Tausende feiern im Stadtlohner Rosenmontagsumzug Rambazamba ohne Wackelkontakt

Tausende feiern im Rosenmontagsumzug: Rambazamba ohne „Wackelkontakt“
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Gefühlt ist Stadtlohn dieser Tage eine „Dauerbaustelle“ – beim Rosenmontagsumzug war davon nichts zu sehen. Tausende feierten im Umzug oder am Straßenrand eine große Party mit über 70 Nummern.

Ein tolles Bild – laut, fröhlich, bunt und eben mit einer gewissen Position Lokalkolorit und Selbstironie versehen. So wie eben beim Thema Baustellen. Eine „echte“ sorgte mittendrin für eine etwas längere Verzögerung.

eine Fußgruppe zum Thema Baustelle
Dem Thema Dauerbaustelle Stadtlohn widmete sich diese Fußgruppe. Kurz darauf folgten zum Glück aber noch starke Handwerker. © Michael Schley

Als die Zugleiter der Karnevalsgesellschaft „Üm Bütt un Pütt“ am frühen Nachmittag die Zugaufstellung auf der Eschstraße noch einmal ablaufen, da strahlen sie mit der Sonne um die Wette. Denn: Petrus muss in diesem Jahr ein Karnevalist sein.

Karneval Anfang März hat schon was. Auch sonst wirken Guido Dieker und Christoph Voß entspannt: „Alles ist vorbereitet. Jetzt müssen wir den Zug ans Rollen bekommen.“

Während sich der Start des närrischen Lindwurms nähert, steigt auch bei den Prinzenpaaren die Vorfreude. „Das ist der Wahnsinn“, meint Prinz Markus I. Cirtaut. Es sei einfach schön zu sehen, wie die Augen aller fröhlich glänzten. Dies in nicht einfachen Zeiten. „Einfach toll, was so viele Ehrenamtliche auf die Beine stellen für uns und unsere Heimatstadt“, ergänzt Prinzessin Nadine I. Daume-Steppat. Das zeige, wie lebendig der Verein und Stadtlohn seien.

„Rambazamba machen"

„Wir wollen Rambazamba machen.“ Schülerprinz Anton I. Valtwies lässt keine Zweifel aufkommen, dass die Vorfreude groß ist. Schon der Sonntag mit dem Kinderumzug sei „schon cool“ gewesen. Schülerprinzessin Pauline II. Dücker freut sich vor allem auf eines: „Kamelle werfen!“

das Prinzenpaar steht auf dem Prinzenwagen
Für das Prinzenpaar war der Umzug das Highlight der Session. Markus und Nadine sprachen allen einen großen Dank aus, die diesen Tag möglich machten. © Markus Gehring

Fast pünktlich um 13.35 Uhr setzt sich der Zug in Bewegung. Traditionell ziehen alle Gruppen einmal am Prinzenwagen vorbei. Sicher eines der Highlights für die Regenten, die ein „kräftiges De-un-Da“ nach dem anderen „zuwerfen“.

Und schon jetzt ist spürbar: Der Karnevalshit 2025 ist ausgemacht: „Wackelkontakt“ dröhnt es nahezu in Dauerschleife von einem der Wagen. Ob das Möbelstück aus den 70ern eine Reminiszenz an die frühe Kindheit des Prinzenpaars ist, bleibt offen. Fakt ist: Dieser Umzug hatte keinen „Wackelkontakt“. Und statt besungener Lampe strahlt an diesem Montag die Sonne vom Himmel.

Geschunkelt werden darf zu den Klängen der Kapellen und Spielmannszügen. Neben den Lokalmatadoren unter anderem von Gästen aus Südlohn und Weerseloe. „Die kleine Blasmusik“ spielt live vom Wagen herunter.

Ein ganz besonderer Umzug ist dieser für die Wiesentaler-Kiepenkerle, ein fulminanter Baustein im Jubiläumsjahr des 125-jährigen Bestehens. Übrigens nicht das einzige Jubiläum: Die Stadtgarde wird 50.

Zurück zur Dauerbaustelle: „Schwimmbad, Stadthalle und Brückenbau – in Stadtlohn herrscht der Supergau“. Dass die Stadtlohner sich gerne selbst sprichwörtlich ein wenig „auf die Schippe“ nehmen können, zeigt die Fußgruppe an Position 20.

Doch Sorgen um den Umzug und seine Heimatstadt muss man sich keine machen, folgen doch bald schon starke „Handwerker“. Sehr gefragt dieser Tage nicht nur in Stadtlohn. Und wer von der Arbeit müde wird, für den steht gar eine Trinkhalle parat.

ein Wagen zieht durch die Grabenstraße
Tausende Karnevalisten freuten sich am Straßenrand mit den Teilnehmern am Umzug. Es war voll wie selten. © Markus Gehring

Keine Frage: Die Wagenbauer und Kostümdesigner haben wieder viel Engagement und Kreativität an den Tag gelegt. Zum Beispiel beim Thema Pantomime. Das überträgt sich umgehend aufs Publikum. Kiloweise Bonbons und Kamelle gibt es oben drauf. Auch von Gästen vom Sportlerball Vreden, aus Gescher oder aus Haaksbergen mit einer starken Abordnung der Gruppe Hola. Letztere mit bekannt außergewöhnlichen Wagen.

Viele Klassiker zeigen sich dazu: Ob sportlich mit Footballern oder Rennfahrern, filmisch zu den Themen Peaky Blinders, Fluch der Karibik und Wilde Kerle oder auch partytechnisch von Oktoberfest über Disco bis zum Rave.

Und es ging „tierisch zu“: So auch bei den Zoo-Husaren oder bei den Gruppen zum Thema Safari mit fantastisch bemalten Wagen. Für besondere „I-Punkte“ sorgen stets die 101 Dalmatiner.

Besondere Grüße ans Prinzenpaar

Besondere Highlights gibt es für das Prinzenpaar ganz am Ende noch: Familie, Freunde und Nachbarschaft grüßen als Matrosen ihren „Kapitän Markus“. Und die ehemaligen SuS-Fußballerinnen & Co. grüßen ihr „Küken“ als ebensolche verkleidet. „Ich war halt immer die Jüngste“, klärt Prinzessin Nadine auf.

zwei Frauen winken zu
Auch die Mitglieder der einzelnen KG-Gruppen waren bester Laune. Die Lampe begleitete den gesamten Umzug. Ohne Wackelkontakt. © Michael Schley

Verschmerzen konnten alle dann eine etwas längere Verzögerung an der Berkelbrücke: Mit einem Wagen gab es Probleme an einer Baustellenampel. Auch das passte eben irgendwie ins Thema Baustelle. Verschmerzbar, es tat der Stimmung keinen Abbruch.

Das letzte Wort gebührt dem Prinzenpaar: „Wir können einfach nur Danke sagen.“ Allen, die es möglich machten, dass „wir alle friedlich feiern“ dürfen.

Viele Fotos vom Umzug – Teil 1

Viele Fotos vom Umzug – Teil 2

Viele Fotos vom Umzug – Teil 3

Video vom Umzug

Viele Fotos – Teil 1: Narren strahlen in Stadtlohn mit der Sonne um die Wette

Viele Fotos – Teil 2: Partystimmung und gute Laune am Rosenmontag in Stadtlohn

Viele Fotos – Teil 3: Jubel, Trubel und Jubiläen am Rosenmontag in Stadtlohn

Video: Der Rosenmontagsumzug in Stadtlohn : Narren feiern mit „De un Da“