Martin Bienhüls und Hendrik Kemper

Martin Bienhüls und Hendrik Kemper mit ihrer neuen Errungenschaft: Eine Ballenpresse hat in einem Probelauf Plastikmüll auf dem Festivalgelände eingesammelt und zu einem großen Ballen gepresst. © Stefan Grothues

Kehraus beim Dodgeball: Ballenpresse sammelt Plastikbecher wie Heu

rnDodgeball Beach Cup

Der Spaß ist vorbei. Die Veranstalter sind zufrieden. Und sie lernen immer noch dazu. Am Montag hatte beim Dodgeball-Kehraus eine Ballenpresse Premiere. 2023 wird das Festival noch größer.

Stadtlohn

, 15.08.2022, 17:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

15 Mal haben sie schon den Dodgeball Beach Cup organisiert. Und 15 Mal haben sie dazugelernt. Hendrik Kemper und Martin Bienhüls haben am Festivalwochenende wieder „dicke Notizblöcke“ mit Verbesserungsvorschlägen gefüllt. „Wir wollen ja jedes Jahr besser werden, das ist unser Anspruch“, sagte Hendrik Kemper am Montag beim Kehraus. In diesem Jahr steht zum ersten Mal das Stichwort „Ballenpressse“ in der Liste der Aha-Erlebnisse.

„Warum nehmt ihr nicht eine Ballenpresse, um das Festivalgelände zu säubern?“, hatte jemand angeregt. Gesagt, probiert. Ein Lohnunternehmen ist am Montagmorgen mit Landwirtschaftstechnik angerückt, die eigentlich Stroh oder Heu zu Ballen presst. „Und es hat wirklich funktioniert. Das erspart uns eine Menge Arbeit“, sagt Martin Bienhüls und legt seine Hand auf einen in Folie verpackten Ballen mit gut einem Meter Durchmesser.

Plastikreste werden per Handarbeit auf dem Beach aufgesammelt, damit der Sand für Bauzwecke verwertet werden kann.

Plastikreste werden per Handarbeit auf dem Beach aufgesammelt, damit der Sand für Bauzwecke verwertet werden kann. © Stefan Grothues

Tausende von Plastikbechern, Schälchen und hin und wieder einen Badeschlappen hat die Ballenpresse aufgesammelt und verpresst. Jetzt harkt ein Aufräumtrupp mit feinen Rechen den weißen Beach-Sand, um die letzten Kunststoffreste auszusortieren. „In den nächsten Tagen werden die 1500 Tonnen Sand wieder abgefahren. Sie werden noch einmal maschinell gesiebt und können dann für Bauzwecke weiterverwendet werden“, sagt Hendrik Kemper.

Der Müllberg, den das Festival hinterlässt, stimmt ihn nachdenklich. „Wir versuchen alles, um den Müll zu reduzieren“, sagt er. „Aber Mehrwegbecher sind zurzeit aus hygienischen Gründen kein Thema für uns. Wir beobachten aber die Neuentwicklungen sehr genau und werden, sobald es möglich ist, umweltfreundlichere Alternativen nutzen.“

Der Rest vom Fest: herrenlose Badeschlappen

Der Rest vom Fest: herrenlose Badeschlappen © Stefan Grothues

Und sonst? Wie sieht das Festivalfazit aus? „Schön. Heiß. Anstrengend“, so fasst es Hendrik Kemper aus Veranstaltersicht in drei Worten zusammen. Martin Bienhüls fügt noch „erleichtert“ hinzu. „Das Wetter hat uns im Vorfeld schon große Sorgen bereitet. Aber unsere Gäste waren vernünftig.“ Das heißt: Tagsüber wurde deutlich mehr Wasser getrunken als Bier oder andere Alkoholika. „Schon am Freitagabend mussten wir Wasser nachordern“, so Bienhüls.

Trotz der nach Veranstalterschätzung 25.000 Gäste hatten Rot-Kreuz-Helfer am Festivalwochenende wenig zu tun. „Einige Wespenstiche, einige wenige Schwächeanfälle, das war‘s“, sagt Hendrik Kemper. Die Technik hatte schon mehr mit den Temperaturen zu kämpfen. „Die Kühlaggregate liefen heiß. Die Kühltechniker waren vier Tage lang im Dauereinsatz“, sagt Martin Bienhüls.

Für ihn und Hendrik Kemper beginnt nach dem Kehraus schon die gedankliche Vorbereitung auf den Dodgeball Beach Cup 2023, der noch etwas größer werden soll: mehr Zelte im Dodgeville, mehr Teams, mehr Spielfelder. Hendrik Kemper: „Die Konzepte stehen noch nicht, wir arbeiten daran.“

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