„Sie hat sich durchgekämpft“ So war Louisas (2) Start ins Leben als Frühchen

„Sie hat sich durchgekämpft“: So war Louisas (2) Start ins Leben als Frühchen
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Patrick und Natalia (heute 24 und 21 Jahre alt) haben sich sehr auf ihr erstes Kind gefreut. Doch dass der Start ins Leben für die kleine Louisa so schwer werden würde, damit hatte wohl niemand gerechnet.

Es war mitten in der Coronazeit. Bereits neun Wochen vor dem eigentlichen Entbindungstermin musste Natalia ins Krankenhaus. Eine Infektion hatte sich in ihrem Körper ausgebreitet. Über die Gründe lässt sich heute nur spekulieren.

Die Infektion wurde immer stärker und sechseinhalb Wochen vor dem eigentlichen Termin machte sich Louisa auf den Weg auf die Welt. Zum Glück, weiß Vater Patrick heute. „Wäre die Infektion noch schlimmer geworden und hätte sie noch weiter im Bauch gelegen, wäre es wohl eine Stillgeburt geworden.“

Aber nicht mit Louisa. Sie hat sich durchgekämpft. „Sie hat dafür gekämpft, dass sie noch lebt.“ Keine einfache Zeit für die Eltern. „Es ist natürlich eine gewisse Angst da, vor allem eine Menge Respekt vor all den Risiken.“

Heute genießt Louisa das Leben.
Heute genießt Louisa das Leben. © privat

2310 Gramm brachte Louisa bei ihrer Geburt auf die Waage, sie war 48 Zentimeter groß. Zunächst ging es für sie auf die Intensivstation für Frühgeborene, sie musste mit einer Sonde ernährt werden. Rund dreieinhalb Wochen blieb die Kleine im Krankenhaus. Ihre Eltern durften sie trotz Pandemie jeden Tag besuchen.

Als Louisa fit genug war, ging es für sie endlich mit den Eltern nach Hause. „Natürlich hat sich vieles verändert“, erinnert sich Vater Patrick. Die Hebamme, die sich eigentlich um die junge Familie kümmern sollte, wurde krank. Die Suche nach Ersatz gestaltete sich schwierig.

Hilfe durch Patin

Doch die Familie schaffte es mit Unterstützung der Eltern von Natalia, in deren Haus sie zu Beginn wohnten, auch so. „Wir mussten immer aufschreiben, wie viel Louisa trinkt.“ Das Mindestpensum waren zu Beginn 600 Milliliter Milch am Tag. „Das hat sie auch immer gut gemacht, wenn auch in vielen kleinen Etappen.“

Heute ist Louisa eine glückliche Zweijährige und hält ihre Eltern gut in Atem. Mittlerweile wohnt die Familie in einer eigenen Wohnung in Stadtlohn. Unterstützt wurde die Familie dabei auch vom Sozialdienst katholischer Frauen. Über das Patenprogramm des Dienstes bekam die junge Familie die Unterstützung einer Patin.

„Sie war ein guter Ruhepol für Louisa“, meint Vater Patrick. Sie hatte ein offenes Ohr für die Eltern, kümmerte sich zwischendurch um das Kind und entlastete damit die jungen Eltern. „Sie war eine große Hilfe und an manchen Tagen war es ein Segen, dass sie da war.“

Im kommenden Jahr soll Kind Nummer zwei das Familienglück perfekt machen. Dann hoffentlich ohne Komplikationen und mit einer normalen Geburt.

  • Der „Welttag der Frühgeborenen“ wird weltweit am 17. November begangen. Dieser Tag ist darauf ausgerichtet, das Bewusstsein für die Herausforderungen von Frühgeborenen und ihren Familien zu schärfen und auf die Bedeutung von Prävention und angemessener medizinischer Versorgung für Frühgeborene hinzuweisen. Frühgeborene, also Babys, die vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche geboren werden, haben besondere Bedürfnisse und sind einem erhöhten Risiko für gesundheitliche Probleme ausgesetzt.
  • Der Sozialdienst katholischer Frauen will betroffenen Familien helfen. Sei es durch die Beratung des Teams „Morgensonne“, durch eine Schwangerschaftsberatung oder Familienpaten. Fachbereichsleitung für die Frühe Hilfen ist Claudia Mersmann (02561/ 9523-90). Das Büro des SkF in Stadtlohn ist im Otgerus- Haus, Dufkampstr. 31. Weitere Informationen und Ansprechpartner für Ahaus, Stadtlohn, Südlohn und Vreden finden Sie unter: www.skf-ahaus-vreden.de