Matroschka mit Totenkopf Künstlergruppe KIM zeigt in Stadtlohn fantastische Bildwelten

Matroschka mit Totenkopf: Künstlergruppe zeigt fantastische Bildwelten
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Wer eine Matroschkapuppe öffnet, findet darin eine neue, kleinere Matroschka. So ist das bei den schachtelbaren russischen Holzpuppen. Dr. Edith Micanskys Matroschkas aber bergen echte Überraschungen. Statt eines freundlichen Bäuerinnengesichts blicken Schafsporträts oder Totenköpfe den Betrachtern in die Augen.

„Meine Matroschkabilder sind aber schon vor dem Ukrainekrieg entstanden“, betont die Medizinerin und Künstlerin, um allzu einfachen Deutungen entgegenzutreten. Die Bilder der Rekenerin sind Teil einer Ausstellung der Künstlergruppe KIM, die am Sonntag, 3. März, um 11 Uhr im KIZS an der Eschstraße in Stadtlohn eröffnet wird.

Reinhard Tempelmann aus Gescher gehört der Künstlergruppe KIM schon mehr als drei Jahrzehnte an.
Reinhard Tempelmann aus Gescher gehört der Künstlergruppe KIM schon mehr als drei Jahrzehnte an. © Stefan Grothues

KIM steht für die westfälische Künstlergruppe „Kunst ist mehr“. KIZS ist die Abkürzung für das „Kultur-, Heimat- und Integrationszentrum Stadtlohn“.

„Wir wollen den öffentlichen Diskurs über die Themen Krieg, Flucht und Frieden. Und wir wollen die Kulturlandschaft im westlichen Münsterland nachhaltig beleben“, sagt KISZ-Mitinitiator Mathias Redders.

„Vielfalt ist Prinzip“

Der Stadtlohner Künstler Rolf Hinse war vor 34 Jahren einer der Mitbegründer der Künstlergruppe KIM. Heute zählt Norbert Then vom Stadtlohner Kunstklärwerk zu den insgesamt 13 münsterländischen Künstlerinnen und Künstlern der Künstlergruppe KIM.

„Vielfalt ist unser Prinzip. Wir sind nicht auf eine Kunstrichtung festgelegt“, sagt Reinhard Tempelmann. Der Künstler aus Gescher ist gelernter Tischler und Kunstpädagoge. Er zeigt im KIZS Skulpturen und fotorealistische Bildwelten.

Zufallsbegegnungen mit der Kunst

Den spröden „Industriecharme“ der Ausstellungsräume an der Eschstraße findet Reinhard Tempelmann besonders reizvoll. Wie Edith Micansky begrüßt er besonders auch die Verbindung von sozialen und kulturellen Projekten.

„So wird die Schwellenangst verkleinert. Es finden hier auch Zufallsbegegnungen mit der Kunst statt für Menschen, die eine Kunstausstellung vielleicht gar nicht besuchen würden“, sagt Edith Micansky.

Musik und Matinee

Neben Reinhard Tempelmann und Edith Micansky sind im ersten Teil der KIM-Werkschau auch Bilder des gebürtigen Südlohners André Kamperschroer, des Stadtlohners Norbert Then und der Alstätterin Jeanet Timmermans zu sehen.

Die Ausstellung wird am Sonntag, 3. März, von Bürgermeister Berthold Dittmann eröffnet. Edith Micansky führt in die Ausstellung ein. Für die musikalische Untermalung sorgt Werner Terhechte von der Stadtlohner Kultband „The Lights“. In einem zweiten Ausstellungsteil ab dem 21. April werden weitere Mitglieder der Künstlergruppe KIM ihre Werke präsentieren.

Öffnungszeiten des KIZS: Mo-Do 9.30-12 Uhr, Di-Do 13-16 Uhr, Mo/Fr 15.30-17 Uhr, Sonntagsmatinee 11-14 Uhr.