Als äußerst kompliziert hat sich am Wochenende ein Waldbrand im Liesner Wald in der Stadtlohner Bauerschaft Almsick herausgestellt. Das Problem war, dass die Feuerwehr in dem sehr unübersichtlichen Gebiet nur schwer vorrücken konnte.
Die Feuerwehr Stadtlohn war am Samstagabend gegen 18.30 Uhr, kurz nachdem die Großübung zur Berkelflut beendet worden war, alarmiert worden. Im weiteren Verlauf des Tages wurden noch die Feuerwehr Legden sowie jeweils ein Tanklöschfahrzeug der Feuerwehren Ahaus und Gescher hinzugezogen. Außerdem halfen das Technische Hilfswerk Ahaus-Ottenstein sowie das DRK Stadtlohn.
Landrat Kai Zwicker informierte sich vor Ort über den Umfang des Waldbrands sowie die eingesetzten Maßnahmen. Auch Kreisbrandmeister Stefan van Bömmel nahm am Einsatz teil.

Die etwa ein Hektar große Fläche habe sich sehr tief im Wald befunden, sagte der Stadtlohner Feuerwehrleiter und Einsatzleiter Markus Vennemann am Sonntagmorgen vor Ort. Mithilfe einer vom Technischen Hilfswerk zur Verfügung gestellten Drohne konnte die Feuerwehr eine Zugangsstelle finden. Letztlich verhinderte die Wehr, dass sich das Feuer ausbreitete.
Aufgrund der einsetzenden Dunkelheit „konnten wir nicht mehr vernünftig arbeiten. Die Verletzungsgefahr war zu groß“, sagte Markus Vennemann. Deshalb ordnete er eine Reduzierung des Personals für die Nacht an. Die Einsatzleitung für die Nachtstunden übernahm Carsten Kuglarz, stellvertretender Leiter der Feuerwehr Stadtlohn.

Das THW leuchtete sowohl die Einsatzstelle als auch den Bereitstellungsraum für die eingesetzten Fahrzeuge sowie das Personal der beteiligten Organisationen aus.
Die Fahrzeuge der Feuerwehr, des THW sowie des Deutschen Roten Kreuzes standen auf einem asphaltierten Weg parallel zur Kreisstraße 35.
Am Sonntagmorgen wurde die Kreisbereitschaft für den Nordkreis alarmiert. So stießen noch Einsatzkräfte aus Heek, Schöppingen, Legden und Gronau dazu.


Wie Markus Vennemann erklärte, gab es am Sonntagmorgen in dem betroffenen Waldstück keine offenen Flammen mehr. Jedoch befürchtete der Einsatzleiter, dass sich Glutnester unterhalb der trockenen Bodenoberschicht befinden könnten. Deshalb entschied Vennemann, dass der Boden auf gefährdeten Flächen von Hand aufgelockert werden sollte. Die Fläche wurde in einer Tiefe von 15 bis 20 Zentimeter nach Glutnestern abgesucht und aufgelockert.
Der morgens einsetzende Regen sei zwar positiv, so Markus Vennemann, „das reicht aber nicht“. Die Feuerwehrleute aus Heek, Legden, Schöppingen und Gronau wurden zum Auflockern des Bodens in zwei Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe fing im Norden des Waldstücks an, die andere kam aus dem Süden.
Die Kreisstraße 35 (Gescher Damm) musste an beiden Tagen für die Arbeiten zwischenzeitlich voll gesperrt werden. Die Sperrung konnte erst am Sonntagnachmittag wieder aufgehoben werden.