21 Windräder drehen sich bereits in Stadtlohn. 2025 könnten 15 neue Windkraftanlagen hinzukommen. Der Umwelt- und Bauausschuss hat am Dienstagabend einstimmig die planungsrechtlichen Weichen gestellt und zusätzliche Sonderbauflächen benannt.
Vier unterschiedliche Gesellschaften stehen in den Startlöchern. Geplant sind sieben neue Anlagen im Hengeler-Ächterhook, vier im Almsicker Loh, drei bis vier im Almsicker Brook und eine im Hundsfeld.
Neue Sonderbauflächen geplant
Zurzeit bestehen in Hengeler-Wendfeld, Almsick und Hundewick Konzentrationszonen für Windenergie, die insgesamt knapp 230 Hektar umfassen. Hier produzieren bereits 21 Windräder im Jahr weit über 150 Millionen Kilowattstunden Strom. Dabei sparen sie über 90.000 Tonnen CO2 ein.
Die künftigen Betreiber und Flächeneigentümer hatten mit der Stadt neue Flächenausweisungen in den Blick genommen, um der Energiewende in Stadtlohn weiteren Schwung zu geben. Im Mai 2023 wurde beschlossen, 16 zusätzliche Sonderbauflächen in einer Größe von 167 Hektar in den Flächennutzungsplan aufzunehmen.
Bezirksregierung bremst Pläne
Doch die Bezirksregierung beschnitt die großzügigen Pläne. Grund war eine baugesetzliche Quotenregelung. Und im Fall von drei vorgesehenen Flächen im Almsicker Brook äußerte die Bezirksregierung zudem aus Naturschutzgründen Bedenken.
Die drei fraglichen Flächen liegen in einem Kernbereich zum Schutz der Natur. Der nahegelegene Liesner Wald und die damit zusammenhängenden Laubwaldgebiete seien landesweit bedeutsam und daher besonders schützenswert.
Bedauern und Verständnis
Am Ende blieben noch knapp 52 Hektar zusätzliche Sonderbauflächen übrig: 26,3 Hektar in Hengeler-Ächterhook, 12,0 Hektar im Almsicker Loh, 3,4 Hektar in Hundsfeld und 10,2 Hektar im Almsicker Brook.
Im Stadtlohner Umweltausschuss stießen die Bedenken der Bezirksregierung auf Bedauern, aber auch auf Verständnis. „Es ist schade, dass wir unsere Planungen einkürzen müssen, aber das ist zu akzeptieren“, sagte Dr. Albert Daniels (FDP).

Dr. Robert Krause (CDU) sagte: „Wir haben zwar nicht das Maximum erreicht, aber eine gute Lösung gefunden.“ So sah es auch Martin Kömmelt von der UWG, die den Ausbauplänen vor anderthalb Jahren noch skeptisch gegenübergestanden hatte. Jetzt erklärte Martin Kömmelt: „Wir begrüßen, dass das Verfahren jetzt Fahrt aufnehmen kann. Die Bürgerbeteiligung muss aber ein wichtiger Baustein sein.“
Zufriedene Gesichter gab es auch bei den Windkraftbetreibern. Heinrich Große Liesner (Bürgerwind Almsicker Loh) bezeichnete die Flächenreduzierung auf Nachfrage nur als „kleinen Schönheitsfehler“.
August Rietfort (Hewe-Windpark) sagte im Gespräch mit unserer Redaktion: „Die Reduzierung der Flächen spielt für unsere konkreten Pläne keine Rolle. Das könnte erst in 15 oder 20 Jahren bedeutsam werden, wenn das Repowering ansteht.“ Repowering, so wird der Ersatz alter Windräder durch neue, leistungsfähigere Anlagen genannt.
Bürgerbeteiligung ist gewollt
Benedikt Döbbelt-Lepping (Bürgerwind Almsicker Brook) meinte nach der Entscheidung: „Stadtlohn ist in Sachen Windkraft auf einem guten Weg. Wir sind zufrieden, weil jetzt Klarheit herrscht. Wir wissen nun, womit wir planen können.“
In einem Punkt sind sich die künftigen Windparkbetreiber einig: Bürgerbeteiligung muss sein. August Rietfort betont: „Wir setzen auf breite Akzeptanz. Eine Beteiligung der Stadtlohner ist daher nicht nur geplant, sie ist auch ausdrücklich gewollt.“ Wie können denn Stadtlohner von der Wertschöpfung profitieren? Rietfort: „Es gibt schon Überlegungen, aber noch keine konkrete Entscheidung.“
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