Mehr Unfälle und mehr Verunglückte in Stadtlohn Zwei Altersgruppen stechen hervor

Zahl der Verkehrsunfälle und Verunglückten nahm 2023 weiter leicht zu
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Es verunglückten in Stadtlohn im Jahr 2023 erneut mehr Menschen im Straßenverkehr als im Vorjahr – dies bei etwas mehr Unfällen. Auffällig ist, dass die Zunahme bei mit dem Pkw Verunglückten deutlich ist, der Trend bei den Rad- und Pedelecfahrenden hingegen vorerst gestoppt werden konnte.

Deutlich häufiger als im Vorjahr betroffen waren Jugendliche und junge Erwachsene (15-24) sowie Senioren (ab 65). Und: Die 2022 stark gestiegene Zahl der Unfallfluchten ging wieder zurück, die Aufklärungsquote stieg dagegen klar. Das geht aus der Unfallstatistik des Kreises Borken für das Jahr 2023 hervor.

Alleinunfall in Stadtlohn
Die Zahl der Unfälle mit schwer Verletzten und schwerem Sachschaden blieb zum Vorjahr konstant. Auffällig war, dass mehr junge Autofahrer betroffen waren. © Michael Schley

Wieder kein tödlicher Unfall in Stadtlohn

Das Gute vorweg: Auch 2023 gab es auf Stadtlohner Gebiet keinen Unfalltoten zu beklagen. Das hat sich im noch jungen Jahr bereits geändert. Im Bereich der Unfallhäufigkeitszahlen lag Stadtlohn weitgehend auf Kreisniveau. Das Jahr 2023 ist dabei das erste Jahr, welches sich auf Vorjahreszahlen (2022) ohne Pandemiebezug stützen kann und somit wieder ein eindeutiges Bild der tatsächlichen Verkehrssituationen abgibt.

Zahl der Unfälle nimmt leicht zu

Kreisweit sind die Unfallzahlen weiter leicht gestiegen, aber immer noch knapp unter dem Niveau von 2019 (vor der Pandemie). Etwas ausgeprägter war die Lage in Stadtlohn bei Unfällen der Kategorie I bis IV: Es „krachte“ 85 Mal, eine Steigerung um zwei. „Vor Corona“ waren es noch 103 Unfälle gewesen. Zu diesen Kategorien gehören Unfälle, bei den Personen getötet (I), schwer- (II) oder leichtverletzt (III) wurden oder es zu schwerem Sachschaden (IV) kam.

2023 gab es wie gesagt erneut keinen tödlichen Unfall auf Stadtlohns Straßen. Auch die weiteren Zahlen waren nahezu unverändert: Es gab erneut 14 Unfälle mit Schwerverletzten, die Zahl der Unfälle mit Leichtverletzten stieg leicht um 3 auf 58. Unfälle mit schwerem Sachschaden waren nahezu unverändert (13/-1).

Etwas mehr Verunglückte als im Vorjahr

Insgesamt verunglückten in Stadtlohn im Jahr 2023 91 Menschen mit wiederum 16 Schwer- sowie 75 Leichtverletzten (+3). Zum Vergleich: Kreisweit haben 2023 18 Menschen bei Unfällen ihr Leben verloren, 262 Unfallbeteiligte erlitten schwere Verletzungen. Wie gesagt nehmen die Zahlen auch in Stadtlohn leicht zu, aber auch hier liegen die Werte noch deutlich unter denen „vor Corona“ (112 in 2019).

Weniger Rad- und Pedelecfahrer verunglückten

Waren es 2022 noch nahezu gleich viele Rad- und Pedelec- wie Pkw-Fahrer, die verunglückten, so zeigte sich im Vorjahr ein „neuer Trend“: Die Zahl der verunglückten Rad- und Pedelecfahrer ging gar um 2 zurück (34), die der Pkw-Fahrer nahm um 8 zu (44). Erneut 6 Fahrer von motorisierten Zweirädern verunglückten. Deutlich weniger Fußgänger verletzten sich bei Unfällen (2 gegenüber 8).

Schwere der Verletzungen nimmt zu

Auf Kreisebene ging die Zahl der verunglückten Rad- und Pedelecfahrer leicht zurück. Und: Im Jahr 2023 verunglückten im Kreis zum ersten Mal mehr Pedelecfahrer (387) als Radfahrer (357) bei Verkehrsunfällen. Insgesamt zeige sich eine Entwicklung hin zur E-Mobilität, womit gleichsam ein steigendes Risiko einhergehe, einen Unfall zu haben, so der Kreis. In Stadtlohn erwies sich dieser Trend deutlich: Es verunglückten 6 Pedelecfahrer mehr als im Vorjahr (22), aber gleich 8 Radfahrer weniger (12). Dabei nahm die Zahl der Schwerverletzten deutlich zu (von 3 auf 8).

Weniger Unfallfluchten, aber mehr aufgeklärt

Zu den Unfallfluchten: 2022 war die Zahl, bei der Sachschaden entstand, frappierend auf 104 angestiegen. 2023 lag dieser Wert bei „nur“ noch 91. Während im Vorjahr 25 davon aufgeklärt wurden, waren dies 2023 schon 37. Unfallfluchten mit Personenschaden gab es 6, eine mehr als noch im Vorjahr. Zwei Drittel davon wurden aufgeklärt.

Mehr junge und ältere Teilnehmer betroffen

Zum Abschluss eine weitere positive Zahl: Auf dem Schulweg verunglückte 2023 keine Person. 2022 waren es noch derer 5 gewesen. Insgesamt 7 Kinder verunglückten. Mögliche Rückschlüsse auf die Nutzung der Fortbewegungsmittel lässt die Entwicklung beim Alter der Verunglückten zu: Hier gab es eben auffällige Steigerungen bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen (Fahranfänger) und Senioren (Pedelecfahrer). Die häufigsten Unfallursachen im Kreis Borken blieben übrigens Vorfahrt, Vorrang und Abbiegen.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 4. April 2024.