Wilfried Steinhage und Mechthild Wüpping strahlen am Montagmorgen (10.3.) mit der Sonne um die Wette. Stellvertretend für den SuS Stadtlohn als Hauptnutzer des Losbergstadions neben den Schulen. Der Traum von einer Tartanbahn hat „feste“ Nahrung erhalten. Soeben wurde der symbolische Spatenstich für die umfangreiche Sanierungsmaßnahme vorgenommen.
Endlich. Ein echter Dauerlauf, ja Marathon. So drückt es Bürgermeister Berthold Dittmann auch im Sportlerjargon aus: „Der lange Atem im Haus hat sich bezahlt gemacht.“
Kommende Woche sollen die Bagger anrollen. Und auch der zweite Teil dieses vom Bund geförderten Millionenprojekts, der Bau der Wassergewöhnungslandschaft im Freibad, ist in Sichtweite. Beide Projekte sollen noch im laufenden Jahr fertiggestellt werden.
Vorbereitende Maßnahmen
Seit einigen Wochen schon herrscht reger Betrieb im Losbergstadion – allerdings kein Sportbetrieb. Aus gutem Grund. In einem Team um Peter Heming bereiten die Sportlerinnen und Sportler im SuS die Sanierungsmaßnahme im Losbergstadion vor. Der alte Getränkepavillon wurde abgebaut, Kugelstoß- und Weitsprunganlage zurückgebaut, Pflasterung aufgenommen.
Davon verschafft sich am Montagmorgen auch Iwona von Kopp-Ostrowski, die die Bauaufsicht für den Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW in Stellvertretung des Fördermittelgebers übernimmt, einen Eindruck.

Nun kann es losgehen mit den eigentlichen Arbeiten, die entsprechenden Pläne für das Losbergstadion waren im September 2022 dem Bauausschuss vom Büro Brinkmann + Deppen (Sassenberg) im Entwurf vorgestellt und verfeinert worden. In die Planung eingebracht hatte sich auch der SuS Stadtlohn.
Im Kern wird eine Leichtathletikanlage des Wettkampftyps C mit vier Rundbahnen und sechs Kurzstreckenbahnen aus Tartan geschaffen. Ebenso moderne Technikanlagen für Kugel-, Speer und Diskuswurf oder auch Weitsprung. Im Grunde alles, was den Schul-, Vereins- und Breitensport bereichern wird.
Nach dem Rückbau der bestehenden Anlage übernimmt die Strabag Sportstättenbau die Aufgabe, den Sportplatzbau voranzutreiben. Im Schwerpunkt betrifft dies zunächst vor allem ein neues Naturrasenspielfeld samt Bewässerungsanlage. Vorab war bereits ein Brunnen gebohrt worden. „Die Technik wird später in einer von drei Garagen installiert“, berichtet André Bartels.
Diese sollen in der Flucht des Umkleidegebäudes vor allem den Park- und Platzwarten die Arbeit erleichtern – mit eigener Zufahrt. „Im Grunde stellen wir alles mit Ausnahme der Kunststoffbahn samt Asphaltierung her“, berichtet der Bauleiter. Dieses Los übernehme später eine andere Firma.

Für den Bauherren findet ein langer Prozess damit ein positives Finale. Die Vorfreude steigerte der offizielle Zuwendungsbescheid aus dem Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“, der im Frühjahr 2024 zugegangen war. Mit diesem konnte es konkret werden, sprich es ging zum Beispiel an die Ausschreibung.
Schon sechs Jahre zuvor wurde ein Anlauf für das Gesamtprojekt „Sportpark am Losberg“ genommen, beim „Zuschlag“ im Programm 2020 war Stadtlohn dann erfolgreich (wir berichteten). Es brauchte weiter einen „langen Atem“, wie auch Berthold Dittmann eben anmerkte. Bei aller Freude über den Startschuss sollte man sich vielleicht mal Gedanken machen, Förderszenarien zu vereinfachen. Ein Wunsch, den Stadtlohn bei diesem Projekt nicht exklusiv hat.
Auf der anderen Seite wisse man auch, dass ein solches Projekt gerade für die „aufstrebende Leichtathletikabteilung“ ohne diese Förderung so nicht umsetzbar gewesen wäre.

Noch länger währte der Atem beim SuS Stadtlohn – und hier speziell bei den Leichtathleten, Läufern und Triathleten. Die Zeiten einer Aschebahn als „Wasserlandschaft“ sind damit bald Geschichte. „Das ist nicht nur für die Kinder wichtig, sondern auch, um wettbewerbsfähig zu bleiben“, betont Mechthild Wüpping (Vorstand und Leichtathletikabteilung) mit Blick auf die Tartanbahn: Der Wunsch war auch bei Politik und Verwaltung auf offene Ohren gestoßen, die Notwendigkeit einer Modernisierung wurde gesehen.
Wasserlandschaft folgt zeitnah
Eine „gewollte Wasserlandschaft“ soll es bald nebenan im Freibad geben – die Schwimmfähigkeit der Kinder sei ein zweiter wichtiger Aspekt, ergänzt die Stadtlohnerin. Dort waren jüngst überarbeitete Pläne vom Büro Geising & Böker (Hamburg) vorgestellt worden.
Aus Kostengründen wurde das Projekt ein wenig abgespeckt, auf einen geplanten Sprayground wird verzichtet (wir berichteten). Dieser war in die Planung einst erst aufgenommen worden, da eine Sanierung der Glasfront des Hallenbades als nicht förderwürdig angesehen worden war.

Mit knapp 1,18 Millionen Euro unterstützt der Bund dieses Gesamtprojekt mit zwei Modulen, das sind 45 Prozent der zuwendungsfähigen Gesamtausgaben von über 2,6 Millionen Euro. Der Eigenanteil des Bauherren war im Juni 2021 durch den Rat bereitgestellt worden – eine Grundvoraussetzung für die Förderung.
Gut 50 Jahre nach der offiziellen Eröffnung des Losbergstadions wird nun ein neuer Meilenstein gesetzt – dieser „steht“ dann künftig in einer modernen Sportstätte mit Namen Teupe-Stadion.
Dieser Artikel erschien ursprünglich am 10. März 2025.