
© Markus Gehring
Hotel lässt weiter auf sich warten - jetzt wird aber ein „Citypension“ in Stadtlohn gebaut
Pension in Stadtlohn
Eine „Citypension“ entsteht an der Straße Kalterweg. Vorbild ist die gleichnamige Pension in Vreden. In Stadtlohn soll aber alles ein bisschen luxuriöser werden, erklären die Investoren.
An der Ecke Dufkampstraße/Kalterweg tut sich was, die Abbruchunternehmen geben sich gerade die Klinke in die Hand. Zum einen entsteht hier wie berichtet am Standort des ehemaligen Haushaltswarengeschäfts Sicking ein neues Wohn- und Geschäftshaus. Ein nicht weniger spannendes Projekt ist für das direkt angrenzende Grundstück in Planung.

Modern, schlicht, schnörkellos: Die Zimmer in der Citypension Stadtlohn. © Citypension
Wie Investor Dirk Wörmer auf Anfrage bestätigte, rücken hier in den nächsten Wochen die Maurer an, um den Grundstein für die sogenannte „Citypension“ zu legen. Eine zweigeschossige Unterkunft, die zukünftig mit acht Einzelzimmern und sechs Doppelzimmern – zwei davon im Dachgeschoss – eine Übernachtungsmöglichkeit für Monteure, Touristen und Handelsvertreter mitten in der Stadtlohner Innenstadt bieten soll. Im Juni oder Juli 2010, so der ambitionierte Plan, sollen die ersten Gäste dort die Nacht verbringen können.
Klimatisiert mit Balkon oder Terrasse
Angelehnt sind die Pläne an die vor einem Jahr eröffnete, gleichnamigen Pension an der Mauerstraße in Vreden. „Das Konzept hat sich an einem vergleichbaren Standort bewährt. Deshalb hat dieselbe Firma sich dazu entschlossen, auch in Stadtlohn zu investieren. Vor allem, weil hier Übernachtungsmöglichkeiten fehlen“, sagt Dirk Wörmer. „Die Firma“, das sind neben Wörmer Grundstücksbesitzer Werner Hecking, Sebastian Warmers sowie Carsten und Sven Büning.
Den Namen werden sich die Pensionen in Vreden und Stadtlohn zwar in Zukunft teilen, dennoch gibt es gravierende Unterschiede. „In Vreden mussten wir ein altes Gebäude umbauen. Hier haben wir die Möglichkeit, den Neubau komplett nach unseren Wünschen zu gestalten“, erklärt Dirk Wörmer.
Die Devise: alles eine Nummer luxuriöser. Die Räume komplett klimatisiert; zweidrittel davon entweder mit Zugang zu einem Balkon oder einer Terrasse. „Wir wollen den Gästen einen relativ hohen Standard bieten. Es soll nicht die reine Monteur-Unterkunft sein. Deshalb gibt es auch große Fernseher, bequeme Betten und schnelles Internet. Das ist heute gefragt“, glaubt Wörmer.
Gefragt sei auch der zentrale Standort, betont er: „Wenn man abends noch etwas Essen gehen oder ein Bierchen trinken möchte, ist es sehr angenehm, wenn die Unterkunft fußläufig erreichbar ist.“
Besonderes Angebot für Fahrradtouristen
Die Erfahrung in Vreden hat gezeigt, dass Touristen das Münsterland vor allem für die Fahrradrouten schätzen. Deshalb wird es in der Stadtlohner Citypension auch einen abschließbaren Raum für die Zweiräder und eine E-Bike-Ladestation geben.

Die Inneneinrichtung der Citypension Stadtlohn orientiert sich am Vredener Pendant (Foto). © Citypension
Gleichzeitig betont Dirk Wörmer: „Wir sind eine Pension, kein Hotel.“ Auf ein eigenes gastronomisches Angebot wird deshalb zum Beispiel verzichtet. „Es gibt zwar die Möglichkeit, sich am Morgen ein Croissant und eine Tasse Kaffee auf das Zimmer zu bestellen. Für ein ausgiebiges Frühstück können die Gäste aber in die fußläufig erreichbare Bäckerei gehen, mit der wir eine Kooperation haben“, so der Investor.
Eine (fast) komplett smarte Pension
Nicht nur das kleine Frühstück lässt sich smart – also über das Internet – bestellen. Auch die Buchung, Bezahlung und der Check-In sind automatisiert. „Wir wollten so smart wie möglich sein“, erklärt Wörmer. Schiebt aber nach: „Wir mussten in Vreden lernen, dass es ganz ohne Personal schwierig wird.“ Deshalb wurde nun eine Citypension-Managerin eingestellt, die sich unter anderem um Wäscheservice, Putzpläne und Kundenanfragen kümmert.
Sehr entspannt blicken die fünf Investoren auf die Entwicklungen an der Berkelmühle. „Wenn hier ein Hotel entstehen sollte, ist das für uns kein Problem. Wir sehen das nicht als Konkurrenz, denn wir sind Preis-Leistungs-mäßig sehr schlank unterwegs. Wer hingegen die Annehmlichkeiten wie eine eigene Bar oder ein Restaurant wünscht, geht sowieso ins Hotel“, sagt Wörmer.
Mit Interesse verfolgt er die Entwicklungen trotzdem: „Mit Blick auf die stockenden Hotelpläne ärgere ich mich, dass wir das Projekt nicht fünf Jahre eher umgesetzt haben.“
1991 in Ahaus geboren, in Münster studiert, seit April 2016 bei Lensing Media. Mag es, Menschen in den Fokus zu rücken, die sonst im Verborgenen agieren.
