„Was geht für 440.000 Euro?“ Also für den in den Haushalt eingestellten Eigenanteil von insgesamt 190.000 Euro plus einer möglichen Leader-Maximalförderung von 250.000 Euro. Für alle drei Einzelprojekte. So lautete die Kernfragestellung seitens der Politik in der Sitzung des Schul-, Kultur- und Sportausschusses (SKS) im März. Das Planungsbüro DSGN Concepts aus Münster hatte soeben seine zweistufigen Pläne zu Skate- und Streetballanlage (und mehr) sowie zum Bike-Park vorgestellt. Die Gesamtkosten liefen dabei auf einen Eigenanteil für die Stadt von sicher 300.000 Euro hinaus. Wohlgemerkt allein für das Paket Skateanlage und Bike-Park.
Das Konzept kam grundsätzlich an, die Kosten weniger. Es wurde überarbeitet und stieß im SKS (11.9.) erneut auf Zuspruch. Die abschließende Entscheidung trifft nun der Rat am 25. September. Nicht minder spannend: In dieser Sitzung geht es zudem um Grundsatzentscheidungen zur Zukunft der Stadthalle.

Nach der SKS-Sitzung im März lautete der Auftrag der Politik, gemeinsam kostengünstigere Alternativvorschläge für die Neuerrichtung der Skate- und Streetballanlage im Losbergpark sowie des Bike-Parks zu erarbeiten. Dabei sollte ein höherer Fokus auf die Verbesserung der Streetballanlage gelegt werden. Der Nachfrage geschuldet.
Antrag auf Leader-Förderung maßgeblich
Vorab: Die wesentliche Neuerung im Konzept ist, dass nun wie gehabt Skate- und Streetballanlage weiter auf einer Fläche vereint werden. Die ersten Pläne hatten eine Neuerrichtung einer Streetballanlage auf dem aktuellen Schachfeld nebenan vorgesehen. Das neue Konzept sieht die Errichtung einer optimierten, rund 325 Quadratmeter großen Skateanlage in zeitgemäßer Ortbetonbauweise und einem zusätzlichen Aufenthaltsbereich vor.
Zudem ist der Neubau einer modernen Streetballanlage mit Outdoor-Sportboden aus Gummigranulat und einem stirnseitigen Ballfangzaun vorgesehen.
Zu den Kosten: Sollte die maximale Leader-Förderhöhe erreicht werden (250.000 Euro), beliefe sich bei Gesamtkosten von rund 422.000 Euro der städtische Eigenanteil auf 172.000 Euro. Derzeit sind für die Sanierung der Skate- und Streetballanlage insgesamt 150.000 Euro an Haushaltsmitteln eingeplant (2024/25).
Zurück zum Rahmen von 440.000 Euro: Da sich die Neuerrichtung sowohl einer Skate- und Streetballanlage als auch eines Bike-Parks (78.000 Euro / Eigenanteil 40.000 Euro) in diesem Gesamtrahmen nicht realisieren lässt, schlage die Verwaltung laut Sitzungsvorlage vor, die Errichtung des Bike-Parks nicht länger aufzuschieben und vorsorglich separat zur Skate- und Streetballanlage in den Haushalt einzustellen. Hierzu liegt bekanntlich schon ein Beschluss aus 2023 vor.
Das Jugendwerk sei bemüht, für die fehlenden 38.000 Euro Fördermittel aus dem Bundesprogramm „Zukunftspaket“ zu bekommen. Sollte dieser nicht gewährt werden, solle diese Finanzierungslücke mit Mitteln aus der Geschwister-Hakenfort-Stiftung geschlossen werden. Der Stiftungszweck „Sport/Kultur“ lasse dies ausdrücklich zu. Dazu später mehr. Das Projekt könne so unabhängig von der Neuerrichtung der Skate- und Streetball-Anlage umgesetzt werden.
Man spreche bei Skate- und Streetballanlage immer noch von einer „gehörigen Summe“, erklärte Silke Gertz (UWG). Deshalb sei es angebracht, wie im Beschlussvorschlag vorgesehen, zunächst einen Sperrvermerk draufzusetzen. Sollte es mit Skate- und Streetballanlage vorerst nichts werden, so solle dann in jedem Fall der Bike-Park realisiert werden. Dazu gebe es schließlich einen politischen Beschluss, betonte Angelika Kessels (FDP). So sah es auch die SPD. „Wir wollen signalisieren, dass wir das auch wollen“, meinte Matthias Tenhumberg. Die Fraktion könne dem Beschlussvorschlag folgen, erweitert um die Anregung aus der CDU, mit besonderem Fokus auf die Umsetzung des Bike-Parks.
Hendrik Hardeweg (CDU) hatte für diesen vorgeschlagen, dass für den Fall, dass der Antrag auf Leader-Förderung für Skate- und Streetballanlage nicht erfolgreich sein sollte, für den Bike-Park ein weiterer gestellt werde. Am Ende blieben immer noch etwas „Bauchschmerzen“ ob der großen Summe.
Sperrvermerk wird vorerst gesetzt
So kam es dann auch, die Empfehlung an den Rat lautet wie folgt: Die Verwaltung werde einstimmig beauftragt, die Neuerrichtung der Skate- und Streetball-Anlage vorzubereiten und zur Umsetzung der Maßnahme einen Leader-Förderantrag zu stellen. Die Mittel in Höhe von insgesamt 422.000 Euro werden bereitgestellt und mit einem Sperrvermerk versehen, der erst durch einen gesonderten Beschluss aufgehoben wird, sobald eine Entscheidung über den Förderantrag vorliegt.
Zudem wird die Verwaltung beauftragt, die Errichtung der Bike-Anlage vorzubereiten und hierfür Mittel von 78.000 Euro bereitzustellen. Für das Projekt werden Zuwendungen aus dem Bundesprogramm „Zukunftspaket“ beantragt.
Sollte die Leader-Förderung aus Punkt 1 des Beschlussvorschlages nicht genehmigt werden, wird ein Leader-Antrag zur Förderung der Bike-Anlage gestellt, wenn eine Förderung aus dem „Zukunftspaket“ nicht gewährt wird. Die Erweiterung auf Anregung der CDU. Eine Förderung aus Mitteln der Geschwister-Hakenfort erfolgt, wenn auch aus dem eventuell zu stellenden Leader-Antrag keine Förderung erfolgt.
Auch nach den überarbeiteten Plänen dürfe man sich auf eine „komplett neue Anlage“ freuen, betonte der Erste Beigeordnete Günter Wewers. Der Ball liegt nun beim Rat am 25. September ab 18 Uhr im großen Sitzungssaal im Rathaus. Im öffentlichen Teil geht es zudem um Grundsatzentscheidungen zur Zukunft der Stadthalle.