Stadtlohner hat eigene Idee für Stadtlogo „Berkelprojekt ist doch eine Steilvorlage“

Stadtlohner hat eigene Idee für Stadtlogo: „Berkelprojekt ist doch eine Steilvorlage“
Lesezeit

Seit 2019 entwickelt die Stadt Stadtlohn eines neues Marken- und Imagekonzept. Zentrale Bausteine sind ein frisches Logo und ein „frecher“ Slogan – ein erster favorisierter Entwurf wurde im Stadtentwicklungsausschuss im Oktober vorgestellt.

Und der stieß auf breite Zustimmung. Noch sei dieser nicht in Stein gemeißelt, betonte der Fotograf Thomas Willemsen. Das vorgestellte Logo sei nur ein Entwurf, der die Richtung vorgebe.

Seinen eigenen Vorschlag hat Werner Schäper erarbeitet – ihm sei die Denke noch nicht „modern und frisch genug“.

Zur Erinnerung: Der Schriftzug „Stadtlohn“ soll im neuen Logo mit einem bunten Herzen und blauer Berkelschleife anstelle des Buchstabens „o“ abgebildet werden. In Anlehnung zum Beispiel an das „Hattken van de Welt“. Für Diskussionen sorgte im Ausschuss die Unterzeile: „Ihr könnt uns mal gerne haben.“ Bekanntlich doppelsinnig zu verstehen, „frech“ also, wie Citymanager Giampietro Salerno erklärte. Vielmehr sei dies eine Einladung, Stadtlohn einfach zu mögen. Wie gesagt: ein erster Entwurf.

Schwerpunkt auf Berkel setzen

Die Diskussion hatte auf dem jüngsten Büttabend bekanntlich auch den Karneval erreicht. Es gebe doch deutlich bessere Slogans – wie zum Beispiel eben „Datt Hattken van de Welt“, meinte das Moderatorenpaar Lisa Hötzel und Henning Wolters.

Kritisieren will Werner Schäper nicht, er möchte vielmehr „die Diskussion erweitern“. „Ich hab mich, nachdem ich von dem Entwurf gehört hatte, mal zwei Stunden hingesetzt“, so der Stadtlohner. Und den Horizont einfach mal erweitert – über den Kiepenkerl oder auch „Datt Hattken van de Welt“ hinaus.

So sieht die Idee im Entwurf von Werner Schäper aus, sie soll die Diskussion weiter anregen.
So sieht die Idee im Entwurf von Werner Schäper aus, sie soll die Diskussion weiter anregen. © privat

Der Blick geht bei ihm Richtung Berkel, vor allem zum Berkel- und Mühlenprojekt. In der bisherigen Diskussion fänden die Berkel und die zukünftigen Ergebnisse der Hochwasserschutzmaßnahmen bislang keine Berücksichtigung. Auch wenn eine Berkelschleife Teil des ersten Logo-Vorschlags sei. Zu wenig, meint der Stadtlohner.

„Das ist doch eine große Chance“, betont Werner Schäper. Wenn die Stadt die Berkel derart und mit viel Geld aufwerte, dann sei das doch eine „Steilvorlage“, ein neues und modernes Alleinstellungsmerkmal: „Andere Städte würden sich doch die Finger danach lecken, wenn ein Fluss durch ihre Stadt flösse.“ Als Kernkompetenz könnten doch der Tourismus und die Aufenthaltsqualität in den Mittelpunkt gestellt werden.

Konkret: „Stadtlohn er-leben am Fluss.“ Wobei das blaue Initial S den Flusslauf der Berkel nachbilden könnte. Ebenso in blaue Schrift könne man den Wortteil „leben“ fassen: „Voraussetzung für das Leben ist Wasser, deshalb blau.“ Und Blau sei im Übrigen auch die Stadtfarbe.

„Wir Stadtlohner leben an der Berkel, unsere Gäste erleben Stadtlohn an der Berkel.“ Hinzufügen könne man das Bild der künftigen Mühlenlandschaft. „Ich bin kein Grafiker, es geht allein um die Idee eines Bürgers“, betont der Stadtlohner mit besonderem Bezug zum Wasser als leidenschaftlicher Angler.

Werner Schäper verweist zudem auf den Markenbildungsprozess in Ahaus. Im vergangenen Sommer noch habe Giampietro Salerno es sogar fast als „Glücksfall“ angesehen, dass Stadtlohn später dran ist als andere Kommunen: „Aus deren Ergebnissen haben wir lernen und feststellen können, was positiv, aber auch was negativ gelaufen ist.“ „Ahaus hat sich doch auch ein Herz ins Logo gesetzt?“, sagt Werner Schäper. Wo hebe man sich dann ab?

Schäper hätte sich Wettbewerb gewünscht

Er sei nun schon 44 Jahre in Stadtlohn: „Irgendwie ist man seitdem mit dem Hattken und dem Kiepenkerl verankert.“ Und irgendwie habe er das Gefühl, „der Tellerrand sei die Grenze“. Nein, er wolle nicht kritisieren, sondern offen anregen. Die Diskussion erweitern eben.

Und er hätte einen zusätzlichen Vorschlag gehabt: „Warum hat man nicht einfach einen Wettbewerb ausgelobt?“

Seinen Entwurf hat Werner Schäper übrigens umgehend den Fraktionen und der Verwaltung zur Verfügung gestellt. Feedback habe es von Dr. Markus Könning (CDU) gegeben. „Die Stadtverwaltung wäre der Ansprechpartner erstmal.“

Zum weiteren Vorgehen: Aktuell soll der Leitfaden für die Marken- und Imagebildung ausgearbeitet werden. Die Endfassung wird dann im Rat vorgestellt. Ab Mai 2024 sollen erste Projekte des Dachmarkenkonzepts umgesetzt werden, hieß es im Herbst.