
© Markus Gehring
Mit Video: Kampfmittelräumer auf der Suche nach Bomben und Granaten
Kampfmittelsondierungen
Die Uferstraße ist am Dienstag gesperrt worden, weil Kampfmittelexperten Verdachtspunkte unter die Lupe genommen haben. Fazit: Es bleibt an der Berkel brisant.
Drei Experten des Kampfmittelräumdienstes der Bezirksregierung Arnsberg haben am Dienstag drei Verdachtspunkte im Bereich der Uferstraße untersucht. Bei vorangegangenen Sondierungsbohrungen waren in etlichen Metern Tiefe metallische Gegenstände aufgefallen. Ob es sich um Kampfmittel handelt, blieb zunächst unklar. Am Nachmittag gab es eine Entwarnung – vorläufig.

Mit Messgeräten und behutsamer Schaufelarbeit haben die Kampfmittelbeseitiger die Metallobjekte freigelegt. © Markus Gehring
Im April hat an der Berkel die größte Kampfmittelsuche in Stadtlohns Geschichte begonnen, die die Stadt rund eine Million Euro kostet. Ein Spezialunternehmen hat bereits hunderte von Bohrungen durchgeführt und mit einer Spezialsonde metallischen Gegenständen nachgespürt.
„Es gibt zwar keinen konkreten Kampfmittelverdacht, aber bevor Pfahlgründungen gebohrt und Spundwände tief ins Erdreich gerammt werden, muss dieser Abschnitt, der in den letzten Kriegstagen des Jahres 1945 bombardiert worden ist, aufgrund gesetzlicher Bestimmungen untersucht werden“, erklärte Gerd Große Frericks, Tiefbauexperte der Stadt Stadtlohn, im Frühjahr zum Auftakt der Untersuchungen.
Verdachtspunkte werden heute freigelegt
„Jetzt gibt es drei Verdachtspunkte. An drei Stellen sind metallische Gegenstände entdeckt worden“, erklärte Ordnungsamtsleiter Thomas Gausling am Dienstagmorgen auf Anfrage unserer Redaktion. Gausling betont: „Es handelt sich noch nicht um einen Kampfmittelfund. Es besteht lediglich ein Verdacht, den wir klären müssen.“

Entwarnung: Ein altes Sägeblatt statt gefährlicher Blindgänger haben die Kampfmittelexperten freigelegt. © Stadt Stadtlohn
Am Nachmittag konnten alle Beteiligten aufatmen, nachdem die Kampfmittelexperten die Verdachtspunkte mit Baggerschaufel und Schippe freigelegt hatten. „Es wurden ein Sägeblatt und weiterer verrosteter Schrott gefunden, der nicht näher zu identifizieren war“, so Thomas Gausling. Klar war jedoch: Um explosive Kampfmittel handelte es sich nicht.
Jetzt müssen die Löcher wieder verfüllt oder gesichert werden. Dann kann die Uferstraße für Radfahrer und Fußgänger wieder freigegeben werden. Das soll am Mittwoch der Fall sein.

Unter anderem diese Schrottteile hatten nach den Sondierungsbohrungen die Metalldetektoren anschlagen lassen. © Markus Gehring
Der Einsatz der Kampfmittelbeseitiger wird aber nicht der letzte gewesen sein. „Es gibt noch einen weiteren Verdachtspunkt, der im Flussbett der Berkel unter Wasser liegt.“ Auch dieser Verdacht muss noch von den Experten geklärt werden. Ein Tauchereinsatz ist nicht möglich.
Die Verdachtsstelle muss trockengelegt werden, damit die Kampfmittelexperten ihre Arbeit machen können. „Es gibt mehrere mögliche Verfahren. Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen. Ein Zeitpunkt steht auch noch nicht fest“, so Ordnungsamtsleiter Thomas Gausling.