Spielplatz im Erningfeld wird naturnah Diese Wünsche der Kinder werden erfüllt

Spielplatz im Erningfeld wird naturnah: Kinder haben Wünsche eingebracht
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Das Wohnquartier Erningfeld ist gewachsen: Viele junge Familien haben dort eine Heimat gefunden, entsprechend viele Kinder gibt es dort. „Rund 130 mit einem Durchschnittsalter von sechseinhalb Jahren liegen im Einzugsgebiet“, berichtete Martina Hoff im Umwelt- und Bauausschuss.

Sie stellte für das Planungsbüro Hoff & Koch aus Essen den Entwurf für den geplanten Spielplatz vor. Eingeflossen sind in diesen auch die Wünsche und Vorstellungen der Anwohner, eine Beteiligung hatte im Oktober stattgefunden. Kleine Bedenken bei einem der Bausteine konnte die Geschäftsführerin „entschärfen“.

Entwurf des Spielplatzes
Der Entwurf: Gut zu sehen ist, dass der Spielplatz an einen kleinen Waldbereich grenzen wird. Ein weiterer Ausdruck der Naturnähe. © Hoff & Koch

Es war eine Premiere, die offene Beteiligung der Erwachsenen und vor allem der Kinder an der Planung eines Spielplatzes für die Stadt Stadtlohn. Auch die Kindergartenkinder von der Kita La Vita und einer privaten Kindertagesstätte brachten ihre Ideen ein. Ebenso war das Kinderkomitee des Jugendwerks eingebunden.

Waldgebiet grenzt an die Spielfläche

Das Ergebnis könne sich sehen lassen, so lautete der einhellige Tenor. Mit den Planungen für das rund 1500 Quadratmeter große Gelände wurde im August begonnen. Anfang Dezember wurde der Vorentwurf mit der Verwaltung besprochen. Wichtig: „Wir haben vorab auch in die Nachbarschaft geschaut. Was gibt es auf den anderen Spielplätzen, in den Gärten oder vor allem im Losbergpark schon?“, so Martina Hoff.

Ebenso habe der Fokus nicht nur auf dem pädagogischen Mehrwert, sondern auch auf einer langfristigen Perspektive bei der Auswahl und Integration von Spielgeräten gelegen. Sprich: Neben einem Kleinkinderbereich soll der Platz auch Kindern und Jugendlichen gerecht werden. „Es ist schließlich mit keiner großen Fluktuation zu rechnen.“

Manche Wünsche könne man nicht abbilden, wie ein Bodentrampolin, das teuer und pflegeintensiv sei. Aufgrund des begrenzten Raumes und aus Gründen des Lärmschutzes müsse auch auf eine größere Ballspielfläche verzichtet werden.

Klettern und Balancieren

Zum Konzept: Hinter dem Haupteingang im Wendehammer kommt als zentrales Angebot ein Bereich zum Klettern und Balancieren. „Das war eben ein besonderer Wunsch aus der Nachbarschaft“, so Martina Hoff. Linker Hand werden Picknick- und Freiflächen eingerichtet für Spiel und Sport. Kletter- und Sandbereich werden durch einen Aufenthaltsplatz verbunden, vor allem für eine gute Aufsichtsmöglichkeit. Highlight für die Kleinsten wird eben der Sandbereich mit Hangrutsche und Spielhügel im Süden. „Alles naturnah. Vor allem sollen die Kinder dort buddeln können“, meinte die Planerin.

Direkt daneben wird eine Wildblumenwiese mit Versickerungsmulde angelegt. Der gesamte Bereich wird durch einen Zaun eingefriedet, im Osten wird ein zweiter Zugang auf einen Waldweg (Rindenmulch) durch eine Waldfläche führen. Auch das unterstreiche die besondere Naturnähe. Warum es denn einen zweiten Zugang geben müsse, interessierte Werner Bütterhoff (UWG). Stichwort Aufsicht. Unter anderem als weitere „Fluchtoption“, erklärte Martina Hoff.

Schaukel vermisst

Wie alle hob Mike Eilhardt (UWG) die Beteiligung der Nachbarschaft positiv hervor. Etwas „Bauschmerzen“ habe die Fraktion beim Blick auf die Versickerungsmulde bekommen. Könne davon eine Gefahr ausgehen? „Sollte sich Wasser ansammeln, wird es nicht lange dort stehen“, antwortete Martina Hoff. Die Vorgabe läge bei maximal 30 Zentimetern. Letztlich ein Abwägungsprozess zwischen naturnahem Spielen und möglicher Gefahr. „Die Fläche ist nicht wirklich tief, man kann auch nachbessern“, betonte Bauamtsleiter Mathias Pennekamp. Zum Beispiel mit Kies.

Dennis Bausch (FPD) könne die Bedenken der UWG nachvollziehen, er vermisste zudem eine Schaukel, ein „must have“. Zum Beispiel im Kleinkinderbereich als Nestschaukel. Martina Hoff verwies zum einen auf das große Angebot in der Umgebung, als U3-Spielgerät plane man die Rutsche mit Steinaufstieg.

„Bei einer Schaukel brauchen wir große Fallschutz- und Sicherheitszonen, das ginge am Ende zu Lasten anderer Bereiche.“ Die Fläche sei endlich, das Budget auch: „Mehr geht immer. Aber: Wir haben hier einen Verkehrsspielplatz, keinen Highlightspielplatz mit besonderen Standards.“

60.000 Euro stehen im Haushalt

Letzteres sagte sie auch auf die Nachfrage von Richard Henrichs (Bündnis 90/Die Grünen), gleichsam Behindertenbeauftragter, ob denn auch „etwas Inklusives“ angedacht sei. „Ein spezielles Gerät wie im Losbergpark ist keines geplant, aber die Spielgeräte können auch mit Einschränkungen genutzt werden.“

Dr. Robert Krause (CDU) hob hervor, dass man bei der Planung beachtet habe, keine Elemente zu verbauen, die es in der Nähe schon gibt. So wie eben Schaukeln. Günter Dirks (Bündnis 90/Die Grünen) sah einen „unkonventionellen, naturnahen Spielplatz“: „Alles gut.“

60.000 Euro stehen im Haushalt. „Vieles wird durch den Bauhof durchgeführt, sonst wäre das so nicht möglich“, betonte Martina Hoff. Allein die Ausstattungselemente lägen bei rund 33.000 Euro. Bei zwei Enthaltungen (FDP) stimmte der Ausschuss dem Entwurf zu.