Türkisch-islamischer Kulturverein feiert Eröffnung in Stadtlohn Rückblick auf Entstehung

Türkisch-islamischer Kulturverein feiert Eröffnung in Stadtlohn
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Am Samstag (17.8.) trafen sich viele Interessierte und Mitglieder des türkisch-islamischen Verbandes Stadtlohn an der Hegebrockstraße 97-99, um gemeinsam die neuen Räumlichkeiten zu feiern. Künftig hat der Verein viel Platz für diverse Feierlichkeiten und geselliges Beisammensein für alle 150 Mitglieder. So auch an diesem Tag: Bei viel Sonne fand das Fest auf dem großen Außengelände statt. Es bot Platz für eine große Hüpfburg und allerlei Essensangebote.

„Das alles ermöglichen unsere Ehrenamtlichen“, verrät die stellvertretende Vereinsvorsitzende Zuhal Secgel. Sie führt aus: „1979 wurde unser Verein gegründet - zunächst als Café. Nachdem dort ein Mord geschah, beschloss der Verein, dass hier nur noch Frieden herrschen sollte.“

Viele Gäste waren auf dem Fest.
Viele Gäste konnte der türkisch-islamische Kulturverein begrüßen. Während die Kinder meist in der Hüpfburg spielten, befanden sich die älteren Besucher vorwiegend an den Essensständen. © Aurelia Leppen

Daraufhin folgte die Entstehung einer Moschee und der Verein wuchs immer mehr. 2003 wurde er bereits um Räumlichkeiten vergrößert. Nun konnte er um ein neues Gebäude ergänzt werden. „200 Personen passen in den neuen großen Saal“, verrät Vereinsmitglied Khalil Atriss. Er ist Libanese und fühlt sich sehr wohl in der Gesellschaft. „Es sind mehrere libanesische Familien hier im Verein.“ Gebetet wird in separaten Räumen, zudem bietet das Gebäude Platz für mehrere Badezimmer und eine große Küche, die bei der Eröffnung bereits zum Einsatz kam.

Viele traditionelle Gerichte

Hungrig hat wohl niemand das Fest verlassen. Die Ehrenamtlichen haben für viele verschiedene traditionelle Gerichte gesorgt. Gefüllte Weinblätter, Icli Köfte, Börek oder Gözleme: Gerichte, die in verschiedenen türkischen Regionen beliebt sind, erfreuten die Besucher. „Die türkische Pizza wird noch auf einem traditionellen Herd hergestellt. Den haben die meisten auch bei sich zu Hause“, erklärt Aniṣ Tutka. Sie ist die Tochter des ersten Vorsitzenden des türkisch-islamischen Kulturvereins und extra aus Düsseldorf angereist.

Viele Besucher sind aus den umliegenden Städten wie Ahaus, Vreden und Borken hergekommen. Das gesellige Beisammensein findet nicht nur zur Eröffnung in Stadtlohn statt. „Hier treffen wir uns regelmäßig, so zuletzt beispielsweise, um den Ramadan zu feiern. Da reichte selbst der große Saal nicht aus und wir haben viele Tische draußen aufgestellt“, erinnert sich Aniṣ Tutka.

Kinder konnten sich Glitzertattoos aufkleben lassen
Der Stand, an dem Glitzertattoos angeboten wurden, war vor allem bei Kindern sehr beliebt. Einige von ihnen führten einen traditionellen Tanz in passender Kleidung auf. © Aurelia Leppen

Glückwünsche und Begrüßungen

Eröffnet wurde die Veranstaltung durch die ersten und zweiten Vorsitzenden Güngör Tutka und Zuhal Secgel. Während ersterer eine Predigt aus dem Koran im Original vortrug, übersetzte die zweite Vorsitzende den Text ins Deutsche. Auch weitere offizielle Begrüßungen und Glückwünsche folgten.

So war zum Beispiel der türkische Generalkonsul aus Münster vor Ort um einige Worte auf Türkisch an die Besucher zu richten. Auch Stadtlohns Bürgermeister Berthold Dittmann war vor Ort. Er erinnert sich: „Vor einem Jahr stand ich hier auf grauem Boden. Heute ist hier alles grün.“ Außerdem hebt er die kulturelle Vielfalt hervor: „Die türkische Gemeinschaft ist ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft. Und ich bin sehr dankbar dafür!“