Wer hat das Triell gewonnen? Bei der Antwort scheiden sich auch in Stadtlohn die Geister.

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Wer in Stadtlohn die Große Koalition will und wer lieber Jamaika

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Wer hat gewonnen? Dies Frage diskutiert ganz Deutschland nach dem Triell. Was sagen eigentlich Stadtlohns Politiker dazu? Und welche Koalition wünschen sie sich?

Stadtlohn

, 13.09.2021, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

„Ich fand ihn gut!“ – Das sagt Dr. Markus Könning ist am Tag nach dem großen TV-Triell mit dem voller Spannung erwarteten Auftritt des CDU-Kandidaten Armin Laschet. „Er war angriffslustig, so wie es sich viele gewünscht haben. Und das gehört zu einem solchen Triell dazu. Er hat seine Rolle besser ausgefüllt als bei vorangegangenen Auftritten“, meint der Stadtlohner CDU-Stadtverbands- und Fraktionsvorsitzende.

Dr. Markus Könning, CDU-Fraktionsvorsitzender und Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes

Dr. Markus Könning, CDU-Fraktionsvorsitzender und Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes © Thomas Geling

Euphorisch klingt diese Einschätzung aber nicht. „Stimmt“, sagt Markus Könning und nennt den Grund: „Die repräsentativen Umfragen zeigen etwas anderes, als ich gesehen habe.“ Aus seiner Sicht ist die Diskussion an Annalena Baerbock vorbeigegangen. „Und Scholz sollte mal ehrliche Antworten geben...“, schaltet Könning in den Wahlkampfmodus um.

„Klima und Rente sind für die Stadtlohner die wichtigsten Themen“

Wie erlebt Markus Könning den Straßenwahlkampf in Stadtlohn? Was brennt den Stadtlohner am meisten auf der Seele? Könning: „Das ist das Klima, daneben spielt die Rente auch eine Rolle. Das Klima ist auch aus meiner Sicht das wichtigste Thema. Aber die Energiewende muss bezahlbar sein. Und die Wirtschaft darf nicht darunter leiden, wenn wir die Klimafrage erfolgreich lösen wollen.“

Mike Eilhardt, UWG-Vorsitzender und Ratsmitglied

Mike Eilhardt, UWG-Vorsitzender und Ratsmitglied © privat

Der UWG Fraktionsvorsitzende Mike Eilhardt beobachtet den Bundestagswahlkampf nach eigener Aussage parteipolitisch unvoreingenommen. „Bei uns in der UWG gibt es unterschiedliche Meinungen und parteipolitische Präferenzen – nur die AfD will keiner. Ich selbst bin Wechselwähler und bislang noch unschlüssig, wem ich meine Stimme geben soll.“

Eilhardt: „Ich habe keinen klaren Favoriten gesehen“

Hat das Triell nicht bei der Meinungsbildung geholfen? „Nein“, sagt Mike Eilhardt. „Laschet war auf Angriff gebürstet, Scholz hat gelassen reagiert, Baerbock hat sich auf die Sachthemen konzentriert – aber ehrlich, ich habe da keinen klaren Favoriten gesehen.“

Dr. Albert Daniels, Fraktionsvorsitzender der FDP im Stadtlohner Rat

Dr. Albert Daniels, Fraktionsvorsitzender der FDP im Stadtlohner Rat © privat

Verunsicherung und Unentschlossenheit beobachtet auch Dr. Albert Daniels im Stadtlohner Wahlkampf. „Ich höre oft, dass es unter den Kandidaten eine zu große Profillosigkeit gibt. Und das höre ich auch von Menschen, die sonst konservativ wählen.“

Er habe aber unter diesen Vorzeichen doch einen Favoriten: Armin Laschet. „Ich glaube eine schwarz-gelbe Koalition würde am besten funktionieren, sicher besser als eine Ampelkoalition.“

Aus seiner Sicht sind eine drohende Einschränkung der Freiheit und der Bürokratismus die großen Themen dieser Wahl. „Viele Politiker schauen darauf, wo sie mit Steuererhöhungen was holen können, anstatt nach intelligenten Lösungen zu suchen.“

Otger Harks, Fraktionsvorsitzender der SPD im Stadtlohner Rat

Otger Harks, Fraktionsvorsitzender der SPD im Stadtlohner Rat © privat

„Ich habe bei dem Triell natürlich einen Gewinner gesehen“, sagte am Montag ein gutgelaunter Otger Harks. Der SPD-Fraktionsvorsitzende freut sich über den Rückenwind für „seinen“ Kanzlerkandidaten Olaf Scholz. „Aber auch Annalena Baerbock hat sich gut verkauft.“

Stadtlohner SPD und Grüne gegen eine Koalition mit den Linken

Dennoch: Auf die Frage nach seiner Wunschkoalition sagt Otger Harks ohne zu zögern: „Das wäre eine Große Koalition unter Führung der SPD.“

Bei einer Ampelkoalition sähe er zu viele Schwierigkeiten mit der FDP, wenn es darum gehe, die wichtigste Zukunftsaufgabe zu lösen: das Klima sozial gerecht zu schützen. „Eine Koalition mit den Linken geht aus meiner Sicht gar nicht.“

Richard Henrichs, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Stadtlohner Rat

Richard Henrichs, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Stadtlohner Rat © privat

Auch der Grünen-Fraktionsvorsitzende Richard Henrichs hat einen klaren Triell-Gewinner gesehen. Eine Gewinnerin. „Annalena Baerbock war sachlich, gelassen und quirlig. Sie hat sich nicht in die gegenseitigen Angriffe hineinziehen lassen.“

Für den Grünen ist erwartungsgemäß der Klimaschutz das wichtigste Politikziel. Mit wem die Grünen das umsetzen wollen, da will er sich nicht festlegen. Nur nicht mit den Linken. „Es muss auch außenpolitisch passen. Und da sind die linken Positionen ein No-Go.“

Eine Zusammenarbeit mit den Grünen könnte sich auch Markus Könning von der CDU vorstellen. „Eine Jamaika-Koalition wäre für mich eine gute Option.“ Und eine Große Koalition unter Führung der SPD? Könning: „Wenn wir nicht stärkste Partei werden, dann wäre es auch mal gut, bewusst in die Opposition zu gehen.“

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