Erfolgreicher Jurist fängt mit Mitte 30 bei null wieder an „Fühlte sich falsch an“

Erfolgreicher Jurist startet neu durch: „Weg fühlte sich falsch an“
Lesezeit

Daniel Schwanekamp, verheiratet, Vater von drei Kindern. Rückblick: Nach dem Abitur 1996 in der Heimat Vreden folgt der Zivildienst, später das Studium der Rechtswissenschaften in Osnabrück mit Zulassung als Rechtsanwalt. Der Volljurist doziert gar an Fachhochschulen, verfasst Veröffentlichungen für Verlage zu juristischen Themen. Alles scheint gut für den heute 47-Jährigen – vieles ist aber eher „in Ordnung“.

Mit Anfang 30 „fühlt sich der Weg falsch an“. Eine echte Sinnkrise setzt ein, verursacht auch durch juristische Inhalte. Vieles verdrängt er zunächst, der Karriereweg ist doch stringent, die Zukunftsaussichten sind sehr lukrativ. Alles läuft so, wie einst ausgemalt. Doch immer mehr wächst die Erkenntnis, „dass ich mehr Freude in meinem Leben brauche“.

Die Zeit für Veränderungen naht. Erfüllung findet der 47-Jährige heute in einem komplett anderen Berufsfeld. Und: Eine Anleitung zu mehr Freude hat Daniel Schwanekamp jetzt sogar aufgeschrieben. Auf rund 300 Seiten.

Sinnkrise mit Anfang 30

Der Schlüsselmoment: Über eine Freundin kommt Daniel Schwanekamp in der Sinnkrise zu Selbsterfahrungskursen, dort entdeckt er sich neu. Nach einem ersten Seminar geht er sofort zu seinem Vorgesetzten mit seinen Anliegen und Wünschen, er brauche neue Aufgaben. Der Prozess der beruflichen Veränderung und Weiterentwicklung setzt ein. Oder anders: Fortan geht „die Reise los“. Eine neue.

Daniel Schwanekamp doziert zum weiten Feld der Kommunikation, lernt sich weiter neu kennen. Die Juristerei lässt er immer mehr los. Er nimmt an diversen Seminaren am Kölner Institut für Psychosynthese bei Harald Reinhardt und Birgit Haus teil, absolviert eine fünfjährige Fortbildung in pädagogischer und therapeutischer Psychosynthese nach dem Kölner Modell.

Daniel Schwanekamp mit seinem Buch
Eine Anleitung zur mehr Freude im Leben fasste der selbsternannte Quereinsteiger auf rund 300 Seiten zusammen. Auf Basis seiner eigenen Selbstverwirklichung. © Michael Schley

„Die psychologischen Techniken haben mich komplett angesprochen“, blickt er in diese Phase des Umbruchs zurück. Sogar dermaßen, dass er einen rigorosen Cut vollzieht: Er kündigt.

Seit 2016 setzt er voll auf eine freiberufliche Tätigkeit als Berater für Persönlichkeitsentwicklung & Achtsamkeit mit Einzel-, Paar- und Gruppenarbeit sowie Seminaren und Vorträgen. Gleichzeitig ist er Honorardozent.

Keine Frage: „Ich bin da volles Risiko gegangen, habe mein komplettes Portfolio aufgegeben, bin bei Null wieder angefangen“, erklärt Daniel Schwanekamp rückblickend.

Welche Erkenntnis habe ihn vor allem zu diesem großen Schritt bewogen? „Wenn sich etwas richtig anfühlt, dann muss man es machen“, so seine Überzeugung. So wie sich der erste Weg eben falsch angefühlt habe. Wichtig dabei auch: „Man muss alte Türen erst schließen, dann öffnen sich neue.“

Daniel Schwanekamp verwirklicht sich selbst, gewinnt immer mehr Vertrauen. In sich und in das, was er fortan tut.

Wie andere diesen Weg finden, das hat der Vredener aufgeschrieben im „Gesetz der Freude“ – eine Anleitung zur Selbstverwirklichung. „Für Kopf und Herz“, betont der 47-Jährige. Natürlich sei jeder Weg individuell, das Buch solle allein als ein Leitfaden Richtung Ziel dienen.

Die Grundvoraussetzung: Zuallererst müsse man sich erst einmal Ziele setzen. An den 300 Seiten hat er rund vier Jahre gearbeitet, so ganz nebenbei.

Da er in der Schule schon Nachhilfe gegeben hat und später, sogar als Student schon, als Dozent tätig gewesen ist, habe er wohl ein „gewisses Händchen“ dafür, Inhalte zu vermitteln. Vor allem verständlich. „Ich habe die Essenz von dem, was ich selbst gelernt habe, aufgeschrieben“, ergänzt der Familienvater, der mittlerweile seit einigen Jahren in Stadtlohn mit der Familie seine neue Heimat gefunden hat. Ebenso habe er ein besonderes Talent für zwischenmenschliche Beziehungen.

Anleitung für mehr Freude am Leben

Achtsamkeit, Selbstbejahung, Mut, Entschiedenheit – das seien die vier Säulen auf dem Weg, sich selbst zu finden. Am Ende stehe ein gemeinsames Ziel: Freude. „Dorthin führen natürlich verschiedene Wege“, betont der Autor noch einmal. Immer mit der ganzheitlichen Kombination aus Kopf und Herz. Oder anders: Wissenschaftliche Erkenntnisse werden mit Spiritualität verbunden.

Das Buch „Gesetz der Freude – eine Anleitung zur Selbstverwirklichung für Kopf und Herz“, verfasst von einem selbsternannten „Quereinsteiger“, gibt es im örtlichen Buchhandel und beim Autor selbst: www.danielschwanekamp.de.

Diesen Artikel haben wir am 17. Juli veröffentlicht.