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Neue Verwaltung: Maschinenfabrik Kemper reißt alte Gebäude am Breul ab
Maschinenfabrik Kemper
Die Maschinenfabrik Kemper hat ein neues Verwaltungsgebäude errichtet. Jetzt rollen die Bagger an. Die alten Gebäude am Breul werden nun abgerissen. Die alte Uhr aber wird gerettet.
Viele Autofahrer am Breul werden es schon bemerkt haben: Bei der Maschinenfabrik Kemper GmbH & Co. KG in Stadtlohn sind Bagger angerollt, um die Altgebäude an der L608 teilweise abzureißen. Diese Gebäude stammen aus den 50er und 60er-Jahren und waren nach Firmenangaben aus bautechnischer und energetischer Sicht nicht mehr renovierungsfähig.
Neues Gebäude für 120 Mitarbeiter fertiggestellt
Daher hat die Geschäftsleitung des Unternehmens Kemper entschieden, an anderer Stelle im hinteren Bereich des Fabrikgeländes in Richtung Berkel ein großes, neues Bürogebäude für insgesamt 120 Mitarbeiter zu errichten, das nun fertiggestellt ist.
„Die Bauarbeiten verliefen insgesamt reibungslos und in der Zwischenzeit konnte ein Großteil der Mitarbeiter in diese neuen Bürogebäude einziehen. Natürlich nutzen die ,Kemperaner‘ derzeit aufgrund von Corona verstärkt die Möglichkeit des Homeoffice“, so heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens.
Nebenstelle wird aufgelöst
Der Büro-Neubau wurde so groß geplant, dass nun auch die Mitarbeiter aus dem sogenannten Office II an der Bahnallee wieder auf das Fabrikgelände zurückziehen können. Das Office II war im Jahr 2013 angemietet worden, da in den letzten Jahren die Mitarbeiterzahl bei Kemper kontinuierlich auf nunmehr 330 Mitarbeiter angewachsen ist.
„Wir sind froh, dass jetzt alle Mitarbeiter wieder auf dem Werksgelände einen modernen Arbeitsplatz haben“, so Geschäftsführer Benjamin Brill. „Das Office II an der Bahnallee war zwar eine gute Zwischenlösung, aber die Mitarbeiter sind jetzt doch froh, dass sie künftig alle wieder auf dem Hauptgelände sind und kurze Wege zu Besprechungen haben.“
Berkelpfad für Mittagspausen
Die Lage des neuen Bürogebäudes mit Blick auf die Berkel hat seinen besonderen Charme. Der in drei Bereiche aufgeteilte Neubau wurde modern und funktionell gestaltet und befindet sich sehr nahe an der Produktion, sodass auch hier die Wege sehr kurz sind. „Wir haben versucht, möglichst viele der Wünsche unserer Mitarbeiter umzusetzen“, so der Manager Factory Planning Cliff Kalmbach.
„Neben einem schönen Aufenthaltsbereich im Innenhof soll außerdem noch ein Berkel-Pfad entstehen, wo die Mitarbeiter bei schönem Wetter ihre Pausen verbringen können.
Die derzeit wieder anziehende Wirtschaft in der Agrarbranche macht sich auch bei den Kunden der Maschinenfabrik Kemper bemerkbar. Das Unternehmen gehört zum Landmaschinenhersteller John Deere. Kemper hat sich seit Jahren auf die Produktion von Erntevorsätzen für Feldhäcksler spezialisiert und ist in diesem Bereich sogar weltweiter Marktführer.
„Historische“ Firmenuhr gesichert
Die Maschinenfabrik Kemper erzielt nach eigenen Angaben „solide Finanzergebnisse“ und kann daher auch weiterhin in den Standort am Breul investieren. So wurde auch eine neue Parkplatzfläche auf der gegenüberliegenden Straßenseite angelegt. Innerhalb der Fabrik wurden im Zuge der Umgestaltung zur Lean Factory erhebliche Modernisierungsmaßnahmen umgesetzt.
Bevor die Altgebäude abgerissen werden, hat Kemper aber noch ein besonderes Schätzchen gesichert: die große Uhr über dem alten Werkseingang. Sie war nicht nur für die Mitarbeiter viele Jahrzehnte ein zuverlässiger Zeitmesser, sondern auch für vorbeifahrende Autofahrer.
„Und wenn sie einmal stehen geblieben war, was sehr selten geschah, wurde uns dies unmittelbar mitgeteilt“, so Cliff Kalmbach. Für diese inzwischen historische Uhr wird es einen schönen Platz im neuen Büro an der Berkel geben, sodass die Historie nicht ganz verloren geht.
Was nach dem Abriss mit der freiwerdenden Fläche passiert, lässt Geschäftsführer Benjamin Brill noch offen. Zunächst wird diese Fläche durch einen Bauzaun abgesperrt. Aber dies soll natürlich kein Dauerzustand sein. „Wir haben schon gute Ideen, wie wir diese Fläche zukünftig nutzen könnten. Aber eine kleine Baupause bis zum nächsten Projekt tut uns allen gut.“