„Ich habe wesentlich Schlimmeres befürchtet!“ Diesen Stoßseufzer von Richard Henrichs (Grüne) teilten in der jüngsten Ratssitzung Ratsmitglieder aller Fraktionen. Soeben hatte Kämmerer Matthias Wesker über die Kostenentwicklung bei der Abfallentsorgung berichtet.
Die schlechte Nachricht: Die Stadtlohnerinnen und Stadtlohner müssen höhere Gebühren für die Bio-Tonne bezahlen. Die guten Nachrichten aber überwiegen: Die Mehrkosten sind gering. Sie belaufen sich für einen Durchschnittshaushalt auf 20 Cent pro Monat. Die graue Restmülltonne in den gängigen Größen wird nicht teurer. Die blaue Papiertonne bleibt weiter gebührenfrei.
Sperrgutentsorgung bleibt kostenlos
Darüber hinaus wird das System der Sperrgutentsorgung am Wertstoffhof
sowie der parallelen Abholung mit Hilfe von Anforderungskarten beibehalten. „Weil es sich bewährt hat“, so Matthias Wesker.
Beide Varianten sollen kostenlos bleiben. Der Wertstoffhof weitet zu dem im neuen Jahr seine Öffnungszeiten aus. Er wird 2023 an jedem Wochenende (Feiertage ausgenommen) freitags nachmittags und samstags vormittags geöffnet sein.
Plus 2,40 Euro im Jahr
Und das sind die neuen, leicht erhöhten Gebührensätze für die Biotonne im Jahr 2023:
- 80 Liter: 76,80 Euro (+2,40 Euro im Vergleich zu 2022)
- 120 Liter: 92,40 Euro (+2,40 Euro)
- 240 Liter: 138 Euro (unverändert
Beim Restmüll bleiben die Gebühren für die 60-, 80-, 120- und 240-Liter-Tonne unverändert. Lediglich für die 1100-Liter-Container steigen die Gebührensätze, weil der Kostenverteilungsschlüssel überarbeitet wurde.
Ab 2024 höhere Kosten erwartet
Die Entscheidung über die neue Gebührensatzung fiel im Rat einstimmig. Trotz der insgesamt prognostizierten soliden Entwicklung der Ausgleichsrücklage in den nächsten Jahren müssen sich die Gebührenzahler für die Zeit nach 2023 aber wohl auf deftigere Gebührenerhöhungen einstellen.
Kämmer Matthias Wesker nannte die deutlich höhere Inflation als einen Faktor. Dennis Bausch (FDP) führte einen zweiten Faktor an: „Die CO2-Zertifikate werden im nächsten Jahr auf jeden Fall eine deutliche höhere Preissteigerung bei der Abfallentsorgung nach sich ziehen.“