Rhythmisches Hämmern dröhnt am Dienstag (18.2.) von der Baustelle Berkelbrücke. Mitten in die Aufbauarbeiten für die Ersatzbrücke „platzten“ weitere Abbrucharbeiten. Denn: Der Mittelpfeiler war im Zuge des plötzlichen Abrisses Anfang Dezember zum Teil stehengeblieben. Da die Ersatzbrücke ohne Mittelpfeiler konzipiert ist, musste der alte Pfeiler entsprechend noch beseitigt werden. Unterdessen wurden weitere zentrale Aufbauarbeiten in Angriff genommen.

Es ist schon ein beeindruckendes Bild, das sich am Dienstag bei strahlendem Sonnenschein und klirrender Kälte an der Grabenstraße zeigt. Ein Bagger steht in der Berkel und gräbt sich mit dem Greifarm Stück für Stück durch die Reste des Mittelpfeilers, der hoch aus der aktuell niedrigen Berkel ragt. Die letzten sichtbaren Überbleibsel der Brücke aus dem Jahr 1949. In den Abendstunden ist der Pfeiler unter „Flutlicht“ weitgehend abgetragen.
Widerlager werden betoniert
Links und rechts wird parallel emsig am Neubau gearbeitet. „Gleichzeitig ist heute früh mit der Betonage der Widerlager begonnen worden. Sprich der neuen Auflagefundamente“, erklärt Nina Wischeloh-Petry, Sprecherin von Straßen.NRW. In anderen Worten: Die beiden Pfeiler werden aufgebaut.

Zurück zum Mittelpfeiler: Dieser Pfeiler wird beim Neubau der Brücke entfallen. Durch den entfallenden Pfeiler können sich keine größeren Elemente unter der Brücke verfangen – so ist eine Stauung in diesem Bereich ausgeschlossen. „Wir erfüllen dann auch höchste Anforderungen mit Blick auf Hochwasserereignisse“, erklärte Lukas Rauß (Straßen.NRW) jüngst. Gerade an dieser Stelle bekanntlich ein sensibles Thema.
Im geplanten Bauablauf werden also in diesen Tagen die Endquerträger betoniert. In der Folge werden noch Stahlträger aufgelegt und der Überbau betoniert. Weitere Maßnahmen betreffen Abdichtung, Kappen und Geländer. Nach dem Betonieren der Endquerträger beginnen parallel die Straßenbauarbeiten.

Abstimmungen im Hintergrund
Im Bereich der sogenannten Brückenkappe erfolgt eine Verbreiterung um einen Meter für den Geh- und Radweg. Die Fahrbahnbreite bleibt unverändert. Für die Gestaltung erhält das Brückengeländer wie bisher Halterungen für Blumenkästen, um das Gestaltungskonzept der Stadt in der Sommerzeit auch zukünftig weiter realisieren zu können. Zudem entsteht im Bereich der Grabenstraße eine Fußgängerampel. Ein Stück weit näher zur Brücke, als es bei der aktuellen Baustellenfußgängerampel auf Höhe des Molkereiwegs der Fall ist.

„Neben den draußen sichtbaren Bautätigkeiten laufen im Hintergrund die Abstimmungen mit den Leitungsbetreibern, um dann entsprechend bei der Herstellung der Brücke verlegen zu können“, teilt Nina Wischeloh-Petry weiter mit. Die Arbeiten lägen derzeit im Zeitplan, sodass eine Fertigstellung im zweiten Quartal des Jahres weiterhin geplant ist. Mit entsprechender Aufhebung der Vollsperrung nach Freigabe.