Werner Rudolf Elpers war der Mann mit dem markanten Bart, ein echtes Original, ein wortgewandter Gesprächspartner; jemand, der die Welt und die Menschen kennenlernen wollte und darüber berichtete. In Stadtlohn machte sich der Coesfelder in jungen Jahren vor allem einen Namen als Lehrer, später prägte er die Kiepenkerl-Treffen in der Hochburg mit. Andere bringen seinen weißen Bart stets mit dem Nikolaus in Verbindung, den Elpers gerne spielte. Im Alter von 91 Jahren ist Werner Elpers gestorben.

Am 27. Oktober 1932 wurde Werner Elpers in Billerbeck geboren. Sein Elternhaus war der ehemals fürstbischöflich-münstersche Richthof. Dort wuchs er mit Eltern und vier Geschwistern gut behütet auf. Der christliche Glaube war stets sein Antrieb. Elpers war früh Messdiener, studierte Theologie und Pädagogik in Münster und Aachen. Elternhaus wie Ausbildung prägten.
Nach mehrjährigen pädagogischen Aufgaben im Bereich der Kirche nahm Werner Elpers 1958 im staatlichen Dienst in Stadtlohn seine Lehrertätigkeit auf: an Marienschule, Dufkampschule und vor allem an der Hilgenbergschule. Später war er bis zur Rente Realschullehrer in Coesfeld.
Über vier Jahrzehnte bereiste Werner Elpers die Welt, von Nord nach Süd, von West nach Ost: vom Nordpolarmeer bis zur Antarktis, von den Gilbert-Inseln bis zu den Phoenix-Inseln. Allein 25 verschiedene Länder Afrikas lernte der Coesfelder kennen.

Neben seiner deutlichen Aussprache pflegte Werner Elpers besonders das ländliche Brauchtum mit der plattdeutschen Mundart. Dabei lernte er auch Pfarrer Dr. Augustin Wibbelt kennen, den bekanntesten plattdeutschen Dichter. Die plattdeutschen Gedichte von Werner Elpers finden sich in zahlreichen Zeitungen und Büchern des Münsterlandes wieder. Die Mundart und seine Gedichte gab er an die nächsten Generationen weiter – unter anderem in der Person des Kiepenkerls.

Diesen verkörperte er so ausdrucksstark, dass „Die singenden Kiepenkerle“, Reinhard Dahlmann aus Lüdinghausen und Karl-Heinz Stevermüer aus Nottuln, gar ein Gedicht von Werner Elpers vertonten: das Lied vom „Kiepenkärl Sundagg“, in dem das rege Treiben der Münsterländer Kiepenkerle im Oktober in Stadtlohn beschrieben wird.
Prägender Abschiedsgruß
Oft wurde er in der Region auch gebeten, am 6. Dezember den Heiligen Nikolaus zu spielen. Er selbst besuchte gar die Gebeine des echten Nikolauses im italienischen Bari. Unvergessen sind auch die Bilder, als Elpers zum Coesfelder Stadtjubiläum 1997 als Heiliger Ludgerus mit Gänsen auf einem Festwagen fuhr.
Werner Elpers war sehr sozial eingestellt, immer für die Menschen da. Er verschenkte gerne Schokolade, hatte immer ein paar Tafeln in der Tasche. Wer sich von ihm verabschiedete, der empfing immer die gleichen Worte: „Kerzken brennt für dich.“
Serie Unvergessen
- Das Leben endet, die Erinnerung nicht: Mit der Serie unvergessen möchten wir Geschichten erzählen, die das Leben geschrieben hat – und zwar über ganz gewöhnliche Menschen. Ganz gleich, ob sie vor kurzem oder bereits vor einigen Jahren verstorben sind.
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