Lichterfahrt 50 weihnachtlich geschmückte Traktoren rollen durch Stadtlohn

Lichterfahrt in Stadtlohn
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Rund 50 weihnachtlich geschmückte Traktoren werden am Samstag, 16. Dezember, in Stadtlohn für tausendfachen Lichterglanz sorgen. Und für viele strahlende Augen. Wieder rollt die Lichterfahrt der Landwirte in und um Stadtlohn. Start ist um 17 Uhr.

„Ein Funken Hoffnung für die Landwirtschaft“, so lautet das Motto der Aktion, die in diesem Jahr in Stadtlohn schon zum vierten Mal stattfindet. Unter den besonderen Umständen der Coronapandemie war die Idee 2020 geboren worden. „Der große Zuspruch und die staunenden Kinderaugen sind ja fast schon eine Verpflichtung für eine Neuauflage“, sagt Wolfgang Krieger vom Stadtlohner Organisationsteam.

35 Kilometer rund um Stadtlohn

Wolfgang Krieger nennt die Route: Der Start erfolgt am Sonntag um 17 Uhr in Wenningfeld. Von dort aus zieht der leuchtende Korso durch Hundewick, über den Südlohner Weg Richtung Kreisverkehr an der Vredener Straße. Weiter geht es zum Schanzring und Beethovenring, über den Hessenweg zum Düwing Dyk und dann stadteinwärts zum Busbahnhof.

Von dort aus geht es dann durch die Kloster- zur Hegebrockstraße. Vom Westfalenring aus geht es über den Immingfeldweg in die Bohnenkampstraße und die Overbergstraße zur Gescher-Dyk-Schule. Schließlich geht es am Kreisverkehr Breul noch bis nach Büren. Der Abschluss ist gegen 20.30 Uhr bei der Raiffeisen Hamaland nach rund 35 Kilometern.

Positive Gesprächsbasis

In den vergangenen Jahren standen viele Stadtlohner Familien an den Straßen, um sich das leuchtende Schauspiel anzuschauen. Die Lichterfahrt, so sagt Wolfgang Krieger, habe aber auch einen ernsten Hintergrund. „Wir wollen den Blick der Menschen auch auf die Sorgen und Nöte der heimischen Landwirtschaft richten.“

Und noch wichtiger, so Krieger: „Wir wollen mit den Menschen ins Gespräch kommen.“ Und das gelinge mit der Lichterfahrt auf ganz besondere Weise. „Wir werden durch diese Aktion in der Bevölkerung einfach positiv wahrgenommen. Auf die Lichterfahrt werden wir im Alltag ja immer wieder angesprochen.“

Abgeernteter Maisacker mit großen Wasserflächen
Ein viel zu nasser Acker nach der Maisernte: Eine Getreideaussaat ist zurzeit nicht möglich. Das kann Landwirten Probleme mit Fruchtwechselpflichten bereiten. © Stefan Grothues

Und wo drückt die Landwirte zurzeit der Schuh? Aus Sicht von Wolfgang Krieger ist es eine Überregulierung durch Vorschriften aus dem fernen Brüssel. Er nennt ein aktuelles Beispiel: das zu enge Korsett bei der Fruchtwechselpflicht.

„Der Fruchtwechsel ist für die Landwirte ja eine Selbstverständlichkeit.“ Aber zu starre Vorschriften ließen sich mit den Notwendigkeiten vor Ort oft nicht in Einklang zu bringen. Krieger: „Jetzt zum Beispiel können wir kein Wintergetreide aussäen, weil die Äcker viel zu nass sind. Das können wir für dieses Jahr abhaken. Dadurch bekommen wir aber Probleme mit den Vorschriften aus Brüssel.“

„Planungssicherheit ist wichtig“

Wolfgang Krieger nennt ein zweites Beispiel: neue Vorschriften für den Umbau der Sauenhaltung. „Das ist ein Riesenthema, das für große Verunsicherung sorgt.“ Der Stadtlohner betont: „Wir als Landwirte sind ja bereit für Veränderungen. Auch in Sachen Tierwohl. Aber es muss klar sein, wo die Sache hinläuft und wo das Ende der Fahnenstange ist.“

Bei ihren Investitionen bräuchten die Landwirte schließlich Planungssicherheit. Krieger: „Es ist ja keinem damit geholfen, wenn die Lebensmittelproduktion hier wirtschaftlich nicht mehr möglich ist und Lebensmittel importiert werden müssen, die woanders bei niedrigeren Standards produziert werden.“ Letztlich, so Wolfgang Krieger, müsste das Motto der Lichterfahrt eigentlich heißen: „Ein Funken Hoffnung für die Landwirtschaft und für alle Menschen.“