dieses Siegel bewirbt sich die Gemeinde bekanntlich aktuell. In diesem Fall hat es jüngst eine Vorbereisung mit der AGFS gegeben. Dabei seien zum Beispiel Hinweise zu falsch platzierten Umlaufsperren, unübersichtlichen Schilderbäumen und veralteten Fahrradabstellanlagen gegeben worden, erklärt Philipp Ellers (Somit).
Auch für den Ausbau der Winterswyker Straße als Zwischenlösung bis zum Bau der Umgehung hätte die Kommission Vorschläge gemacht. Es gab aber nicht nur Verbesserungsvorschläge. „Wir sollen auch unsere positiven Aspekte noch besser herausarbeiten“, berichtet Ellers.
Im weiteren Vorgehen für die angestrebte Mitgliedschaft bei der AGFS wird zunächst das Protokoll der Vorbereisung fertiggestellt, die Hauptbereisung soll im Laufe des nächsten Jahres stattfinden. Dann soll umgehend die Zu- oder Absage zur Mitgliedschaft bei der AGFS erfolgen.
Zurück zum Förderprogramm: Dieses Ergebnis bestätige noch einmal, dass gerade im Bereich der Entwicklung der Nahmobilität Fördermaßnahmen Sinn machten, so Werner Stödtke. Dies angesichts vielfach angespannter Kassen. Und bei allem Aufwand, den die Antragstellung bedeute, zeige es auch: „Es lohnt sich.“