Schützenfeste im Losbergpark Rat weicht für Georgiusschützen die Vier-Wochen-Regel auf

Schützenfeste im Losbergpark: Rat weicht Vier-Wochen-Regel auf
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Der Losbergpark ist eine Oase der Ruhe und Erholung. Hin und wieder aber wird dort auch lautstark gefeiert, Schützenfeste zum Beispiel oder die Party im Park wie am kommenden Wochenende.

Eine Vier-Wochen-Regel soll dafür sorgen, dass Anwohner rund um den Losbergpark nicht zu oft mit abendlichem Feierlärm leben müssen. Der Schützenverein St. Georgius feiert traditionell am Wochenende nach Pfingsten. Dieser Termin liegt aber 2023 nur drei Wochen vor dem drei Wochen vor dem Festtermin der Otgerusschützen, die ebenfalls im Losbergpark feiern.

Nur noch ein Abend mit Tanzmusik

Die Vier-Wochen-Regel hatte der Rat der Stadt Stadtlohn 2014 beschlossen, als sie den Umzug des Georgius-Schützenfestes von der Stadthalle ins Festzelt im Losbergpark genehmigte.

„Wir feiern gerne im Losbergpark. Das ist attraktiv, es gibt mehr Publikum“, sagt Jörg Weßels, der Präsident der Georgiusschützen. Im Rat wies er am Mittwoch darauf hin, dass das Schützenfest künftig etwas „eingedampft“ werden solle. „Es gibt nur noch einen Abend mit Tanzmusik.“ Außerdem, so Jörg Weßels, bringe das Schützenfest „einen Benefit“ für die ganze Stadt. „Die Kinderbelustigung zum Beispiel ist ja für alle offen.“

Wenninghof ist Alternative

Das Schützenfest soll nach den Worten von Präsident Jörg Weßels „insgesamt kleiner und schnuckeliger“ werden. Über das neue Konzept muss aber die Generalversammlung am 5. November noch entscheiden.

Dann steht auch zur Debatte, ob das Georgiusschützenfest nicht ganz in den Wenninghof verlegt wird. Dort haben die Georgiusschützen traditionell auf den Vogel geschossen, als noch in der Stadthalle gefeiert wurde.

Wie die Generalversammlung entscheiden wird, ist noch offen. Der Vorstand ist sich selbst noch nicht ganz schlüssig, ob er lieber im Losbergpark oder im Wenninghof feiern will. „Eine Abstimmung im Vorstand ging fifty-fifty aus“, sagt Präsident Jörg Weßels. Die Entscheidung liegt aber ohnehin bei der Generalversammlung

Am Mittwoch (26. Oktober) hatte der Rat nun darüber zu entscheiden, ob die Option Losbergpark wegen Unterschreitung der Vier-Wochen-Frist überhaupt in Frage kommt. Die Ratsmehrheit entschied am Ende mit Ja. Es gab aber auch Bedenken.

Fraktionen waren uneins

„Ich bin ganz klar für eine Aufweichung der starren Regelung“, erklärte Mike Eilhardt, UWG-Ratsherr und seines Zeichens Vorsitzender des Schützenvereins St. Otgerus. „Der Schützenverein St. Georgius feiert ja nur alle zwei Jahre. Das ist auch für die Anwohner zumutbar.“

Heinrich Ellers (CDU) widersprach energisch. „Wir haben uns für die Vier-Wochenregel zum Schutz der Anwohner entschieden. Ich sage ganz klar: Die Vier-Wochen-Frist soll bleiben.“ Die Mehrheit seiner eigenen CDU-Fraktion sah das allerdings anders.

Ob die Georgiusschützen 2023 im Losbergpark oder im Wenninghof feiern, entscheidet die Generalversammlung im November. Der Rat ist mit beiden Optionen einverstanden.
Ob die Georgiusschützen 2023 im Losbergpark oder im Wenninghof feiern, entscheidet die Generalversammlung im November. Der Rat ist mit beiden Optionen einverstanden. © Gerwing, Gerrit

Auch Reinhold Dapper (SPD) sprach sich gegen eine Aufweichung der Vier-Wochen-Regel aus und mahnte den „Mut zu unpopulären Entscheidungen“ an. Es gelte nicht nur um die Anwohner zu schützen, sondern auch die Rasenfläche, die durch den Zeltaufbau arg in Mitleidenschaft gezogen würde.

Auch die Grünen waren sich uneins in dieser Frage. Richard Henrichs wies darauf hin, dass die Anwohner im nächsten Jahr ja auch noch zusätzlich durch das Brings-Konzert zum Husaren-Jubiläum belastet würden.

Anwohner im Blick behalten

Dr. Albert Daniels (FDP) sprach von einem „schwierigen Thema“. Die FDP würde es begrüßen, wenn die Georgiusschützen im Wenninghof feiern würden und damit zur Entlastung der Losberg-Nachbarn beitragen würden. Er fügte hinzu: „Wir könnten aber auch damit leben, wenn sich die Georgiusschützen für den Losbergpark entscheiden.“

Am Ende stimmte der Rat mit großer Mehrheit bei vier Gegenstimmen und zwei Enthaltungen dafür, den Georgiusschützen die Wahl zu lassen, ob sie im Wenninghof oder im Losbergpark feiern wollen – auch wenn die Vier-Wochen-Frist unterschritten wird. Albert Daniels mahnte aber an: „Wir werden das weiter beobachten müssen und abwarten, wie die Nachbarn reagieren.“

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