Bedarf für Überdachung an Friedhofskapelle wird geprüft „Was schafft man da?“

Bedarf für Überdachung an Friedhofskapelle wird abgefragt
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Die Bestattungskultur habe sich verändert. Gerade bei sogenannten Trauerfeiern als religionsfreie Verabschiedung und bei großen klassischen Beerdigungen sei die Friedhofskapelle deutlich zu klein. Sprich: Viele Trauergäste stünden vor der Kapelle. Ohne Wetterschutz. Das beklagt die Stadtlohner FDP-Fraktion.

Jetzt hat sie eine „dezente Modernisierung“ der Friedhofskapelle angeregt. Mit Blick vor allem auf eine Überdachung mit Sitzgelegenheiten im Außenbereich. Im WISA-Ausschuss folgte eine rege Diskussion. Vorab: Das Thema ist nicht neu.

Zweifellos sei die Kapelle noch in einem guten Zustand und könne so noch lange genutzt werden, betonte der Fraktionsvorsitzende Dr. Albert Daniels im FDP-Antrag. Perspektivisch solle man eine Modernisierung aber einen Blick behalten – „es müssen ja nicht ad hoc Entscheidungen her“, erklärte er am Dienstag (25.6.). Alles in einem vertretbaren Kostenrahmen.

Thema ist nicht neu

Dass dieses Thema im Grunde auf Wiedervorlage gelegt wird, meinte Mike Eilhardt (UWG). So sei 2019 schon mal die Bestuhlung im Fokus gewesen. Bei einer Überdachung müsse man womöglich auch an die gesamte Struktur des Gebäudes. Die Resonanz bei Beerdigungen werde seiner Meinung nach nicht größer: „Entsprechend sehen wir keine große neue Überdachung.“

Jürgen Wörmer ergänzte für die UWG, dass der Aufenthalt vor der Kapelle meist überschaubar sei: „Auf dem Weg zum Grab müssen die Trauergäste auch durch den Regen.“ Vernünftigen Vorschlägen werde man aber nicht im Weg stehen, so Eilhardt.

Dr. Markus Könning erinnerte ebenfalls an frühere Anträge. Vieles scheitere an den Kosten. „Wir regen vorab eine Bedarfsprüfung an“, so der CDU-Fraktionsvorsitzende. Zum Beispiel könnten Bestattungsunternehmer befragt werden. Er gab aber auch zu bedenken, dass die Fläche dann auch anderweitig zum Verweilen einlade. Außerhalb der eigentlichen Nutzung. Wenn der Bedarf herausgearbeitet sei, könne man durchaus mitgehen.

Otger Harks (SPD) stimmte zu, dass sich die Bestattungskultur verändert habe. Aber: „Es gibt eher weniger große Bestattungen.“ Sprich: Oft blieben gar Plätze in der Kapelle frei. Manche wollten womöglich auch gar nicht Platz nehmen. Auch er stellte die Frage: „Was schafft man da?“ Eine Bedarfsprüfung sei sinnvoll, danach solle das Thema aber wieder in die Politik. „Automatismen“ dürfe es keine geben. Eine „dezente Verschönerung“ könnten sich auch die Grünen vorstellen, meine Günter Dirks. Wichtig sei es auch für ihn, dass die Kapelle als „würdevoller Platz“ erhalten bleibe.

Verwaltung übernimmt Abfrage

Dem Vorschlag einer Bedarfsprüfung könne auch die Antragsstellerin folgen, schloss Albert Daniels die Diskussion ab. Die Maßnahme müsse sinnvoll sein und eben im erträglichen Kostenrahmen. So sah es dann auch Mike Eilhardt: „Wir sollten diejenigen fragen, die Erfahrung haben.“ Bürgermeister Berthold Dittmann stellte entsprechende Abfrage in Aussicht. Und womöglich könne man ja parallel schon Ideen einholen, ergänzte Daniels.