Neue Leitung für Stadtlohner Feuerwehr Rat bestellt Nachfolger von Günter Wewers

Neue Leitung für die Feuerwehr: Rat bestellt Nachfolger von Günter Wewers
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Noch sei es zu früh für offizielle Glückwünsche, es sei ja noch nichts entschieden. Als der Einsatz am Samstag (13.4.) an der Seniorenwohnanlage an der Josefstraße „abgearbeitet“ war, da konnte auch Markus Vennemann einmal durchschnaufen. Lächelnd, in sich ruhend, wie immer. Wie so oft war der Stadtlohner Feuerwehrmann Einsatzleiter.

Und Leiter wird er ab Juli auch in anderer Hinsicht: Der aktuelle Stellvertreter von Günter Wewers übernimmt das Amt des Wehrführers. Dazu bestellten ihn die Ratsmitglieder am Mittwoch (17.4.) offiziell wie einstimmig.

Markus Vennemann
Seit seinem 18. Lebensjahr ist Markus Vennemann bei der Freiwilligen Feuerwehr. Aufgewachsen ist der Stadtlohner unweit der Feuerwache am Steinkamp. © Susanne Menzel

Damit übergibt der Erste Beigeordnete nach 24 Jahren nicht nur an einen langjährigen Wegbegleiter, sondern gleichsam an einen Arbeitskollegen aus dem Rathaus. Vennemann arbeitet in der Kämmerei. Ein nicht zu unterschätzendes Plus, wie Wewers meinte: „Die Verwaltung hält uns seit Jahr und Tag den Rücken frei.“

Für Markus Vennemann, Jahrgang 1972, ist dies übrigens bereits die zweite Nachfolge, die er von Wewers antritt. 2000, als sein Vorgänger zum Wehrführer „aufstieg“, übernahm der Stadtbrandinspektor als Geschäftsführer.

Schon damals war Vennemann ein erfahrener Feuerwehrmann. Zum seinerzeit frühestmöglichen Zeitpunkt mit 18 trat er bei, aufgewachsen war er schon im Dunstkreis des Feuerwehrhauses am Steinkamp und damit früh „infiziert“.

Stellvertreter sind ebenso bestellt

Genau aus diesem Grund musste sich der Stadtlohner im Rat nicht extra vorstellen, er ist bekannt. Ebenso wie seine künftigen Stellvertreter, Stadtbrandinspektor Carsten Kuglarz, der das Amt weiter ausführen wird, und „Neuling“ und Brandinspektor Niklas Heßling. Alle drei werden gleichsam für sechs Jahre in das Ehrenbeamtenverhältnis auf Zeit gehoben. Die Bestellung bei Niklas Heßling, aktuell Leiter der Jugendfeuerwehr, erfolgt zunächst kommissarisch bis zum Erwerb der Qualifikation „Leiter der Feuerwehr“.

Indem man den Nachwuchs aktiv einbinde und diesem Aufgaben zuweise, halte man auch den Kontakt zu diesem. „Wir sind ja auch eine junge Truppe“, betont Markus Vennemann auf Nachfrage.

Ein „guter Mix aus Kontinuität und einem jungen Kameraden, dem man Verantwortung gibt“, betonte Berthold Dittmann. Im Zuge der Generalversammlung Ende März hatte der Bürgermeister im Beisein des stellvertretenden Kreisbrandmeisters Thomas Deckers die Kameradinnen und Kameraden gehört – und das Votum war nicht minder eindeutig wie jenes nun im Rat. Und gerade die Rückendeckung bei den Kameraden ist es, die Markus Vennemann schon bei seiner Wiederbestellung zum stellvertretenden Leiter der Feuerwehr seinerzeit hervorhob.
Das gemeinsam ausgearbeitete Konzept sei gut angenommen worden, meint Markus Vennemann selbst. Ein Vorteil sei es gewesen, dass man nicht von heute auf morgen den Wechsel umsetzen müsse: „Das haben wir perspektivisch vorbereiten können.“ Eingeschlossen sei ein Organigramm mit Aufgabenzuordnung. Denn: Die Herausforderungen nähmen immer weiter zu. Und: Mit Aktiven, Jugendfeuerwehr und Ehrenabteilung spreche man letztlich über rund 200 Mitglieder.

Viel Lob im Rat

Berthold Dittmann zeigte sich überzeugt, dass diese gut bestellte Wehrführung die Feuerwehr in eine gute Zukunft führen werde. In ihre Glückwünsche schlossen die Fraktionsvorsitzenden Dank und Anerkennung für die „Vorarbeit“ von Günter Wewers mit ein. „Günter Wewers hat viel für die Feuerwehr und den Schutz der Stadtlohner getan“, meinte Mike Eilhardt (UWG). Den Nachfolgern wünschte er allseits ein „glückliches Händchen“.

Wie alle Feuerwehrleute zeige die neue Leitung – ein „ausdrücklicher Wunsch der Feuerwehrkameraden selbst“ – „viel Herzblut“, erklärte Richard Henrichs (Bündnis 90/Die Grünen). Henrichs dachte bereits weiter: „Vielleicht ist bei der nächsten Runde ja sogar schon die erste Kameradin dabei?“ „Vollstes Vertrauen“ habe er in die künftige Leitung, sagte Dr. Markus Könning (CDU): „Günter Wewers hinterlässt große Fußspuren, die neue Leitung wird eigene setzen.“

Stadtlohn könne sich glücklich schätzen, dass „so gute Leute aus den eigenen Reihen“ gezogen werden könnten, ergänzte Otger Harks (SPD): „Und dies inklusive Generationswechsel.“ Der Einsatz von Günter Wewers könne diesem nicht hoch genug angerechnet werden. Dr. Albert Daniels (FDP) fasste es abschließend zusammen: „Man kennt die Nachfolger, alles in guten Händen.“ Mit einem Augenzwinkern wünschte er stellvertretend Günter Wewers einen verdienten Ruhestand: „Ich hoffe, Du gibt’s den Pieper ab.“

Generationswechsel ist eingeleitet

Besagter Melder wird künftig also tagsüber weiterhin bei einem Leiter der Feuerwehr im Rathaus anschlagen – ab Juli dann eben bei Markus Vennemann. Dieser Umstand und die große Unterstützung von allen Seiten machten die Arbeit eines Wehrführers nicht unbedingt schwerer, wusste Günter Wewers zu berichten. Für die Verabschiedung und Würdigung von über vier Jahrzehnten Feuerwehrarbeit werde schon ein angemessener Rahmen gefunden werden, so Berthold Dittmann. Das kann Markus Vennemann bestätigen: „Dafür werden wir schon sorgen.“ Nach der offiziellen Ernennung im Juli.

„Zum Abschluss gilt mein Dank natürlich immer auch dem Rat. Es bleibt wirklich alles in guten Händen, das ist sicher“, betonte Günter Wewers zum Abschluss. Neben all dem fachlichen Wissen schätze er vor allem die „besonnene Art“ Vennemanns: „Der Markus ruht in sich, ist sehr geerdet“, erklärte Wewers auf Nachfrage. Ungemein wichtig, wenn es darum gehe, Entscheidungen in Stresssituationen zu treffen. Für Markus Vennemann ist nämlich klar, dass er auch weiter mit seiner Truppe zu Einsätzen ausrücken wird: „Das steckt in einem drin.“