Immer wieder landet Müll in der Biotonne, der dort nicht hingehört. Die Fachleute sprechen von Störstoffen. Jetzt wird in Stadtlohn strenger kontrolliert. Bei schlechter Mülltrennung könnten bald Tonnen ungeleert stehen bleiben. Dann müssen die Betroffenen selbst nachsortieren.
Die Städte und Gemeinden im Kreis Borken, der Kreis und die Entsorgungsgesellschaft Westmünsterland (EGW) haben den Schritt im vergangenen Jahr beschlossen. Erste Kontrollen wurden in den Nachbarorten bereits durchgeführt, nun ist Stadtlohn an der Reihe.
Kontrollen ab Mitte November
Die Kontrollen sollen ab Mitte November stattfinden. Ziel ist es, dass zukünftig weniger Störstoffe im Kompostwerk der EGW ankommen und dort aufwendig aussortiert werden müssen. Die EGW ist für die Verwertung von Bioabfällen zu Kompost aus dem gesamten Kreisgebiet zuständig.
Zu den Störstoffen gehören beispielsweise alle Kunststoffe, Verpackungen, kompostierbares Besteck, jegliche Metalle, Dosen, Hygieneartikel, Textilien, Katzen- und Kleintierstreu, behandeltes Holz, Asche, Erde, Sand und Steine. Entgegen der gängigen Annahme dürfen auch Windeln und kompostierbare Kaffeekapseln nicht in der Biotonne entsorgt werden.
Bioplastiktüten nicht geeignet
Auch kompostierbare Bioplastiktüten dürfen nicht in die Biotonne. Darauf weist die Stadt Stadtlohn in ihrer Pressemitteilung hin. „Bioplastiktüten bestehen meist aus Erdöl und benötigen etwa 20 Jahre, um sich zu zersetzen. Zersetzt heißt dabei auch nicht biologisch abgebaut“, so die Stadt Stadtlohn.
Übrig bleibe Mikroplastik, das dann in die Nahrungskette, ins Grundwasser und in die Weltmeere gelangt. Es empfehle sich daher, Papiertüten oder keine Tüten zu verwenden. Die Kontrollen der Stadtlohner Biotonnen beginnen mit der Leerung am 13. November. Bis zum 11. Dezember werden sie von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der EGW durchgeführt.
Papiertüten werden verteilt
Bei einem hohen Störstoffgehalt wird zunächst durch entsprechende Hinweisschilder (gelb) auf die Fehlbefüllung hingewiesen. Die Biotonnen werden aber noch geleert. Bei der nachfolgenden Kontrolle werden bei einem hohen Störstoffeintrag im Bioabfall rote Hinweisschilder verteilt. Der Abfall muss dann von den Betroffenen nachsortiert werden und die Biotonnen bleiben nicht geleert zurück. Eine weitere dritte Kontrolle erfolgt im späteren Verlauf.
Vor den Kontrollen wird pro Haushalt eine Papiertüte verteilt, die für die Entsorgung des Bioabfalls genutzt werden kann. Papiertüten sind bei der EGW sowie an allen bekannten Anlaufstellen (zum Beispiel Drogeriemärkten und Supermärkten) erhältlich.