La Rosa – die Rose: Wer einen so klangvollen Namen trägt, muss dem auch gerecht werden. Das schafft das Ristorante in Stadtlohn spielend: ein echter Genussitaliener.
Auf der Klosterstraße liegt das Ristorante La Rosa. Mit frischer, leckerer italienischer Küche ist hier für jeden Geschmack etwas dabei. Wir haben zu zweit dem Restaurant kurz nach Neujahr einen Besuch abgestattet. Ein rundum gelungener Abend.
Die Speisekarte
Pizza, Pasta, Fleisch, Fisch, Salat – die Karte lässt keine Wünsche offen, beschränkt sich aber jeweils auf einige wenige Positionen. Sehr angenehm. Fleisch von Schwein, Rind oder Kalb liegt zwischen 17,90 und 27,90 Euro und wird mit Pommes, Nudeln oder Rosmarinkartoffeln serviert. 13 verschiedene Pizzen zwischen 7,90 und 10,90 Euro, Pasta zwischen 8,90 und 14,90 Euro oder Salat (6 bis 11,90 Euro) lassen keine Wünsche offen. Frischer Fisch (nach Tagespreis oder um die 25 Euro) komplettiert das Angebot. Dazu gibt es klassische Antipasti (5 bis 12,90 Euro) und Suppen (um die fünf Euro).
Die Vorspeisen
Vorweg bekommen wir etwas Brot und Kräuterbutter aus der Küche. Die Butter ist sehr würzig und frisch, das Brot leider etwas trocken.

Antipasto del Contadino – frisches Pizzabrot mit Parmaschinken und Frischkäse © Stephan Teine
Wir hatten uns an diesem Abend eigentlich gegen Pizza entschieden, aber meine Freundin findet auf der Vorspeisenkarte Antipasto del Contadino – frisches Pizzabrot mit Parmaschinken und Frischkäse (9,90 Euro). Also ein kleiner Ausflug auf die Pizzakarte, der sich lohnt. Sehr lecker.

Carpaccio Noci e Miele – Rindercarpaccio mit Honig-Senf-Vinaigrette © Stephan Teine
Ich wähle Carpaccio Noci e Miele – Rindercarpaccio mit Honig-Senf-Vinaigrette (11,90 Euro). Und bekomme herrlich dünn geschnittenes Rindfleisch, das auf der Zunge zergeht mit einer tollen Soße. Die angekündigten Walnüsse wurden durch Pinienkerne ersetzt, aber das finde ich nicht schlimm. Es schmeckt mir sehr gut.
Die Hauptgerichte
Schade: Eigentlich hätte ich gerne den gegrillten Wildschweinrücken mit Rotweinsoße von der Empfehlungskarte gegessen. Der „Chef Choice“ auf der separaten Karte für 24,90 Euro war aber offenbar um die Feiertage zu beliebt: „Kann ich leider nicht servieren“, sagt Inhaber Carmelo Pugliese und zuckt entschuldigend mit den Schultern. Er empfiehlt stattdessen ein Steak, das er genauso zubereiten lassen könnte.
Das möchte ich aber nicht, ich wähle noch einmal neu und greife zu Saltimbocca alla Romana – Kalbfleisch mit Parmaschinken in einer Salbei-Weißweinsoße. Kurz gesagt: Köstlich!

Saltimbocca alla romana - Kalbfleisch mit Parmaschinken in Senf-Weißweinsoße. © Stephan Teine
Etwas länger formuliert: Das Kalbfleisch ist herrlich zart und die Soße ist einfach nur toll. Sämig, wunderbar geschmackvoll. Die Pommes dazu sind auch völlig in Ordnung. Auf die angebotene Mayonnaise verzichte ich aber dankend. Die 20,90 Euro sind für das Gericht voll und ganz angemessen.
Meine Freundin entscheidet sich für Filetto alla Valpolicella – Rinderfilet in Rotweinsoße auf einem Bett Radicchio serviert mit Rosmarinkartoffeln.

Filetto alla Valpolicella – Rinderfilet in Rotweinsoße auf Radiccio © Stephan Teine
Mit 27,90 Euro markiert das zwar das obere Ende der Preisskala, ist aber jeden Euro wert. Genau medium gebraten (wie gewünscht) und ebenfalls mit einer sehr schmackhaften Soße ist meine Freundin mit ihrer Wahl sehr zufrieden. Ich darf ein Stückchen probieren und bin auch begeistert.
Die Portionen sind zum Satt-werden gedacht. Mit der Vorspeise und dem angepeilten Dessert sind sie sogar sehr reichlich. Bei den Rosmarinkartoffeln schwächelt meine Freundin deswegen etwas und lässt sie mir übrig.
Das Dessert
Den süßen Zahn habe ich irgendwann in der Vergangenheit verloren. Nachspeisen sind eigentlich so gar nicht mein Fall. Ich bleibe bei einer Tasso Espresso (2 Euro). Meine Freundin schlägt noch einmal zu und nimmt das Trüffeleis von der Empfehlungskarte (5,50 Euro).

Italienisches Schokoladen-Trüffeleis, das aktuelle „Dessert della Casa“. © Stephan Teine
Wir bekommen zwei Löffel dazu und ich darf hier und da doch noch einmal räubern. Auch das Dessert schmeckt wirklich gut – aber wie gesagt, mir fehlt der süße Zahn.
Die Getränke
Ich habe den Kürzeren gezogen und „darf“ heute das Auto fahren, also bleib ich antialkoholisch. Ich nehme ein alkoholfreies Weizen, das etwas enttäuschend in der Flasche einer sauerländischen Brauerei an den Tisch kommt. Ein kleiner Stilbruch. Aber wer trinkt auch schon ohne Not alkoholfreies Weizen bei einem guten Italiener?!
Meine Freundin lässt sich vom Inhaber einen Wein zu ihrem Filet empfehlen. Das Glas „Primitivo Pugliese“ für 5,90 Euro schmeckt ihr sehr gut. Sechs offene Weiß- und acht offene Rotweine finden sich auf der Karte. Dazu kommt noch einmal eine Auswahl italienischer Flaschenweine. Die üblichen alkoholfreien Getränke, gezapftes Bier und verschiedene Grappe gibt es selbstverständlich genauso.
Die Atmosphäre
Der Gastraum ist in dunklem Holz und Fliedertönen gestaltet. Auch wenn das jetzt nicht unbedingt meine persönliche Lieblingsfarbe ist, gefällt mir das durchgängige Farbkonzept, das sich zum Beispiel in den Servietten, den Tischdecken oder Sitzpolstern wiederfindet.

Ein Blick in den Gastraum – gestaltet in dunklem Holz und Fliedertönen. © Markus Gehring
Das Licht vor der Theke könnte für meinen Geschmack etwas wärmer sein. An den Tischen weiter hinten erhellen warme LED-Spots den Raum. Unser Tisch wird – zwar indirekt – von einer Halogenröhre beleuchtet. Das wirkt ein wenig nach Putzbeleuchtung. Ansonsten ist der Raum aber sehr geschmackvoll und mit vielen Details eingerichtet.
Kinderfreundlichkeit
Kein Problem: Für Kinder gibt es Nudeln mit Tomatensoße oder Bolognese in einer kleineren Portion, paniertes Fischfilet oder Schweineschnitzel jeweils mit Pommes. Die Kindergerichte liegen zwischen 5 und 6,50 Euro.
Barrierefreiheit
Vor der Tür zum La Rose befindet sich eine einzige Stufe. Die ist zwar dick rot markiert, ich übersehe sie im Dunkeln nach dem Restaurant-Besuch aber trotzdem. Davon abgesehen ist das Restaurant ebenerdig. Ein Behinderten-WC gibt es leider nicht.

Nur eine einzige Stufe gibt es im ganzen Ristorante La Rosa – vor der Tür. © Markus Gehring
Anfahrt/Parkplatzsituation
Wir haben das Glück, das so kurz nach dem Jahreswechsel nicht viel los ist und wir direkt vor der Haustür parken können. Das Restaurant liegt zentral an der Klosterstraße. Weitere Parkplätze – zum Beispiel am Busbahnhof – liegen aber nur wenige Gehminuten entfernt.
Mittagstisch
Werktags außer montags – da ist Ruhetag – gibt es wechselnde Mittagstische. Entweder a la Carte oder aus einer Auswahl Pizza. Sie beginnen bei 5,50 Euro.
Was sagt das Netz?
Das überschlägt sich mit Lob: Auf Tripadvisor kann sich das La Rosa über 25 Bewertungen und im Durchschnitt 4 von 5 Punkten freuen. Knapp über die Hälfte der Besucher geben die volle Punktzahl. Nur vier Stimmen geben ein „befriedigend“. Die Google-Bewertungen fallen sogar noch etwas positiver aus: 4,4 von 5 möglichen Sternen – bei 79 abgegebenen Rezensionen.
Das Gerücht
Offenbar hält sich seit langem das Gerücht, dass das Ristorante La Rosa eigentlich zum Jahresende schließen sollte. Dem treten die Betreiber entschieden entgegen: In ein bis zwei Jahren wollen sie einen Nachfolger suchen und die Gäste rechtzeitig darüber informieren. Der Betrieb soll aber in jedem Fall weitergehen. Das werden wir nutzen: Wir sind auf keinen Fall zum letzten Mal hier gewesen und freuen uns schon auf den nächsten Besuch.

Die Betreiber des Ristorante La Rosa: Carmelo, Cosima und Cosimo Pugliese (v.l.). © Markus Gehring
Restaurantinfos
Ristorante La Rosa
Inhaber: Familie Pugliese
Klosterstraße 14
Tel 02563/9046474
E-Mail: ristorantelarosa@outlook.de
Öffnungszeiten:
montags: Ruhetag
Di. bis Do. 12 bis 14 Uhr und 18 bis 23 Uhr
Fr. bis Sa. 12 bis 14 und 18 bis 0 Uhr
So. 12 bis 14 Uhr und 17.30 bis 23 Uhr
Ursprünglich Münsteraner aber seit 2014 Wahl-Ahauser und hier zuhause. Ist gerne auch mal ungewöhnlich unterwegs und liebt den Blick hinter Kulissen oder normalerweise verschlossene Türen. Scheut keinen Konflikt, lässt sich aber mit guten Argumenten auch von einer anderen Meinung überzeugen.
