Das Wetter lädt aktuell geradezu dazu ein: Reger Betrieb herrscht dieser Tage wieder auf der Kletterspinne im Losbergpark. Nach über 40 Jahren wurde diese ersetzt – eine weitere Aufwertung für den Park. Auch ein Thema im Bericht zur Jahreshauptinspektion der Stadtlohner Spielplätze.
Wie ist es um die Spielplätze in Stadtlohn bestellt? Diese Frage beantwortete Daniel Ewelt von der Firma Spielplatzwelt im jüngsten Bauausschuss Ende März. Vorweg: In Summe sei Stadtlohn bei den Spielgeräten „ganz gut aufgestellt“. Insgesamt wurden 23 Spielplätze kontrolliert – 2024 habe man im Rahmen der Inspektion schwerpunktmäßig den Südwesten der Stadt ins Auge gefasst. Vier dieser Flächen befinden sich an Schulen und 19 Spielplätze sind öffentlich.
Verschleiß und Materialermüdung
Die häufigsten Mängel seien Verschleiß und Materialermüdung. Typischer Verschleiß sei hier und da an den sogenannten Herkules-Tauwerken zu erkennen – wie eben an der alten Kletterspinne im Losbergpark. Das sei grundsätzlich auch unproblematisch.
„Wenn die Spielgeräte gut frequentiert werden, dann darf es auch Verschleiß geben“, meinte der Referent. Wenn dieser auftritt, werde oft der Bauhof aktiv, um Abhilfe zu leisten. Zum Beispiel auch bei der Gefahr von Fingerfangstellen.

Grundsätzlich regte Daniel Ewelt an, sich Gedanken darüber zu machen, ob noch alle Spielplätze langfristig erhalten bleiben sollen. Stichwort Spielflächenkonzept. Bauamtsleiter Mathias Pennekamp teilte mit, dass die Erstellung eines Spielflächenkonzepts 2023 angeregt worden war, dies aber nicht beschlossen wurde.
In der Priorität stehe dieses aktuell auch nicht „ganz weit oben“ – Stadtlohn sei ja auch gut aufgestellt, ergänzte der Ausschussvorsitzende Otger Harks (SPD) mit Bezug auf den vorgelegten Bericht.

Daniel Ewelt riss auch grundsätzliche Perspektiven auf – dies auf Nachfragen aus den Fraktionen: Zum einen seien die Spielplatzschilder ausbaufähig. Dieses könnten zum Beispiel mit GPS-Daten versehen und somit gerade im Notfall wichtig werden. In Bezug auf die Barrierefreiheit und Inklusion auf den Spielplätzen merkte er an, dass dies noch verbessert werden könne. Es gebe durchaus auch kostengünstige Varianten. Als Vorbild nannte er das Karussell im Losbergpark. Hier lohne es sich, nach Förderoptionen Ausschau zu halten.
Mit Blick auf U3-Geräte auf den Spielplätzen Fockengraben und Losbergpark seien die Spielplätze noch eher „großkindlastig“. Die neuen Geräte, die angeschafft wurden, würden mehr U3 berücksichtigen. Für die Kids wurde am Fockengraben seit dem vergangenen Herbst unter anderem ein Kleinkindspielbereich geschaffen. Insgesamt gäbe es auch hier noch „Luft nach oben“.
Auch könnte der Matschspielbereich im Park reaktiviert werden – ein bekannt „schwieriges Thema“. So müsse immer Frischwasser genutzt werden und die Leitungen müssten wegen der Legionellenprüfung gespült werden.
Kein Gerät wurde gesperrt
Die Spanne an Spielgeräten reiche von den 60er-/70er- bis in die 2020er-Jahre. Daniel Ewelt merkte an, dass eine regelmäßige Wartung und Inspektion nach DIN EN 1176 unerlässlich sei. Neben der Jahresinspektion gebe es die wöchentliche (visuelle) Prüfung sowie die monatliche bzw. Quartalsprüfung (operative Prüfung). Je nach Betrieb, im Losbergpark somit häufiger.
Dort, wo größere Mängel festgestellt würden, habe der Bauhof die Pflicht, tätig zu werden. Zum Beispiel bei Mängeln am Fallschutz. Es mussten bei der Inspektion übrigens keine Spielgeräte gesperrt werden.
Zurück zur Kletterspinne im Losbergpark: Laut Aussage eines Außendienstmitarbeiters hätte die alte Spinne aus den 80er-Jahren eigentlich sogar die „Medaille für die älteste Kletterspinne Deutschlands“ verdient gehabt, schmunzelte Daniel Ewelt. Der Ersatz war entsprechend angesagt. Und dass die Freigabe zu den Osterferien nun auch offiziell erfolgt ist, das bestätigte die Verwaltung nun auf Nachfrage.