
© Anna-Lena Haget
Stadtlohn will Schulsozialarbeit für Gymnasium und Realschule aufstocken
Schulsozialarbeit
Das Gymnasium und die Realschule sehen dringenden Bedarf für eine Aufstockung der Schulsozialarbeiterstellen – auch wegen der Coronabelastungen. Unklar ist aber, wer die Stellen finanziert.
Vor einem Jahr hat die Stadt Stadtlohn je eine halbe Schulsozialarbeiterstelle für das Geschwister-Scholl-Gymnasium (GSG) und für die Herta-Lebenstein-Realschule (HLR) geschaffen. Jetzt soll aufgestockt werden.
Die Schulleiter beider Schulen, Jochen Wilsmann und Stefan Wichmann, sprechen von einer überaus erfolgreichen Arbeit, die vor allem aber eines gezeigt habe: Zwei halbe Stellen reichen bei weitem nicht aus, um das Notwendige zu bewältigen. Jetzt hat der Schul- und Bildungsausschuss eine Aufstockung auf je eine ganze Stelle in Aussicht gestellt.
Von Streitschlichtung bis Elternarbeit
Jugendschutztage, Integration, Medienscouts, Schulwechsler-Betreuung, Suchtprävention, Streitschlichtung, Elternarbeit – die Aufgaben der Schulsozialarbeit sind vielfältig. „Gerade in der Coronazeit hat sich der Bedarf für eine stetige Präsenz des Schulsozialarbeiters um ein Vielfaches erhöht. Es gibt so viele Probleme, die in der Pubertät viel stärker greifen“, sagt HLR-Leiter Stefan Wichmann.

Schulleiter Stefan Wichmann sieht durch den Druck der Coronasituation einen erhöhten Bedarf für Schulsozialarbeit. © Stephan Rape
Jochen Wilsmann, sein Schulleiterkollege vom GSG sieht das genauso: Gerade auch jetzt in der Coronazeit leistet der Schulsozialpädagoge enorm wichtige Arbeit, da er sich vor allem um die Schülerinnen und Schüler kümmert, die aus verschiedensten Gründen über den Aufgabenbereich der Lehrkräfte hinaus betreut und beraten werden müssen.“
Wewers: „Finanzierung ist eigentlich Landesaufgabe“
Günter Wewers, der Erste Beigeordnete der Stadt Stadtlohn, sieht den Bedarf. Er stellte aber auch die Frage: „Wer soll das finanzieren? Die Stelle ist wichtig, aber die Finanzierung ist eigentlich eine Landesaufgabe. Wir sollten versuchen, Fördermöglichkeiten ausfindig zu machen. Falls das nicht klappt, können wir notfalls im Herbst als Stadt einspringen.“

Schulleiter Jochen Wilsmann drängt auf die Aufstockung der Schulsozialarbeit am Gymnasium. © privat
Jochen Wilsmann wollte sich mit dieser Marschrichtung nicht zufrieden geben und drückte aufs Tempo. „Die Stelle des Schulsozialarbeiters ist kein Luxus, sondern dringend und sofort erforderlich. Es handelt sich auch nicht nur um eine Landesaufgabe, sondern auch um eine kommunale Verpflichtung.“
Diese Botschaft kam im Schul- und Bildungsausschuss an. Zwar soll die Stadt nachforschen, ob eine Landesförderung möglich ist. Sollte das nicht der Fall sein, soll der Rat nach dem Willen des Ausschusses noch vor der Sommerpause in die Bresche springen und die Finanzierung je einer halben Stelle für das Geschwister-Scholl-Gymnasium und die Herta-Lebenstein-Realschule beschließen.