Das Zelt steht. Jana Liemann ist ein wenig die Erleichterung anzumerken. Kurzerhand mussten die Akteure nämlich beim Aufbau noch etwas improvisieren – am Montagnachmittag (28.4.) war die Zeit schnell wieder aufgeholt.
Für die Vorsitzende ein Signal, dass es „nun losgehen kann“. Das verlängerte Jubiläumswochenende zum 125-jährigen Bestehen der Musikkapelle Wiesentaler unter dem Motto „Bei der Musik zuhaus'“ steht an (30. April bis 3. Mai).
800 Kilometer bis San Vito. Große Wegweiser an den zentralen Feierorten wie am Mühlenplatz und Vereinshaus sowie vor der St.-Otger-Kirche kündigen seit einigen Wochen das Große an, was nun unweigerlich kommen wird. Mit den wichtigsten Terminen und Orten für das Jubiläum.
Und dass daran eben auch eine Abordnung samt Partnerkapelle aus der italienischen Partnergemeinde anreisen wird, erfüllt die Mitglieder mit besonderer Freude.
Viele bringen sich ein
Unterdessen wird im Festzelt am Bomers Kamp am Montagnachmittag kräftig gearbeitet. Mittlerweile lassen sich auch die besonderen Dimensionen erahnen. „Wir mussten schon noch ein wenig aufrüsten“, berichtet die Vorsitzende.
Zum Beispiel in Sachen Bühne für den Kommersabend am Freitag. Jana Liemann blickt auf ihr Smartphone und lacht. Bei den vielen Anmeldungen aus den eigenen Reihen hätten die Wiesentaler sonst kaum genug Platz dort gefunden.

Dieses große Engagement hatte sich auch an Karsamstag schon gezeigt, als das große „Vorschmücken“ einstimmte. Wie im „Taubenschlag“ sei es zunächst zugegangen, dann hätten sich alle rasch ihrer Aufgabe gewidmet.
„Da hat die Siebenjährige Noten gemalt, der 75-Jährige Röschen gemacht“, erzählt Jana Liemann. Vom Ergebnis können sich alle Gäste am Wochenende im und am Festzelt überzeugen – samt so mancher Überraschung.
Nach dem eigentlichen Zeltaufbau stand das Schmücken am Dienstag an – der Mittwoch soll dann erstmal ganz im Zeichen des Feierns beim „Tanz in den Mai“ stehen. Der Maifeiertag wird dann, für die Wiesentaler zu einem echten „Tag der Arbeit“, schmunzelt Jana Liemann.
Der Umbau für den Kommersabend mit Musik und Moderation einschließlich der einen oder anderen Anekdote steht an. Mit zahlreichen geladenen Gästen. „Wie zu allen Events ist natürlich auch die Bevölkerung eingeladen“, betont die Vorsitzende.
Gefeiert wird dann unter anderem mit den Stadtlohner Schützenvereinen, den Musikvereinen aus Stadt und Umgebung, mit vielen weiteren Vereinen, Partnern. Kurzum: „Wir feiern das ehrenamtliche Leben in Stadtlohn.“ Das sei „uns wichtig gewesen“.
Selbstverständlich sind auch aktuelle und ehemalige Musiker des Vereins dabei – von der Aufbaustufe bis hin zu ehemaligen Dirigenten und Ehrenmitgliedern. „Wir feiern auch für uns. Für alle, die den Verein über Jahrzehnte mit aufgebaut haben“, betont Jana Liemann.
Zum großen Highlight wird der Sternmarsch am Samstag mit rund 30 Gruppen und an die 1300 Teilnehmern. Vier Startpunkte gibt es: Feuerwehr, Losbergstadion, Musikschule, St.-Anna-Realschule. Von dort geht es Richtung Mühlenplatz.
„Wir selbst starten ab Rathaus“, erklärt die Stadtlohnerin. Auf dem Mühlenplatz wird es einen Festakt mit Reden geben, Gänsehaut verspricht das Zusammenspiel aller Kapellen – unter anderem wird „Preußens Gloria“ intoniert. Dass das klappen wird, davon ist Jana Liemann überzeugt: „Musik ist eine Sprache, die jeder spricht.“

Im Anschluss zieht die Gemeinschaft über den Marktplatz und am alten Friedhof vorbei Richtung Festzelt – quasi von einem zum anderen „Wohnzimmer“, von der Berkel zum „Bach“ mit Blick auf die Anschrift des Vereinshauses an der Straße Am Bach. Und vom „offiziellen“ Teil zum gemütlichen mit Dämmerschoppen und Party.

Den Mühlenplatz statt des Marktplatzes habe man übrigens ganz bewusst gewählt. Dort spielten die Wiesentaler schon zur Eröffnung auf. „Stadtlohn an de Bäke“ wurde seinerzeit als Vorgeschmack fürs Jubiläum von Bürgermeister Berthold Dittmann dirigiert. Nun gestaltet die Kapelle das nächste Großevent dort.
Dies ganz bewusst auch mal an einem Samstag statt am Sonntag. „Wir machen einfach ein paar Dinge anders“, lässt Jana Liemann durchblicken. Sie lässt den Blick durchs Zelt schweifen und sieht sich bestätigt. Gerade wird an der Veranstaltungstechnik gefeilt.
Wetterprognose steigert Vorfreude
Zurück zum Anfang: Dass nun doch alles pünktlich stehe, sei ein Verdienst vieler. Der große Regen am vergangenen Mittwoch hatte die Pläne zerschlagen, schon vor und am Wochenende das Festzelt herzurichten. Die Wiese sei für die Wiesentaler schlichtweg zu nass gewesen.
Und womöglich hat dieser Umstand auch etwas Gutes, denn es hat sich wohl „ausgeregnet“. Jana Liemann zückt noch einmal ihr Smartphone, checkt die Wetter-App. Und diese verheißt durchgehend gutes Wetter. „Der Wettergott ist vielleicht auch ein wenig ein Wiesentaler“, schmunzelt die Vorsitzende.
Und ein wenig geht der Blick dabei schon voraus auf das nächste Highlight im Jubiläumsjahr: den „Berkel Beats“ Ende August, ebenfalls auf dem Mühlenplatz, dem neuen „Wohnzimmer“ der Stadt.
Das Jubiläumswochenende
Mittwoch, 30. April
19.30 Uhr „Tanz in den Mai“ im Wiesentaler Festzelt mit „Nachtschicht“ (tickets.wiesentaler.de)
Freitag, 2. Mai
19.30 Uhr Kommersabend im Wiesentaler Festzelt (Einlass 19 Uhr).
Samstag, 3. Mai
13 Uhr Treffen der Musik- und Schützenvereine
14 Uhr Sternmarsch Richtung Mühlenplatz
14.30 Uhr Festakt/gemeinsames Platzkonzert aller Kapellen und Musikvereine
15 Uhr Festumzug durch die Innenstadt zum Bomers Kamp
16 Uhr Dämmerschoppen im Wiesentaler Festzelt mit „Westfalen 7“ zum
19.30 Uhr: Jubiläumsparty im Wiesentaler Festzelt mit „Picture One“
Parkmöglichkeiten gibt es unter anderem am Busbahnhof sowie am Gymnasium (Busbahnhof/Sporthalle).
