„Damit machen die Kinder erste Schritte in Richtung Informatik.“ Niklas Schumacher hält den sogenannten „Bee-Bot“ in die Kamera, eine Art Lernroboter. So wie das Team der WFG ist auch die „fleißige Biene“ in die neue Forschermühle eingezogen. Sie ist damit Zimmernachbar von eben Niklas Schumacher, dem Projektleiter für die Forscherhäuser.
In Stadtlohn gibt es nun ein ganz besonderes Forscherhaus – einen Eindruck können sich alle Interessierten während des Tags des offenen Mühlenplatzes am 16. Juni ab 11 Uhr verschaffen. Einen ersten Blick hinter die Kulissen gab es bereits.

Die Basis, die vor allem Veronika Droste und Kirsten Vennemann zuletzt im Forscherhaus an der Dufkampstraße am Standort Stadtlohn legten, wird nun weiter veredelt. 2021 wurde gar ein Förderverein Forschermühle (www.forschermuehle.de) gegründet, in Gronau gibt es ein weiteres Forscherhaus.
Berthold Dittmann „stellt“ als Vertreter der Stadt Stadtlohn nicht nur Gerüst und Inventar, er ist selbst Vorsitzender des Fördervereins. Er weiß, dass viele Unternehmer dieses Projekt schätzten und unterstützten. Denn ohne Mittel gehe es nicht, sagt der Bürgermeister. Und dass man sich dafür einsetzen werde, ergänzte sein Stellvertreter im Förderverein, Jan-Peter Grewing.
Werkräume als sinnvolle Ergänzung
Berthold Dittmann lenkt den Blick von der Forschermühle für die Kindergarten- und Grundschulkinder Richtung Keller in der Mühle; in die Werkräume, die ebenfalls bereits dank einiger Sponsoren mit Leben gefüllt werden konnte. Das stationäre Pendant zum Handwerksmobil mit diversen Modulen verschiedener Berufsfelder – vom Maler und Friseur über den Tischler bis zum Bau.

Neben der Zielgruppe für die Forschermühle sind es dort vor allem die Kinder und Jugendlichen der weiterführenden Schulen, die den Werkraum als Bindeglied zu den Unternehmen nutzen sollen. „Eine spannende Plattform für die Fachkräftesicherung“, betont der Bürgermeister. Dort würden die Mitarbeiter der Zukunft geprägt und aktiv abgeholt.

Zurück „nach oben“ in die Forschermühle: Dort würden die ersten Impulse für Handwerksberufe gesetzt, erklärt Berthold Dittmann. „Bespielt“ wird die Fläche weiter vom bewährten Team der WFG für den Kreis Borken (zdi-Zenrum), das sich auch bei der Ausstattung eingebracht hat. Die WFG sorgt für die Inhalte – und brieft vor den Besuchen die Teams der Kindergärten und Grundschulen in Workshops. „Dann agieren sie auf der Fläche quasi selbstständig“, berichtet Niklas Schumacher. Die Kinder gehen dann auf Entdeckungstour.

Bildung in den sogenannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik/ Handwerk) steht auf dem Stundenplan – auch, um dem zunehmenden Fachkräftemangel im Kreis Borken entgegenzuwirken. Wie gelangt das Wasser in die Leitung? Warum dreht sich der Propeller? Oder gar der Flügel einer Mühle?
Das sind nur wenige Fragestellungen, deren Antwort die Kinder erarbeiten. Die Forschermühle ist ein außerschulischer Lernort für Kinder im Alter von 5 bis 10 Jahren. Gleichzeitig wird die Forschermühle ein Standort für Praxisforschungsprojekte in der (früh-)kindlichen Bildung im Kreis Borken.
Tag der offenen Tür am 16. Juni
Der besondere Vorteil für die Kindergärten und Grundschulen bestehe darin, „dass wir in der Forschermühle alles startbereit haben“, erklärt Niklas Schumacher. Ob im Technik- oder Sinnesraum oder auch im Forscheratelier. Oder in einer der vielen Experimentierecken. Alles nun auf 120 Quadratmetern, optimal für Kleingruppenarbeit.
Einen Eindruck von den neuen Möglichkeiten kann sich die Bevölkerung eben am 16. Juni verschaffen – so wie am Freitag (8.6.) bereits beim Pre-Opening viele Unternehmerinnen und Unternehmer.

Zum Tag der offenen Tür werden auch die Beebots da sein, ebenso zum Beispiel das Forschermobil. „Wir organisieren auch einen Schnitzkurs“, berichtet Niklas Schumacher. Und womöglich wird bei dem einen oder anderen dann schon der erste oder nächste Impuls gesetzt. Denn dass das Handwerk aktuell mehr goldenen Boden hat als lange zuvor, davon zeigt sich auch Niklas Schumacher überzeugt.
