Familie Witting dekoriert seit zwölf Jahren zur Adventszeit ihr Haus in Stadtlohn mit zahlreichen bunten Lichterketten und leuchtenden Figuren. Viele kennen ihr Haus am Gescher Dyk als das Weihnachtshaus.
Dieses Jahr musste die Familie die Beleuchtung früher abbauen als sonst. Normalerweise strahlen die Lichter bis zum Samstag nach den Heiligen Drei Königen. Doch das Haus ist schon seit dem vierten Adventssonntag (22. Dezember) dunkel. An dem Morgen stellte die Familie fest, dass ein Teil der Beleuchtung aus dem Vorgarten geklaut wurde. Dabei handelt es sich um kleine, leuchtende Kaninchen. „Die hat meine Tochter zum Geburtstag bekommen“, erzählt Tanja Witting. Ihre Tochter sei natürlich total traurig. Sie ärgere sich jetzt tierisch, die Leuchtdeko draußen anstatt in ihrem Zimmer aufgestellt zu haben.
Tanja Witting glaubt, der oder die Täter haben die leuchtenden Tiere einfach mutwillig herausgerissen. Denn zurück blieb nur ein abgerissenes Stromkabel. „Mit den Kaninchen können sie gar nichts anfangen“, erklärt Tanja Witting. Die Kamera habe zu dem Zeitpunkt nicht funktioniert und dürfe aus rechtlichen Gründen ohnehin nicht den ganzen Bereich filmen. Auch die Nachbarn haben nichts gesehen, sagt Tanja Witting.

Emotionaler Wert
Die leuchtenden Kaninchen hatten einen Wert von rund 40 Euro, aber für ihre Tochter zähle vor allem der emotionale Wert, berichtet Tanja Witting. Dennoch, alle Artikel zusammen seien sehr wertvoll. So gebe es auch einzelne Figuren im Wert von 200 Euro. Um die restliche Beleuchtung zu retten, sah die Familie keine andere Möglichkeit als sie abzubauen.
Bei Tanja Witting und ihrer Familie mischte sich nach dem Vorfall Wut mit Trauer. „Für mich war die Weihnachtszeit dann eigentlich schon vorbei, obwohl die Feiertage noch bevorstanden“, sagt Tanja Witting. Es sei einfach ein komisches Gefühl, wenn die Familie zu einem dunklen Haus zurückkehrt.
„Viele waren schockiert und traurig, als wir die Beleuchtung abgebaut haben“, erzählt Tanja Witting. Statt der bunten Dekoration fanden Besucher nun ein Schild vor, in dem Familie Witting erklärt, warum das Weihnachtshaus dunkel bleibt. Von einigen erfährt Tanja Witting Zuspruch, sie soll nicht aufgeben.

Suche nach neuer Lösung
Wie es nächstes Jahr weitergeht, weiß Familie Witting aber noch nicht. „Wir dürfen den öffentlichen Raum nicht filmen, aber wir müssen die Dekoration irgendwie sichern.“ Wie sie das umsetzen kann, weiß die Familie noch nicht.
Da stecke sehr viel Arbeit, aber auch Emotionen drin. Sie haben einfach Angst, dass wieder etwas kaputt gemacht wird. Eine Überlegung ist es, den Garten freizugeben und dort die Dekoration aufzubauen. Ihr Privatgrundstück kann die Familie dann mit der Kamera überwachen. Für Tanja Witting sei es besonders schade, dass diese dauerhafte Beobachtung notwendig ist.
Die Familie hat aber immer noch den Wunsch, eines Tages auch das Dach zu beleuchten. Dabei dient der Film „Schöne Bescherung“ als Inspiration.