Umkleide und Kursraum Stadt und SuS stehen vor einer Millioneninvestition

Umkleide und Kursraum: Stadt und SuS stehen vor Millioneninvestition
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Die Stadt Stadtlohn und der SuS stehen vor einer Millioneninvestition im VR-Bank Sportpark. Die Duschen und Umkleiden müssen erneuert werden. Darüber hinaus will der Sportverein sein Kursangebot ausweiten, vor allem auch für Kinder und Senioren. Dafür braucht der Verein einen neuen, größeren Kursraum.

„Das kostet einen ordentlichen Batzen Geld“, räumt der SuS-Vorsitzende Wilfried Steinhage ein. Rückenwind gibt es jetzt vom Sportausschuss. Der hat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig für die vom SuS vorgelegten Neubaupläne votiert. In Kürze befasst sich der Bauausschuss mit dem Thema. Am Ende entscheidet der Rat.

Jugendfußballer beim Training
Rund 35 Jugendmannschaften des SuS Stadtlohn (Archivbild) trainieren im VR-Bank Sportpark. © Stefan Grothues

„Im VR-Bank Sportpark ist richtig, richtig viel Bewegung“, sagte der SuS-Vorsitzende Wilfried Steinhage und beeindruckte die Ausschussmitglieder mit einem Film von einem „ganz normalen Trainingstag“ auf dem Gelände.

Dass der SuS einen Ersatzbau für die maroden Kabinen- und Toilettenanlagen braucht, ist schon lange klar. Seit mehr als zwei Jahren dienen Container als Übergangslösung, weil das eigentliche Kabinengebäude Feuchtigkeits- und Schimmelschäden aufweist.

„Zukunftsträchtig bauen“

„Wenn wir schon bauen, dann sollten wir es auch zukunftsträchtig tun“, meinte Wilfried Steinhage. Der jetzige Kursraum sei nur 92 Quadratmeter groß, und schon über 40 Jahre alt. Für Rollatoren und Rollstuhlfahrer sei er nicht geeignet. Steinhage: „Wir wollen aber integrativ denken. Immer mehr Senioren wollen aktiv bleiben.“

Auch im Bereich der Eltern-Kind-Kurse soll das Angebot ausgebaut werden. Steinhage: „Die Kursleiter sind da. Die Kinder sind da. Wir wollen doch alle, dass die Kinder von den Daddelmaschinen weggeholt werden.“ Aufgrund der derzeitigen räumlichen Beengtheit gebe es jedoch eine lange Warteliste.

Container im VR-Bank-Sportpark
Seit mehr als zwei Jahren müssen sich die Jugendfußballer mit behelfsmäßigen Duschen und Umkleiden in Containern begnügen. © Stefan Grothues

Zusätzlich zum neuen Kursraum benötigt der SuS im Bereich des VR-Bank Sportparks eine kleine Dusche und Umkleide für Mädchen. Derzeit können die Mädchen sich nicht auf dem Trainingsgelände umziehen oder duschen, da die Umkleiden von den Jungen besetzt sind.

Die Kosten für Duschen, Umkleide und den neuen, etwa 150 Quadratmeter großen Kursraum belaufen sich auf knapp 1,2 Millionen Euro. Davon entfallen nach Schätzung des Architekturbüros rund 40 Prozent auf den Kursraum, also ungefähr 460.000 Euro.

Über 1100 Mitglieder

Der Ersatz der maroden Dusch- und Umkleideräume ist zu 100 Prozent Sache der Stadt. Der Kursraum aber ist eine bauliche Maßnahme, die nach den Stadtlohner Sportförderrichtlinien nur zu zwei Dritteln von der Stadt finanziert werden. Der SuS verfügt aktuell aber nicht über ausreichend finanzielle Mittel, um die Investition zu stemmen.

Der SuS hat aktuell 474 Mitglieder in der Fußball-Jugendabteilung und insgesamt 1114 Mitglieder im Alter von 1 bis 17 Jahren sowie 202 Mitglieder im Alter von 18 bis 25 Jahren. Steinhage: „Die Vereinsbeiträge können wir nicht weiter anheben, da das Sporttreiben dann zu einem gewissen Luxus wird und gerade Kinder und Jugendliche, die Integration benötigen und nirgendwo besser als im Sportverein integriert werden können, aus dem Netzwerk des Sportvereins herausfallen würden.“

Mietmodell zur Finanzierung

Aus diesem Grund haben sich Stadtverwaltung und Sportverein eine Finanzierung über ein Mietmodell überlegt. Der SuS zahlt eine Kaltmiete von 950 Euro, bis der Eigenanteil inklusive Verzinsung von einem Drittel erreicht ist. Nach Ablauf der Gesamtlaufzeit muss der SuS keine weitere Miete mehr zahlen.

Im Sportausschuss fand dieses Modell die Zustimmung aller Fraktionen. Reinhold Dapper (SPD) hob die gesellschaftliche Bedeutung des Sports hervor. Silke Gertz (UWG) mahnte, man müsse darauf achten, den Verein „nicht in den Ruin zu treiben“.

Hendrik Hardeweg (CDU) zeigte sich von den Planungen „sehr, sehr überzeugt“. Hardeweg: „Wir wollen den SuS zukunftsfest machen.“ Angelika Kessels (FDP) betonte, dass die Stadt bei künftigen Anträgen anderer Sportvereine mit dem gleichen Maß messen müsse.