
© Christin Lesker
Siku- und Oldtimer Museum – kleine Autos und große Geschichten
Siku- und Oldtimer Museum
Wer im Siku-Museum in Stadtlohn nur Modell-Autos erwartet, täuscht sich. In der großen Halle warten waschechte Oldtimer aus aller Welt. Jeder einzelne mit einer packenden Geschichte.
Eine große graue Halle mit zwei Etagen, an den Wänden Tausende Siku-Modelle und der unverkennbare Geruch von Benzin und altem Leder. Neben den vielen Siku-Modellen stehen in dem Stadtlohner Privat-Museum über 90 Old- und Youngtimer. Die polierten Motorhauben glänzen um die Wette und Betreiber Thomas Höing hat zu jedem seiner Autos eine bewegende Geschichte zu erzählen.

Begeistert präsentiert Thomas Höing den 250PS-Motor seines Treser Audi Hunter Typ 85. © Christin Lesker
Die Führung beginnt in der unteren Etage des Museums. Das erste Auto, vor dem Thomas Höing stehen bleibt, ist ein schwarzer Audi von 1985 mit riesigen Reifen und 250 PS. Er wurde für einen Sultan im Sudan gebaut, um in der Wüste Falken zu jagen. Verteilt auf den rund 2200 Quadratmetern gibt es viele solcher Sonderanfertigungen zu entdecken.
Autos aus der ganzen Welt
Wer die Augen offen hält und aufmerksam die Schilder liest, entdeckt im Museum alles vom alten Audi-Camper über Notarzt- und Feuerwehrautos bis hin zu ausgefallenen Einzelstücken, und sogar einen Leichenwagen. Die Autos kommen von überall auf der Welt, aus Manchester, New York oder Saudi-Arabien.

Neben gewöhnlichen Privat-Autos finden sich im Stadtlohner Siku-Museum auch Feuerwehr- oder Polizei-Autos. © Christin Lesker
Von einem außergewöhnlichen Stück erzählt Thomas Höing besonders gerne. Sein Hochzeitsauto. Eine Audi-5000-Picasso-Stretchlimousine in Perlmut. Sie kam damals extra aus Amerika. Mit diesem ist es, wie mit den meisten seiner Stücke: Sie sind rein zufällig ins Museum gekommen. „Wir suchen die Autos nicht, sie finden uns“, macht Thomas Höing klar. „Aber es sollten schon vier Ringe sein“. Denn sein Herz schlägt seit Kindertagen für Audi.

Der Treser Audi quattro Roadster ist wegen der knallroten Innenausstattung und des Geruchs nach altem Leder einer von Thomas Höings Lieblingswagen. © Christin Lesker
Wenn Thomas Höing dann die Geschichten seiner Sammlerstücke mit voller Begeisterung und einem breiten Lächeln erzählt, wird klar: Dies ist kein einfaches Museum. Es ist ein Ort, der vom Herzblut der Betreiber und von den persönlichen Geschichten hinter jedem einzelnen Auto lebt.
Für jeden ein packendes Erlebnis
Und so reißt das Museum nicht nur Autobegeisterte mit. „Viele Frauen begleiten ihre Männer und wollen einfach im Museums-Café warten“, erzählt Thomas Höing. „Aber dann gehen sie doch rein und kommen ganz begeistert wieder heraus.“ Außerdem besuchen reihenweise Stammtische und Clubs das Museum, um sich von Thomas Höing und seiner Frau Karin durch die Halle führen zu lassen.

Tausende Siku-Modelle reihen sich in den Glasvitrinen an den Wänden des Museums. © Christin Lesker
Neben den großen Autos gibt es natürlich noch all die kleinen. Siku-Modelle kennen wohl die meisten aus ihrer Kindheit. Aber im Siku-Museum in Stadtlohn stehen gleich 36 000 Stück. Fein säuberlich sortiert in Glasvitrinen. Kein Wunder, die Modellfahrzeuge haben Thomas Höing schon von Kindes Beinen an fasziniert und so ist einiges zusammengekommen. Manche sind ganz gewöhnlich, andere etwas Besonderes, wie das kleinste Modellauto mit beweglichen Rädern.