Ein Buch aus Papier in der Hand zu haben und darin zu lesen, das war für viele Kinder vergangener Generationen etwas völlig Normales. Während die Zeiten und Methoden aber immer digitaler werden und viele Schulen längst auf Laptops, Tablets oder Notebooks mit installierten Lernsystemen setzen, wirkt das „echte Lesen“ fast schon unpopulär.
Und auch wenn die Kinder an der Stadtlohner Hilgenbergschule noch genügend Bücher in die Hände bekommen, wollte der Förderverein der Grundschule ein Zeichen für das klassische Lesen setzen.
„Lernen und lesen soll den Kindern Spaß machen“, sagt Mareike Grewing, stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins. Und da gehöre das Bücherlesen einfach dazu. Deshalb soll in künftigen Schuljahren immer wieder die Autorin Sarah Bosse an der Hindenburgallee vorbeikommen und aus ihren Büchern vorlesen.
„Uns war besonders wichtig, dass wir jemanden finden, der oder die hier aus der Region kommt und einfach zu den Schülern passt“, erklärt die Vorsitzende Claudia Haskert. Und fündig wurde der Förderverein in der gebürtigen Düsseldorferin, die aber längst im Münsterland integriert ist und aktuell in Billerbeck wohnt. Auch die Geschichten, die die 56-Jährige schreibt und vorliest, spielen direkt vor Ort.
Deshalb bewarb sich die Schule um den Bildungsscheck des Hilfswerks Lensingmedia. Dieses fördert lokale Projekte, die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen aus allen sozialen Schichten im Verbreitungsgebiet des Verlages stärken und fördern möchten. Am Standort Ahaus unterstützt das Hilfswerk beispielsweise fünf Schulen und Kindergärten mit einer Förderung von jeweils 1000 Euro – es war also genau das, wonach die Stadtlohner Grundschule gesucht hat.
Dritte Bewerbung mit Erfolg
„Wir hatten uns auch schon in den vergangenen beiden Jahren beworben und freuen uns nun umso mehr, dass es geklappt hat“, erzählt Mareike Grewing. Und so soll nun ab dem kommenden Jahr regelmäßig die Autorin aus Billerbeck vorbeikommen und den Spaß am Lesen bei den Kindern fördern.
Das Kuriose: Kürzlich ist Sarah Bosse sogar bereits in die Grundschule gekommen und hat aus ihrem neuen Werk „Das Geheimnis der alten Mühle“ vorgelesen. Die Geschichte spielt an mehreren Orten im Kreis Borken.
„Das haben wir jetzt auch gerade erst kürzlich erfahren“, sagt die Fördervereins-Vorsitzende lachend. „Aber den Kindern hat es sehr gut gefallen und deswegen freuen wir uns, wenn sie bald wiederkommt.“ Am Tag des Treffens mit dieser Redaktion hatte der Förderverein dazu für alle Klassen Waffeln gemacht. „Wir wollen einfach mit solchen Aktionen dafür sorgen, dass sich die Schüler hier wohlfühlen. Schule soll ja Spaß machen“, erklärt Claudia Haskert.

Denn so richtig schön waren gerade die vergangenen beiden Jahre für die Grundschüler nicht. Durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie gehörte nicht nur das Masketragen zum Alltag, auf dem Pausenhof wurden beispielsweise mit Flatterband pro Klasse einzelne Flächen eingeteilt, auf denen sich die Schüler aufhalten durften. Vernünftiges Miteinander – Fehlanzeige.
„Meine Tochter ist gerade in der zweiten Klasse und kannte das alles ja gar nicht anders, deswegen war das in dem Moment auch gar nicht so schlimm“, erzählt die stellvertretende Vorsitzende Mareike Grewing. „Es wird eigentlich für die Kinder gerade Woche für Woche schöner.“ Zusammenzusitzen und den Geschichten von Sarah Bosse zuzuhören, gehört da für die 230 Kinder der Hilgenbergschule im kommenden Jahr ganz sicher auch dazu.
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